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Rivalen auf dem Fußballplatz

Titel: Rivalen auf dem Fußballplatz
Autoren: Patricia Schroeder
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längst da sein“, murmelte er.
    „Wer?“, fragte Tobi. „Die Überraschung?“
    Der Trainer nickte.
    Da kam ein dunkelblauer Audi die Straße entlanggefahren.
    Er hielt vor dem Vereinsheim.
    Die Beifahrertür öffnete sich und ein Junge stieg aus.
    Es war Nils, der Spitzenstürmer vom 1. FC Borklin.

Taktische Überlegungen
    Sebi war fix und fertig mit den Nerven. Vor allem aber war er sauer. Er war so sauer, dass er es auf dem Heimweg mit seinem Fahrrad auf achtunddreißig Sachen brachte. Vor dem Haus machte er eine Vollbremsung, dann räumte er das Rad unter lautem Gepolter in den Keller hinunter.
    „Was ist denn mit dir los?“, fragte Herr Steger, der an seiner Werkbank saß und den Klodeckel reparierte.
    „Ich trete aus!“, schnaubte Sebi, bockte das Fahrrad auf und stürmte an seinem Vater vorbei auf die Treppe zu.
    „Moment mal...“Vorsichtig spannte Herr Steger den frisch geleimten Klodeckel in den Schaubstock ein, dann sprang er von seinem Drehhocker auf und lief Sebi hinterher.

    „Wo willst du austreten?“, fragte er.
    „Etwa aus unserer Familie?“
    „Nein“, sagte Sebi.
    „Aus dem FC Möllenstedt.“
    „Puh!“, machte Herr Steger.
    Erleichtert atmete er auf.
    „Und ich dachte schon, ich hab was ausgefressen!“
    Ein Grinsen huschte über Sebis Gesicht.
    „Quatsch“, sagte er. „Du doch nicht.
    „Und Mama und Lena auch nicht.“
    „Wer dann?“, fragte Herr Steger.
    „Etwa euer neuer Trainer?“
    Sebi nickte.
     
    Er tastete nach der Hand seines Vaters. Der zog ihn zu sich und nahm ihn in seine Arme. Tapfer schluckte Sebi die aufsteigenden Tränen hinunter. Und dann fing er an zu erzählen. Wie blöd das Training gewesen war, dass sie überhaupt nicht gespielt hatten und kurz vor Schluss dann auch noch Nils ankutschiert worden wäre. Nils Liehmers vom 1. FC Borklin.

    „Der soll jetzt bei uns spielen, Papa!“, regte Sebi sich auf. „Das ist total unfair. Wir sind doch nicht in der Bundesliga, wo man den Gegnern einfach die besten Spieler wegkaufen kann.“
    Jetzt war es Herr Steger, der sich ein Grinsen kaum verkneifen konnte.
    „Du hast ja recht“, sagte er dann. „Allerdings kann ich mir kaum vorstellen, dass unser Fußballclub etwas für Nils gezahlt hat. Außerdem wundert es mich, dass du dir solche Sorgen um den Titel des 1. FC Borklin machst. Eigentlich müsstest du doch froh sein, dass ihr Spitzenstürmer nun bei euch spielt.“

    Sebi starrte seinen Vater an.
    „Aber ich bin doch der Stürmer“, stieß er hervor.
    Herr Steger zuckte mit den Schultern.
    „Vielleicht will der neue Trainer ja mit zwei Spitzen spielen“, meinte er.
    Sebi nickte.
    Daran hatte er noch gar nicht gedacht!
    Zwei Sturmspitzen... hm...
    Das war eigentlich gar keine schlechte Idee.

    Plötzlich konnte Sebi es kaum noch bis Donnerstag abwarten. Dienstag- und Mittwochnachmittag traf er sich mit seinen besten Kumpels Alex, Ramos und Flo zum Bolzen, und gemeinsam überlegten sie schon mal, wie man Nils und Sebi am besten einsetzte, um das nächste Spiel möglichst torreich zu gewinnen.
    „Klar ist, dass du auf der linken Seite spielst“, sagte Ramos.
    „Dein Linksfuß ist einfach unschlagbar.“
    Alex nickte eifrig. „Dann kommt Nils von rechts angerannt. Ich flanke ihm den Ball zu“, fuhr er fort. „Die Verteidiger und der Torwart rechnen natürlich damit, dass er schießen wird.“
    „Doch stattdessen schlägt er einen Pass auf Sebi“, rief Flo.
    „Und ich donner das Ei ins Tor“, schloss der mit einem zufriedenen Grunzen.
    „Okay, das üben wir jetzt“, sagte Flo.

    „Ich geh ins Tor.“
    „Ich bin Alex“, sagte Alex.
    „Und Ramos ist Nils.“
    Sebi nickte.
    Er ging auf der linken Seite in Position.
    Alex schoss aus dem Mittelfeld.
    Ramos fischte den Ball aus der Luft.
    Er kickte ihn Sebi zu.
    Und der zog direkt ab aufs Tor.
    Der Ball landete in der rechten oberen Ecke.
    Unhaltbar für Flo.

    Und dann war endlich Donnerstagnachmittag. Sebi war schrecklich aufgeregt, als er zum Training radelte. Hoffentlich hatte Bernd Maibach die gleiche Idee gehabt wie Ramos, Alex, Flo und er.
    Doch der neue Trainer ging ganz anders vor.
    „Wie ich sehe, hat sich Tobi für den Klavierunterricht entschieden“, stellte er fest, nachdem er die Anwesenheit der Mannschaftsmitglieder überprüft hatte. „Damit ist er das erste Stammmitglied auf der Ersatzbank.“
    „Tobi hätte lieber Fußball gespielt“, sagte Lukas empört. „Aber seine Eltern haben gesagt, dass er zum Klavierunterricht
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