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ROAD TRIP // Die erfolgloseste Band der Welt geht auf Tour (German Edition)

ROAD TRIP // Die erfolgloseste Band der Welt geht auf Tour (German Edition)

Titel: ROAD TRIP // Die erfolgloseste Band der Welt geht auf Tour (German Edition)
Autoren: David Conrad
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Flussufer und schaue übers

    Wasser hinaus auf das malerische Dorf, das ruhig unter der nun etwas

    tiefer stehenden Sonne liegt. Alex und Benni schlendern irgendwo

    hinter mir über den Markt.

    Wir hatten die Instrumente nach dem Auftritt auf der Bühne stehen

    lassen und lagen uns dann erst ein mal lachend in den Armen. Dieses

    Mal war alles unverkrampft gewesen. Niemand hatte Alex beworfen,

    Benni musste niemandem die Fresse polieren. Ein paar Kinder waren

    während dem Auftritt vor der Bühne herumgesprungen, die Teenies

    hatten geklatscht und bei Alex bescheuerten Ansagen gelacht und

    sogar von den Marktbesuchern waren einige stehen geblieben und

    hatten uns von weitem, mit dem Kopf nickend, zugeschaut. Selbst ich

    fand unsere Songs plötzlich richtig stark. So gut wie über Eddies

    Anlage hatten sie noch nie geklungen, nicht mal unsere EP-Aufnahmen

    waren so kräftig und sauber wie der Bühnensound von heute.

    Die EP hatte zwar wieder niemand gekauft, aber das konnte unsere

    gute Laune heute auch nicht mehr trüben. Sie war auch wirklich nicht

    besonders gut. Das wussten wir selbst. Ich sitze mit über meinen angewinkelten Beinen verschränkten Armen

    am Ufer und habe den Kopf auf den Armen abgestützt als ich hinter

    mir etwas rascheln höre.

    „Hey!“

    „Hm?!“

    Neben mir taucht ein Mädchen in einem rot-weiß kariertem

    Sommerkleid auf. Sie hat blonde Haare, die sie zu einem Zopf

    geflochten hat und strahlt mich mit kräftigen, grünen Augen an.

    „Darf ich mich setzen?“

    „Oh. Äh. Klar, setz dich.“

    Sie zieht ihr Kleid gerade und setzt sich im Schneidersitz neben mich.

    „Hat Spaß gemacht euch zuzugucken.“

    „Dankeschön.“

    „Gerne.“

    „Ich... dich hab ich gar nicht gesehen. Oder?“

    „Ne, das kann sein. Ich war ganz außen auf der Wiese. Da wo die Blumen

    sind, siehst du?“

    Sie zeigt in eine Richtung rechts hinter mir. Als ich in die Richtung

    schauen will, in die sie zeigt, bleibt mein Blick an ihrem Gesicht hängen. Sie hat leichte Sommersprossen auf ihrer Nase und auf ihren Wangen

    und ihre Augen haben ein so tiefes grün, wie ich es noch nie zuvor in

    meinem Leben gesehen habe.

    „Ahso. Hmh.“

    Ich starre sie immer noch wie hypnotisiert an, als sie ihren Kopf wieder

    zu mir zurück dreht. Erschrocken drehe ich mich zurück und blicke

    leicht verschämt wieder auf den Fluss.

    Ich höre sie neben mir kichern.

    „Ich bin Lina.“

    „Hey Lina!“

    Ich drehe mich wieder zu ihr um. Sie grinst mich mit leichten Grübchen

    in den Wangen an und senkt kurz den Blick bevor ihre grünen Augen

    mich wieder ins Visier nehmen.

    „Ich... ich bin Mark“, stammele ich unbeholfen.

    „Schön, dich kennen zu lernen, Mark!“

    Sie grinst wieder und ich höre mein Herz klopfen.

    Ich weiß nicht, wie lange wir uns so anschauen. Wahrscheinlich sind es

    nur ein oder zwei Sekunden, aber ich schrecke auf, als ich Alex ein paar

    Meter hinter mir rufen höre: „Mark! Hey, Mark! Mach dich mal fertig, wir wollen los! Benni will nicht

    im Dunkeln fahren, sonst pennt der uns noch ein, der dicke Spasti! Hast

    du gehört? Mark?!“

    Ich schaue zu ihm hoch und wieder zurück zu Lina. Sie wühlt in ihrer

    Handtasche und holt einen Stift und einen kleinen Zettel hinaus.

    Als sie kurz darauf aufsteht, gibt sie mir die Hand.

    „Vielleicht sehen wir uns ja noch mal?“

    „Äh. Ich. Ähm.“

    Sie grinst.

    „Machs gut, Mark.“

    Dann geht sie vorsichtig durch das Gebüsch, hüpft leichtfüßig über das

    letzte Stück hinweg und läuft über die Wiese zurück in Richtung des

    Marktes.

    „Tschüss... Lina“, murmele ich und schaue ihr hinterher während sie in

    der Dämmerung verschwindet. EPILOG

    „Zurück in die Zukunft“ 42. In Benni‘s Auto, drei Monate später

    „Was machst du?“

    „Hm?“

    Ich halte den Zettel in der Hand, auf den mir Lina damals ihre Nummer

    geschrieben hat und schaue gedankenverloren aus dem Fenster.

    „Wodran denkst du?“

    „Ach, nichts. Hab nur noch mal an die Tour gedacht.“

    Benni grinst und auch ich muss schmunzeln.

    „Haste eigentlich noch mal was gehört wegen dem Junkie? Oder wegen

    diesem Mickie aus Laasphe?“, frage ich.

    „Ne, gar nicht.“

    „Hm.“

    „Noch mal Glück gehabt.“

    „Ja. Aber war ja Notwehr, von daher.“

    „Hmh.“

    Benni guckt auf den Zettel, mit dem ich auf meinem Schoß herumspiele.

    „Kommt sie eigentlich nächste Woche?“

    „Hm?“

    „Lina. Kommt
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