Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Riskante Nächte

Riskante Nächte

Titel: Riskante Nächte
Autoren: Amanda Quick
Vom Netzwerk:
welchen Sachen reden Sie da, meine Güte noch mal?«, gab sie zurück. »Was wollen Sie damit unterstellen?«
    Anthony fixierte Quinby mit einem stählernen Blick. »Lassen Sie den Arm der Lady los.«
    Quinbys Augen verengten sich gefährlich. Er mochte es offensichtlich nicht, wenn ihm Befehle erteilt wurden, dachte Anthony bei sich.
    »Sofort«, fügte Anthony sehr leise hinzu.
    Quinby ließ Louisa los.
    »Ich muss auf einer Antwort auf meine Frage bestehen«, knurrte er, ohne Anthony aus den Augen zu lassen. »Warum sind Sie heraufgekommen?«
    Die Frage war eindeutig an ihn gerichtet, erkannte Anthony. Quinby war nicht länger an Louisa interessiert.
    Anthony fasste Louisa besitzergreifend am Ellbogen, ganz wie ein Geliebter dies tun würde. »Ich hätte gedacht, dass die Antwort darauf offensichtlich wäre. Die Lady und ich sind heraufgekommen, um ungestört zu sein.«
    Er konnte erkennen, dass Louisa nicht gerade begeistert von dieser Anspielung war, doch sie war sich wohl bewusst, dass ihr keine andere Wahl blieb, als sich auf sein Spiel einzulassen. Und sie tat es, ohne mit der Wimper zu zucken, das musste ihr der Neid lassen.
    »Dann werden wir eben woanders hingehen müssen«, sagte sie.
    »So scheint es«, pflichtete Anthony ihr bei.
    Er umfasste ihren Ellbogen fester, drehte sie um und steuerte sie in Richtung der Haupttreppe.
    »Heda! Nicht so schnell!«, bellte Quinby hinter ihnen. »Ich weiß nicht, was Sie beide im Schilde führen, aber …«
    »Ganz genau«, erwiderte Anthony über die Schulter. »Sie haben keine Ahnung, was meine gute Bekannte und ich hier oben machen, und Sie werden es auch nicht erfahren.«
    »Ich wurde eingestellt, um ein Auge auf alles zu haben, was hier im Haus vor sich geht«, erklärte Quinby, während er ihnen den Flur hinab folgte.
    »Ich verstehe«, erwiderte Anthony. »Die Lady und ich waren uns allerdings nicht bewusst, dass der Zutritt zu den oberen Etagen des Hauses untersagt ist. Wir haben jedenfalls keine dementsprechenden Schilder gesehen.«
    »Natürlich stehen da keine Schilder«, knurrte Quinby. »Leute wie Mr. Hastings haben nicht die Angewohnheit, in vornehmen Häusern wie diesem Schilder aufzustellen.«
    »Dann können Sie es uns wohl kaum verübeln, dass wir heraufgekommen sind, als wir den Wunsch verspürten, uns von der Gästeschar unten zurückzuziehen«, sagte Anthony freundlich.
    »Moment«, knurrte Quinby.
    Anthony ignorierte ihn. »Ich denke, meine Kutsche wird uns die Ungestörtheit bieten, die wir suchen«, sagte er laut genug zu Louisa, dass auch Quinby es hören konnte.
    Sie sah ihn verunsichert an, doch zum Glück schwieg sie.
    Sie gingen die Stufen hinunter. Quinby blieb oben am Treppenabsatz stehen. Anthony fühlte, wie sich die Augen des Leibwächters in seinen Rücken bohrten.
    »Wir müssen das Fest sofort verlassen«, flüsterte er Louisa zu. »Tun wir das nicht, wird er argwöhnisch werden.«
    »Ich bin in Begleitung von Lady Ashton hier«, flüsterte Louisa zurück. Ihr Unbehagen war offensichtlich. »Ich kann nicht einfach weggehen. Sie würde sich große Sorgen machen.«
    »Ich bin sicher, einer der Diener wird ihr gern eine Nachricht überbringen, dass Sie mit mir fortgegangen sind.«
    Sie sah ihn entgeistert an. »Das kann ich nicht tun, Sir.«
    »Ich sehe nicht, was Sie hindern sollte. Die Nacht ist noch jung, und es gibt viel, worüber wir uns unterhalten sollten, oder nicht?«
    »Ich weiß wirklich nicht, was Sie meinen. Ich bedanke mich für Ihr rasches Eingreifen gerade eben, aber es war ganz und gar unnötig, denn ich wäre auch allein mit dem Mann fertiggeworden. Und jetzt muss ich wirklich darauf bestehen, dass …«
    »Ich fürchte, ich bin es, der darauf bestehen muss, dass Sie mich begleiten. Sie haben nämlich meine Neugier geweckt. Ich werde heute Nacht keinen Schlaf finden, bis ich nicht einige Antworten erhalten habe.«
    Sie musterte ihn kurz mit einem misstrauischen, abschätzenden Blick. Er lächelte und machte ein entschlossenes Gesicht. Ihre Miene wurde verkniffen, doch sie widersprach nicht länger. Sie war zu sehr damit beschäftigt, ihre Flucht zu planen, dachte er bei sich. Höchstwahrscheinlich würde sie eine Gelegenheit bei ihrer Rückkehr in den Ballsaal abpassen, wo die versammelte Gesellschaft eine Szene unmöglich machte.
    »Sie sollten besser alle Absichten aufgeben, Reißaus zu nehmen, Mrs. Bryce«, sagte er. »Ich werde Sie nach Hause begleiten, ob Ihnen das nun lieb ist oder nicht.«
    »Sie können
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher