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Rob - Toedliche Wildnis

Rob - Toedliche Wildnis

Titel: Rob - Toedliche Wildnis
Autoren: Stefanie Ross
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nächsten Stunden in einem Vernehmungszimmer zu verbringen.«
    »Ich glaube dir kein Wort. Du tust das meinetwegen.«
    »Und wenn schon. Mach, was du willst, aber ich fahre jetzt.«
    Murat legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Danke, Rob.«
    »Schon gut. Steig ein, damit ich dir einen Vortrag halten kann, wie unbegründet deine Angst vor den amerikanischen Behörden ist. Du tust andauernd so, als ob du ein gesuchter Schwerverbrecher wärst.«
    Murat lächelte nur und nahm ihm den Schlüssel aus der Hand. »Spar dir deine Worte. Ich fahre. Dann kannst du deinen Arm schonen.«
    Grinsend gab Rob nach, da er wusste, dass Murat jede Fahrt mit dem Cabrio genoss.
    Das Telefonat mit Charles, der für die Sicherheit und die Technik in dem Bürogebäude verantwortlich war, dauerte nur wenige Minuten. Wie erwartet gab es keinerlei Probleme, sondern Charles war schon während ihres Gesprächs in die Tiefgarage gelaufen und hatte die beiden verhinderten Räuber noch stöhnend am Boden vorgefunden. Er würde schon dafür sorgen, dass die Typen im Polizeigewahrsam landeten.
    Murats Miene war ein einziges Fragezeichen. »Wieso hält der einfach so deinen Namen da raus?«
    »Sein Sohn wäre fast von der Uni geflogen, weil er angeblich Tausende von Musikdateien illegal aus dem Internet geladen hat. Da habe ich ihm ein wenig geholfen.«
    »Und natürlich auf deinen üblichen Tagessatz verzichtet.«
    »Ja, und? Der Junge hat sich eben einige CD s illegal besorgt und war so dumm, sich dabei erwischen zu lassen. Natürlich ist das nicht legal, aber ihm deshalb gleich die ganze Zukunft zu versauen ist noch viel weniger in Ordnung. So ein paar hoch bezahlte Anwälte wollten von ihm im Auftrag der Musikindustrie eine siebenstellige Summe als Schadensersatz, und außerdem sollte er mehrere Monate ins Gefängnis wandern. Das Beste war noch, dass er die CD , um die es ging, nach einmaligem Hören wieder gelöscht hatte, weil die so grottenschlecht gewesen ist.«
    Murat lachte leise, ehe er viel zu schnell wieder ernst wurde und das Cabrio weiter beschleunigte, obwohl er das geltende Tempolimit bereits recht großzügig auslegte. »Und du meinst wirklich, dass ich mit meiner Vergangenheit in eurem großartigen Rechtssystem eine Chance hätte?«
    Mit dem Themenwechsel hätte Rob nicht gerechnet, aber er würde die Gelegenheit nutzen. »Nur weil für einige Hohlköpfe beinahe jeder Afghane ein Taliban und damit ein Terrorist ist, gilt das noch lange nicht für sämtliche Amerikaner. Glaubst du, die US Navy hätte deine Behandlungskosten übernommen, wenn sie dich für einen Schwerverbrecher halten würde? Luc hat zwar einigen Einfluss, aber das kam direkt von seinem Boss, dem Admiral. Hinter dir steht nicht nur die Navy, sondern auch unsere Familie und damit unter anderem mein Vater und ein FBI -Agent, falls sich wirklich irgendjemand querstellen sollte.«
    Murat lächelte kaum merklich. »Für den Fall würde ich eher auf Beth als auf Jay setzen.«
    »Ich auch, aber das sollten wir Jay lieber nicht sagen.«
    »Also gut, Schluss mit dem Thema. Was anderes. Du steckst den kleinen Zwischenfall in der Tiefgarage erstaunlich gut weg, Anwalt.«
    Damit hatte Murat einen Punkt getroffen, der Rob ebenfalls beschäftigte. Zunächst war alles so schnell geschehen, dass er nicht zum Nachdenken gekommen war. Er hatte einfach das getan, was getan werden musste, und damit Erfolg gehabt. Dennoch wunderte er sich selbst, dass er nur im Nachhinein einen Anflug von Panik verspürt hatte. Kurz waren ihm verschiedene Szenarien im Kopf herumgespukt, was passiert wäre, wenn er nur etwas langsamer reagiert hätte. Aber da er das Ergebnis kannte, hatte er diese Gedanken problemlos abgeschüttelt. Es war offensichtlich, dass Murat immer noch auf eine Antwort wartete, aber die kannte Rob selbst nicht.
    »Vielleicht lag es daran, dass du so sicher gewirkt hast. Ich weiß ja, dass du mit solchen Situationen fertig wirst. Und da du mir gesagt hast, was ich tun sollte, war das nicht weiter schwierig.«
    Das klang selbst für ihn nicht überzeugend. Der ungläubige Blick seines Freundes verwunderte Rob nicht, aber letztlich kam es nur darauf an, dass er die Nerven behalten hatte. Den Gedanken, wie die Sache ausgegangen wäre, wenn er nicht seit über dreißig Jahren regelmäßig Karate trainiert hätte, verdrängte er.
    Eine knappe Stunde später wusste Rob nicht mehr, warum er sich gegen die Pläne seiner Familie eigentlich gewehrt hatte. Statt eines Abendessens in
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