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Ritter-Geist

Titel: Ritter-Geist
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neugewonnenes Leben b e reits nichts mehr als Schutt und Asche.
    Ivy verließ die kleine Gruppe und kehrte ins Schloß zurück, um schließlich durch die Korridore zu eilen. Niemand nahm von ihr Notiz. Alles war viel zu aufgeregt wegen des geheimnisvollen B e bens, welches das ganze Schloß erfaßt hatte. Sie gelangte zu dem Spiegel und rief Hugo wieder an. »Du bist der einzige, der schlau genug ist, um hinter diese Sache zu kommen, Hugo«, sagte sie tr ä nenerfüllt, als sein Gesicht auf dem Glas erschien. »Ich sitze ganz schön in der Patsche!«
    »Aber ich bin doch gar nicht schlau!« protestierte er. Er war ke i neswegs erpicht darauf, mit ihrer Patsche etwas zu tun zu haben.
    »Doch, bist du wohl!« beharrte sie. Hugo blieb nichts anderes übrig als seinen Verstand gegen einen schlaueren einzutauschen.
    Ivy erzählte ihm, was passiert war, und Hugo hörte intelligent zu. »Aber die Antwort ist doch ganz offensichtlich«, sagte er, als sie geendet hatte. Er erklärte ihr die Sache.
    Ivys Miene erhellte sich auf phänomenale Weise. »Das ist es!« rief sie glücklich. »Das löst alles! Ach, danke schön, Hugo.« Und sie flitzte wieder aus dem Schloß, in dem immer noch Aufruhr und Verwirrung herrschten.
    Ivy kehrte zu Jordan zurück, der nach wie vor völlig bedrückt auf der Brücke saß, in der düsteren Gesellschaft der Gespensterpferde, des Grabenungeheuers und eines verwirrten Zombies. »Ich weiß jetzt warum!« rief sie.
    »Weil sie mich haßte und mich noch einmal demütigen wollte«, murmelte Jordan.
    »Nein! Weil sie dich wirklich geliebt hat, Jordan!«
    Jordan hob den Blick. »Wirklich eine prächtige Liebe!« knurrte er.
    »Nun hör mir mal gut zu, du doofer Barbar«, sagte Ivy streng. »Du verstehst wirklich überhaupt nichts von Frauen!«
    »Volltreffer«, stimmte er düster zu.
    »Threnodia hat über Yin und Yang Bescheid gewußt, nicht wahr? Daß sie lediglich verschiedene Seiten ein und desselben Magiers waren?«
    »Mußte sie ja wohl«, meinte er finster.
    »Dann wußte sie auch, daß all das Böse von Yang sich ebenfalls in Yin befand, nur daß es sich dort nicht zeigte, weil der ganze Mensch die Summe seiner Teile ist. Wenn sie Yin heiratete, heir a tete sie damit auch Yang – und Schloß Roogna würde noch ei n stürzen, bevor sie Yin überhaupt erreicht hatte, da sie dorthin z u rückkehren mußte, um ihm zu seinem Sieg zu verhelfen. Und weil beide derselbe Magier waren, wußte sie auch, daß alle diese bösen Zauber, die versucht haben, dich umzubringen, in Wirklichkeit nicht nur von Yang, sondern auch von Yin stammten; mögliche r weise hat Yin sogar die weißen Zauber selbst durcheinanderg e bracht, um ganz sicherzugehen, daß du getötet wirst, ohne daß König Gromden dafür den Grund erfährt. Denn dieser Magier mochte seine eigene böse Seite lieber, mußte sich aber auf den Wettkampf einlassen, um die Einwilligung des guten Königs Gromden zu bekommen. Der Wettkampf war also manipuliert, so daß Yin auf keinen Fall gewinnen konnte. Threnodia wußte das.«
    »Ja«, stimmte Jordan zu, als er erkannte, daß sie recht hatte. »Und sie hat ihnen geholfen, mich loszuwerden. War das etwa Liebe?«
    »Ja, denn sie wußte, daß Yin-Yang dich vollends töten würde, wenn er erkennen sollte, daß sie dich liebte. Und der war ein M a gier, ein mächtiger sogar, und er würde König werden, egal wie der Wettkampf ausging, also konnte ihn niemand aufhalten. Er hätte deinen Leib zu Asche verbrannt und diese ins Meer gestreut oder so etwas, damit du nicht die geringste Chance hättest, jemals wi e der zum Leben zu erwachen. Und weil sie dich liebte, mußte sie so tun, als würde sie dich hassen, denn er war bereits mißtrauisch geworden und hätte dich möglicherweise sowieso umgebracht; es war sehr viel Böses in ihm.«
    Jordan nickte und begann sich für das Gesagte zu interessieren. »Yin-Yang war böse, mir gegenüber hatte er jedenfalls nichts G u tes im Sinn. Ich war lediglich ein Werkzeug seines Ehrgeizes, das man nach Gebrauch wegwerfen konnte. Auch ohne Threnodia hätte er mich loswerden müssen, damit niemand erfuhr, wie er betrogen hatte. Aber Threnodia hätte nicht… hätte mich nicht dazu bringen müssen, sie zu lieben, um mich dann persönlich u m zubringen!«
    »Das hat sie auch nicht, nicht richtig«, meinte Ivy. »Als du zu ihr kamst, da kannte sie dich nicht, und da hat sie auch versucht, dich umzubringen, das stimmt. Doch nach und nach lernte sie dich besser kennen und
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