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Ritter-Geist

Titel: Ritter-Geist
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verliebte sich auch in dich. Sie hat die Wahrheit gesagt, als sie dir mitteilte, daß sie dich liebte. Sie hatte niemals einen anderen Mann geliebt, nur ihren Vater, aber du hast ihr b e wiesen, daß sie schließlich doch menschlich war. Da mußte sie dich wirklich umbringen!«
    »Häh?« Sogar die Gespensterpferde und das Grabenungeheuer und der Zombie sahen verblüfft drein, als sie dies hörten.
    Ivy erkannte, daß Hugos klare Erklärung unter ihrer Überse t zung ein wenig zu leiden hatte. Sie konzentrierte sich und ve r suchte es aufs neue. »Tatsächlich war es Yangs böser Todeszauber, der dich getötet hat. Threnodia wußte, daß er die Sache zu Ende führen würde, wenn sie nicht schnell handelte. Also zerteilte sie deinen Leib und versteckte die Stücke sehr sorgfältig, um sicherz u gehen, daß sie sie auch wiederfinden würde. Sie wußte, daß sie dich wieder zum Leben erwecken könnte – nachdem der Magier dich vergessen hatte. Deshalb hat sie auch diese grausame Lüge erzählt – um dich vor dem wirklichen Tod zu retten! Sie hat gelogen, als sie dem Magier sagte, daß sie dich haßt. Sie hat die Wahrheit g e sagt, als sie sagte, daß sie dich liebt.«
    »Ich weiß ja nicht…«, murmelte Jordan zweifelnd.
    »Erinnerst du dich daran, wie du damals, als du dich in Thren o dias Körper befandest, das Böse Schwert in der Hand hieltest und Pook nicht die Wahrheit sagen konntest?« fragte Ivy. »Da hast du gelogen – um das Schwert hinters Licht zu führen, nicht aber Pook! Nun, Threnodia war in einer ähnlichen Situation, denn Yin-Yang war noch viel gefährlicher als das schwarze Schwert es jemals gewesen war.«
    Jordans Miene erhellte sich, doch dann wurde sie wieder finster. »Aber sie hat mich nie wieder zum Leben erweckt.«
    »Weil Yang mißtrauisch blieb. Böse Leute sind eben so; nur die guten Menschen sind zu vertrauensselig. Yang muß sie die ganze Zeit beobachtet haben. Renee hat dir doch erzählt, wie unglücklich ihre Ehe war. Es muß wirklich entsetzlich gewesen sein – weil sie den Magier wirklich haßte und so tun mußte, als würde sie ihn lieben. Schließlich hielt sie es nicht mehr aus. Sie erkannte, daß er ihr niemals die Chance geben würde, zu dir zurückzukehren. Nicht so lange er lebte. Nicht bevor sie zu einer alten Vettel geworden war. Sie konnte nichts gegen ihn unternehmen, weil seine Magie r kraft viel stärker war als ihre, und außerdem war er ja auch noch der König. Hätte sie auch nur die leiseste Bewegung gemacht, um deine Knochen wieder auszugraben, er hätte davon erfahren und euch beide auf grausigste Weise vernichtet. Also kehrte sie auf dem einzigen Weg zu dir zurück, der ihr noch blieb – über den Tod. Sie liebte dich genug, um für dich zu sterben. Sie wußte ja vorher nichts über die Gespenster auf Schloß Roogna.«
    »Ja …«, sagte Jordan, der sich nun wünschte, er könnte daran glauben. »Aber warum hat sie es mir denn dann nicht gesagt?«
    »Aus zwei Gründen. Yin-Yang wußte, daß sie tot war, wußte aber nicht, daß sie nun zu einem Gespenst geworden war. Nur Leute mit gräßlichen ungelösten Problemen werden zu Gespe n stern. Doch sobald sie ihre Identität preisgegeben hätte, hätte der Magier sie erkannt und gewußt, daß die Sache noch nicht zu Ende war. Dann hätte er entsprechende Maßnahmen ergriffen, und wenn er auch nur dein Gebein ausgegraben und verbrannt hätte. Das durfte sie nicht riskieren. Also hat sie dich, um dich als G e spenst zu schützen, wieder angelogen.«
    »Aber Yin-Yang hat doch nicht ewig gelebt«, wandte Jordan ein. »Nach seinem Tod hätte sie mir es doch sagen können!«
    »Nein. Du hast Threnodia gehaßt, für alles, was sie dir angetan hat. Du hättest die Sache nur für eine weitere Lüge gehalten. Du hast begonnen, Renee zu lieben – hätte sie dir alles erzählt, so hätte sie lediglich mit deinem Haß rechnen können – wie es ja auch vorhin der Fall war, als ihre Identität preisgegeben wurde. Sie liebte dich und wollte einfach nur von dir wiedergeliebt werden; ihr Name war ihr unwichtig. Also liebte sie dich als Renee, und du liebtest sie, und das war auch genug. Bis du die Sache dadurch durcheinandergebracht hast, daß du sie zum Leben erweckt hast. Und dann konnte sie es dir aus dem gleichen Grund nicht erklären, denn du wolltest ja nicht zuhören, also ist sie einfach davongega n gen, mit gebrochenem Herzen, und ich schätze, daß sie sich nun in einen Stinkkohl oder so etwas verwandeln wird, um
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