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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis
Autoren: Stefanie Ross
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auf Stühlen um den Grill herum gemütlich gemacht hatten. Das einzige weibliche Wesen an seiner Seite war Murats Tochter. Als plötzlich wie auf ein geheimes Kommando sämtliche Gespräche verstummten und Jay und Luc ein stummes Blickduell ausfochten, stöhnte Rob innerlich auf. Die amüsierten Mienen von Murat und Scott, Lucs Stellvertreter im SEAL -Team und ein so enger Freund, dass er eigentlich als Familienmitglied galt, sprachen für sich. Seine Brüder hatten sich etwas ausgedacht, von dem sie nicht wussten, wie sie es ihm verkaufen sollten. Schließlich stand Luc auf und baute sich direkt vor ihm auf. »Also, Rob, falls du dich fragst, ob wir dein Geschenk vergessen haben, liegst du falsch. Haben wir natürlich nicht. Allerdings haben wir uns – und wenn ich wir sage, meine ich auch uns alle – dieses Jahr etwas Besonderes einfallen lassen.« Luc räusperte sich und wirkte, als ob er nicht wüsste, ob er loslachen oder flüchten sollte. »Mouna, fang du an.«
    Murats Tochter sprang auf, nahm ihrer Mutter ein Päckchen aus der Hand und hielt es Rob hin. »Das brauchst du auf jeden Fall.«
    Das breite Lächeln ihrer Mutter ließ Rob nichts Gutes vermuten, trotzdem riss er das Papier auf. Zum Vorschein kam ein kleiner Berglöwe aus Plüsch, der ihn aus großen Augen treuherzig anstarrte.
    »Falls du keinen echten siehst, soll er dich trösten«, lautete die Erklärung.
    Rob verstand kein Wort. Jay gab einen Laut von sich, der wie ein ersticktes Lachen klang, aber nach einem vernichtenden Blick von Luc trank er einen Schluck Bier und tat, als ob nichts gewesen sei.
    Luc hingegen sah Rob an, als ob nun alles geklärt wäre. »Eigentlich hat Mouna damit alles gesagt. Wir haben für dich einen Trip in den Yosemite Nationalpark organisiert. Die komplette Ausrüstung übernehmen wir. Wir haben auch dafür gesorgt, dass deine Sekretärin sämtliche Termine verschiebt und deine Assistenten sich um die dringenden Fälle kümmern. Deine Angestellten sehen kein Problem darin, dass du für eine Woche verschwindest. Wenn es so klappt wie geplant, hast du am Ende der Reise ein paar nette Bilder von Berglöwen in deiner Kamera. Du wolltest die Tiere doch schon immer mal in der freien Natur sehen. Und hast seit Ewigkeiten von dem Park geschwärmt, obwohl du ihn nur aus Büchern und dem Fernsehen kennst. Nun hast du die Gelegenheit, das alles live zu erleben. Keiner von uns kann sich daran erinnern, wann du das letzte Mal Urlaub gemacht hast, aber den Starttermin deines nächsten Urlaubs kennen wir: Dienstag nächster Woche. Du fliegst mit uns nach Kalifornien zurück, und das war’s.«
    Die Ankündigung verschlug Rob die Sprache. Ehe er entscheiden konnte, ob er sich freuen oder über die Bevormundung ärgern sollte, kam seine Mutter auf ihn zu und umarmte ihn fest. »Eine Reise in den Yosemite war immer dein Traum. Was spricht dagegen, wenn du ihn dir jetzt erfüllst?«
    Als Anwalt war er es gewohnt, die Argumente der Gegenseite auch ohne Vorbereitung jederzeit zu zerpflücken, aber in diesem Moment fiel ihm kein einziger Grund ein, warum er das Geschenk ablehnen sollte. »Danke«, brachte er schließlich hervor. »Anscheinend habt ihr an alles gedacht. Ich hoffe, ihr habt auch schon ein paar Pumas in Position gebracht.«
    Sein Vater belohnte ihn mit einem kräftigen Schlag auf die Schulter. Luc reichte ihm eine neue Flasche Bier und prostete ihm zu. Allmählich fing Rob an, sich auf den Ausflug in die Natur zu freuen und betrachtete gedankenverloren den Berglöwen aus Plüsch, den seine Mutter dekorativ auf dem Tisch platziert hatte.
    Murat kam zu ihm und grinste schief. »Wenn du anfängst, ihn zu streicheln, schicke ich dich zum Psychiater.«
    Unauffällig ließ Rob die erhobene Hand sinken. »Ich warte, bis mir ein echtes Kätzchen über den Weg läuft.«
    »Solange du dich auf zweibeinige Katzen beschränkst, geht das in Ordnung.«

2
    »Catherine!«
    Unwillkürlich zog Cat den Kopf ein. Wenn Ted, ihr Vorgesetzter, ihren vollen Vornamen benutzte, drohte Ärger. Niemand nannte sie »Catherine«, eigentlich nur früher ihre Eltern. Und ihre Lehrer hatten es getan, und zwar vorzugsweise dann, wenn sie Mist gebaut hatte. Unverständlicherweise hatte Ted diese Gepflogenheit übernommen, und sie musste zugeben, dass der in dem einen Wort mitschwingende Vorwurf gerechtfertigt war. Seufzend schob sie den Wagenschlüssel in ihre Jeans und drehte sich um. Ihr Fluchtversuch war definitiv gescheitert.
    Ted kam ihr nachgeeilt,
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