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Riskante Naehe

Riskante Naehe

Titel: Riskante Naehe
Autoren: Michelle Raven
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später eingeschlafen. Es sollte sein letzter erholsamer Schlaf für die nächsten Tage werden.
     
    2
    Clint wurde in der Ankunftshalle bereits von einem Rekruten der Navy erwartet, der ihn ohne große Kontrollen weiter zu einem Militärfahrzeug führte, das vor dem Flughafen in der Ausladezone stand. Er ließ sich in den Beifahrersitz sinken und stellte seinen Seesack zwischen seine Füße. Der junge Soldat, Marrick stand auf seinem aufgenähten Namensschild, war merklich nervös. Ob das an Clint lag oder an seiner wichtigen Aufgabe, einen Offizier und/oder SEAL zu fahren, war nicht festzustellen. Wahrscheinlich an beidem.
    »Ich kann Ihre Tasche in den Kofferraum legen, Sir.«
    Clint blickte ihn an. »Danke, das geht schon so. Ich behalte meine Sachen lieber bei mir.« Als der Rekrut ihn weiterhin ansah, versuchte er seinen Offiziersblick. »Fahren Sie los, Soldat!«
    Das ließ dieser sich nicht zweimal sagen und fuhr mit quietschenden Reifen los.
    Clint schnitt eine Grimasse und bemühte sich, den jungen Mann nicht weiter zu verunsichern. Schließlich wollte er lebend ankommen, wo immer er auch hingebracht wurde. »Wohin fahren wir?«
    Marrick blickte ihn erstaunt an. »Das wissen Sie nicht?« Er wurde bleich, als Clint ihn lediglich anblickte. »Tut mir leid, Sir. Wir sind auf dem Weg zum Pentagon.«
    Clint zog die Augenbrauen hoch. Pentagon. Die entführte Wissenschaftlerin musste wirklich an etwas sehr Wichtigem arbeiten. Das hieß natürlich auch für ihn und seine Männer, dass sich die Aufgabe möglicherweise schwieriger gestalten würde. Und gefährlicher. Aber dafür lebten sie schließlich. Sie waren ausgebildet, solche Situationen zu lösen. Langsam begann das Adrenalin in ihm zu pumpen, wie immer vor einer Mission. Es war schon einige Zeit her, seit sein Team auf einer echten Mission war. Natürlich trainierten sie viel, aber das war einfach nicht dasselbe. Während er die Washingtoner Umgebung durch sein Fenster betrachtete, sah er frühere Missionen vor seinem geistigen Auge ablaufen. Sämtliche Erfolge und Misserfolge waren in seinem Gedächtnis gespeichert. Er hätte aus dem Kopf jedes Detail jeder Operation, an der er jemals beteiligt war, wiedergeben können. Wenn man sich in gefährlichen Situationen befand, lebte man einfach intensiver, und das Gedächtnis speicherte jede einzelne Sekunde davon. Clint schüttelte den Kopf. Er musste sich auf die neue Aufgabe konzentrieren. Seine Augen blickten das erste Mal seit Antritt der Fahrt wirklich auf die Landschaft. Er konnte bereits den Potomac River sehen, der in geringer Entfernung am Pentagon vorbeifloss.
    Nach weiteren vier Kilometern bogen sie auf den stark bewachten Parkplatz des Pentagon ein. An einem Wachthaus kontrollierte ein Soldat der Army ihre Ausweise, während ein zweiter mit Maschinenpistole im Anschlag die Sicherheit gewährleistete. Clint wurde mit einem gewissen Maß an Army-Navy-Rivalität gemustert. Doch da seine Papiere in Ordnung waren und sein Name bereits auf der Besucherliste stand, mussten sie ihn passieren lassen. Clint grinste den Wachtposten an; er konnte es sich einfach nicht verkneifen. Dieser starrte zurück.
    Kurze Zeit später kamen sie beim Riverside-Eingang des Pentagons an. Marrick ließ ihn vor der Tür aussteigen und fuhr dann weiter. Etwas unwohl fühlte sich Clint schon, als er alleine vor dem riesigen Gebäude des amerikanischen Verteidigungsministeriums stand. Energisch straffte er die Schultern, griff seinen Seesack fester und ging durch die Tür zum nächsten Wachtposten. Auf seinem Weg zu der in den Tiefen des riesigen fünfeckigen Gebäudes stattfindenden Missionsbesprechung wurde er noch an unzähligen Wachtposten gecheckt, einmal wurde er sogar nach Waffen durchsucht. Natürlich hatten sie keine gefunden, als SEAL kannte er schließlich sämtliche Tricks, wie Waffen am Körper verborgen werden konnten. Irgendwann wurde er von einem Assistenten des Verteidigungsministers in Empfang genommen und an sämtlichen Posten vorbeigeführt.
    Der Assistent öffnete eine stark gesicherte Tür und bedeutete ihm voranzugehen. Clint betrat den Raum und ließ seinen Blick über die versammelten Männer schweifen. Neben seinem sechsköpfigen Team waren einige hohe Vertreter der Regierung, ein Admiral und mehrere wichtige Offiziere sowohl von der Army als auch von der Navy vertreten. Einige in Anzüge gekleidete Männer konnte man leicht als Angehörige von FBI und Secret Service erkennen. Außerdem befand sich ein
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