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ROAD TRIP // Die erfolgloseste Band der Welt geht auf Tour (German Edition)

ROAD TRIP // Die erfolgloseste Band der Welt geht auf Tour (German Edition)

Titel: ROAD TRIP // Die erfolgloseste Band der Welt geht auf Tour (German Edition)
Autoren: David Conrad
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Blick

    hat, „... ich finde, dass wir jetzt richtig einen saufen! Oder?! Und zwar

    richtig. Nach dem ganzen Scheiß! Und wisst ihr was? Ich geb einen aus.

    Heute gibt‘s nen Schnaps eurer Wahl.“

    „Also keinen Nordhäuser!“, sage ich und Benni lacht.

    „Von mir aus sogar etwas noch feineres als der gute Nordhäuser von

    meiner Tante!“

    „Das ist doch mal ein Wort!“, jubele ich, wenn auch weitestgehend

    regungslos aufgrund meiner Platzverhältnisse.

    „Alles klar, dann auf zur nächsten Tanke, will ich mal meinen!“, sagt

    Benni und startet den Motor. 35. Beim Hirsch

    „Jetzt hast du an zwei Tagen hintereinander jemandem die Schnauze

    poliert! Nicht schlecht, Benni! Nicht schlecht.“

    „Ja ist ja nicht so als wäre das jetzt der Plan gewesen.“

    „Aber heute das war echt der Hammer. Ich dachte, ich seh nicht richtig!

    Das Bild war total zerfleddert danach! Das war wie ne Ohrfeige, aber

    halt mit nem dicken Holzrahmen!“

    „Ja, aber er hätte Alex doch sonst eine gegeben! Oder?“

    „Ja schon. Trotzdem hammerstark. Mit nem Bild!“

    Schluck.

    „Wieso eigentlich Che Guevara?!“

    „Hm?“

    „Auf dem Bild, da war doch Che Guevera!“, sage ich.

    „Na hat doch gepasst, das war doch heute auch ein rebellischer Akt. Wir

    können uns doch nicht alles gefallen lassen. Freiheitskampf im

    Kleinformat.“

    „Und der hat seine Ziele zur Not doch auch gewaltsam durchgesetzt,

    oder?!“ „Ich glaube nicht, dass der seine politischen Gegner mit Bilderrahmen

    verprügelt hat...“

    „Vielleicht hatte er nie die Gelegenheit.“

    „Stimmt. Außerdem wissen wir es nicht.“

    „Genau, vielleicht hatte er ja so nen kranken, geheimen Folterkeller. Da

    hatte er ne Auswahl an Portraits von Marx mit gemeinen kantigen

    Stahlrahmen und hat ausgeteilt ohne Ende.“

    „Stell dir das mal vor!“

    Schluck.

    „Also der war schon bekloppt soweit ich weiß. Ausschließen würde ich

    das auf keinen Fall.“

    „Ne, unmöglich ist das nicht.“

    „Fandst du das eigentlich auch irgendwie geil dem eine zu zimmern,

    Benni? Müssen wir uns Sorgen machen?!“

    „Alter, ich hatte den totalen Schiss! Ich hatte Panik, dass der auf mich

    los geht. Da hätte ich dann auch nicht gewusst was ich machen soll!“

    „Na so hast du aber nicht ausgesehen!“

    „Überhaupt nicht! Alter, du sahst aus wie ein beschissener Gladiator

    oder so. Und wie du geguckt hast!“ „Du hattest ja sogar Kriegsbemalung!“

    „Gabs früher bestimmt auch schon, dass die sich Schwänze auf den

    Körper gemalt haben, wenn die in die Schlacht gezogen sind.“

    „Wie jetzt?!“

    „Ja klar. So als Symbol der Männlichkeit und so.“

    „Das ist doch jetzt Scheiß!“

    „Ne ehrlich! Haben die gemacht in manchen Kulturen! Früher hatten die

    teilweise auch Bilder von Schwänzen auf ihren Schilden und so, damit

    die Gegner direkt wussten, da kommt jetzt total der Hengst.“

    „Woher willste das denn jetzt wissen?!“

    „Ja ist halt so. Kann ich dir mal zeigen.“

    „Also ich weiß da nichts von.“

    „Ja im beschissenen Asterix & Obelix wirst du das auch nicht finden!“

    „Ey! Asterix & Obelix ist ja wohl geil!“

    „Ja klar. Aber trotzdem.“

    Schluck.

    An der Tanke hatten Benni und ich feierlich überlegt, was es denn nun

    für ein Schnaps werden soll und uns am Ende für eine Literflasche

    Absolut Vodka entschieden. Schmeckt zwar nicht wirklich geil, aber knallt wie bekloppt. Außerdem singt Nagel von Muff Potter da in einem

    Lied von und ich liebe die Zeile. Irgendwas mit lustig und traurig

    gleichzeitig, und dass das eigentlich gar nicht so schlimm sei. Und so

    fühlt sich das grad an. Ich glaube zumindest, dass er ein ähnliches

    Gefühl meint, genau wissen tut man das ja nie. Und besser als

    Nordhäuser schmeckt sowieso so ziemlich alles. Sogar Vodka. Wir

    legten Alex dann aber doch noch jeweils einen fünfer dabei, weil er uns

    ein bisschen leid tat. Erstens weil er sowieso nie Kohle hatte und auch

    weil er so verdammt bemitleidenswert aussah. Sein Kajal war von den

    Tränen total verwischt worden und ihm über die Wangen bis zum Kinn

    gelaufen. Kein Emo-Mädchen würde das so geil hinbekommen, egal wie

    lange sie vorm Spiegel hängt.

    „Wenns nicht so krass homo wäre, würd‘s echt fast gut aussehen, Alex!“

    „Ach halt doch dein Maul.“

    „Ne ehrlich, das sollte jetzt eigentlich so ne Art Kompliment werden.

    Glaube ich.“

    „Ist mir jetzt auch
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