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Rivalen auf dem Fußballplatz

Titel: Rivalen auf dem Fußballplatz
Autoren: Patricia Schroeder
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Mann?“, fragte Lena noch mal.
    „Ich weiß es nicht“, presste Sebi hervor.
    „Er sieht nicht nett aus“, sagte meine Schwester.
    „Er sieht sogar richtig blöd aus.“
    Sebi grummelte etwas Unverständliches.
    „Also, ich finde ihn doof“, meinte Lena, während sie auf einer Nudel herumkaute. „Euer Trainer soll ihn lieber wieder wegschicken.“

    Doch Wiesi tat etwas anderes.
    Er steckte sich die Trillerpfeife in den Mund und stieß einen gellenden Pfiff aus.
    Sofort sahen alle zu ihm rüber.
    „Kommt mal her, Jungs!“, rief er und winkte mit den Armen.
    „Ich möchte euch jemanden vorstellen.“
    „Wen denn?“, rief Lukas aufgeregt.
    „Meinen neuen Co-Trainer“, sagte Wiesi.
    Der fremde Mann lächelte kühl.
    „Das war ein guter Witz“, sagte er.
     
    Inzwischen hatten sich alle Möllenstedter Spieler vor ihrem Trainer versammelt. Sie hielten ihre Teller fest umklammert und sahen den Fremden abwartend an.
    „Das war überhaupt kein Witz“, sagte Wiesi zu dem Mann. Der Mann hob die Augenbrauen und sah den Trainer erstaunt an.
    „Dann hat man Sie offenbar nicht richtig informiert“, erwiderte er schließlich. „Nun, Jungs“, fuhr er fort und ließ seinen Blick abschätzend über die einzelnen Spieler wandern, „selbstverständlich bin ich nicht euer Co-Trainer.“
    „Sondern?“, fragte Sebi. Seine Stimme klang kratzig.

    „Euer neuer Haupttrainer“, antwortete der Mann. „Herr Wiese wird mir in den ersten Wochen natürlich mit Rat und Tat zur Seite stehen. Aber spätestens nach den Herbstferien kann er dann endlich in den wohlverdienten Ruhestand gehen. “
    Sebi bemerkte, dass Wiesi leichenblass geworden war. Er öffnete den Mund, weil er offenbar etwas erwidern wollte, klappte ihn dann aber doch ganz schnell wieder zu und schwieg.
    „Wie heißen Sie überhaupt?“, fragte Alex.
    „Und wieso hat uns niemand etwas gesagt?“, wollte Ramos wissen.
    „Nun“, erklärte der Mann. „Mein Name ist Bernd. Bernd Maibach. Es tut mir leid, dass ihr es erst heute erfahrt. Aber es ist ja schließlich nicht zu eurem Schaden.“Er lächelte ein wenig verunglückt. „Und ich bin ganz sicher, dass wir uns bestens verstehen werden.“
     
    „Ich finde ihn blöd“, sagte Lena abends.
    Sebi und sie lagen in ihren Betten.
    Sebis Nachttischlampe brannte.
    Er blätterte in der neuen Ausgabe vom „Kicker“.
    Lena hatte sich an ihren Plüschtiger gekuschelt.

    „Wenn Löwi echt wäre, würde ich ihm sagen, dass er ihn in den Po beißen soll“, verkündete sie.
    „Dein Löwi ist ein Tiger“, brummte Sebi.
    „Na und!“, erwiderte Lena. „Bernd Blöd in den Hintern beißen, kann er trotzdem.“
    „Kann er eben nicht“, sagte Sebi.
    „Weil er nur ein Plüschtiger ist und gar keine Zähne hat. Außerdem heißt unser neuer Trainer nicht Bernd Blöd, sondern Bernd Maibach“, stellte er klar.
    „Wieso? Herr Wiese heißt doch auch Wiesi“, widersprach Lena. Sebi ließ die Zeitschrift auf den Boden gleiten und knipste die Nachttischlampe aus.

    „Ja, weil wir ihn so nennen.“
    „Und ich nenne Bernd Maibach ab sofort Bernd Blöd“, sagte Lena. „Er ist nämlich noch blöder als Herr Wiese eine Wiese ist.“
    Sebi seufzte.
    „Wann habt ihr denn euer erstes Training bei Herr Blöd?“, wollte Lena wissen.
    „Das heißt nicht Herr Blöd, sondern Herrn Blöd“, betonte Sebi.
    Lena kicherte. „Eben hast du noch gesagt, es heißt Herr Maibach“, gluckste sie.

    Hab ich nicht, dachte Sebi.
    Er seufzte noch einmal.
    Bernd Maibach hatte er gesagt.
    „Du bist auch blöd“, knurrte Sebi.
    „Soll Löwi doch dich in den Po beißen!“
    „Das macht er nicht“, sagte Lena.
    „Löwi ist mein Freund.“
    Eben!
    Bernd Maibach und Georg Wiese waren bestimmt keine Freunde.
    Und genau das war das Problem.

Neue Regeln
    Trotz des neuen Trainers freute Sebi sich auf den Montagnachmittag und das erste richtige Fußballtraining nach den großen Ferien.
    „Mach dir mal keine Sorgen“, hatte sein Vater am Sonntag zu ihm gesagt. „Wiesi wird Herrn Maibach schon erklären, worum es in eurer Mannschaft geht, nämlich um Teamgeist und gutes Zusammenspiel. Jeder von euch ist gleich wichtig, auch wenn du in der letzten Saison die meisten Tore geschossen hast“, hatte er nicht ohne Stolz in der Stimme hinzugefügt. „Außerdem weiß der FC Möllenstedt, was er an seinem alten, erfahrenen Trainer hat. Er wird ihn nicht einfach austauschen.“
     
    Hoffentlich, dachte Sebi.
    Hoffentlich hatte Papa
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