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Riskante Nächte

Riskante Nächte

Titel: Riskante Nächte
Autoren: Amanda Quick
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einem der Lesesessel bequem. »Das scheint eine der großen Schwierigkeiten zu sein, die sich ergeben, wenn man sich auf eine verbotene Liebesbeziehung mit einem Pressevertreter einlässt.«
    Sie schenkte ihm einen bösen Blick. »Wovon reden Sie da?«
    Er breitete die Hände aus. »Das Allerneueste an Ereignissen, Gerüchten und Klatsch kommt immer zuerst.«
    »Ha. Sie wissen sehr wohl, dass das nicht stimmt. Sie haben mich geküsst, bevor ich auch nur Gelegenheit hatte, Sie nach Ihrem Gespräch mit Fowler zu fragen.«
    Er hob mahnend den Finger. »Nur weil ich gelernt habe, schnell zu handeln, wenn es um Sie geht.«
    Sie faltete die Hände auf dem Schreibtisch. »Nun?«
    »Ich bezweifle, dass sich die Angelegenheit so sauber abschließen lässt, wie man hoffen würde, aber es wird nichtsdestotrotz Gerechtigkeit geübt werden.« Anthony streckte die Beine aus und räkelte sich im Sessel. »Es ist noch nichts über Quinbys Schicksal bekannt, aber Fowler kümmert das nicht sonderlich. Er sagte mir unter der Hand, dass er stark vermutet, Clement Corvus werde sich schon um Quinby kümmern.«
    Sie schluckte schwer. »Oje.«
    Anthonys Züge wurden hart. »Verschwenden Sie kein Mitleid an Quinby. Er hat Sie ohne Skrupel entführt. Er wusste ganz genau, dass Victoria Hastings vorhatte, Sie in der Themse zu ertränken. Um genau zu sein, sie wollte ihn die Tat begehen lassen.«
    »Ja, sicher. Trotzdem tut mir der Mann irgendwie leid. Wie schrecklich muss es für ihn gewesen sein, dass ihm sein ganzes Leben lang die Privilegien verweigert blieben, die er genossen hätte, wenn sein Vater ihn anerkannt hätte.«
    »Sie sind einfach zu weichherzig, meine Liebe. Was Quinby betrifft, so hätte er es besser wissen sollen, als sich mit Clement Corvus anzulegen.«
    »Was gibt es Neues von Mr. und Mrs. Hastings?«
    »Laut Fowler sind die zwei noch immer damit beschäftigt, sich gegenseitig zu bezichtigen und Beweise für die Schuld des jeweils anderen anzubieten. Die zweite Mrs. Hastings ist unterdessen wieder im Haus ihrer Familie eingezogen, wie man hört, und sie wird alsbald die Scheidung einreichen, aufgrund der Tatsache, dass ihr Gatte ein Bigamist ist. Ihr Großvater hat alle Fonds für Hastings gesperrt. Um einen unnötigen Skandal zu vermeiden, wird Lilly schon bald in aller Stille einen jungen Mann ihrer Wahl heiraten, so die Gerüchteküche. Ich vermute, es wird sich dabei um denselben jungen Mann handeln, den sie an dem Abend, als ich Hastings’ Tresor knackte, mit in ihr Schlafzimmer gebracht hat.«
    »Ich freue mich für sie. Was ist mit Hastings?«
    »Nach allem, was man sich in den Klubs erzählt, ist Hastings bankrott. Sein Finanzkonsortium ist erledigt. Selbst wenn er nicht gehängt wird, ist er ruiniert und wird für immer aus der einzigen Welt, die ihm je etwas bedeutet hat, ausgeschlossen sein.«
    »Der feinen Gesellschaft.«
    »Ja.«
    »Ich frage mich, was wohl aus Victoria Hastings wird.«
    »Fowler ist überzeugt, dass Victoria wahnsinnig ist und sehr wahrscheinlich in eine Irrenanstalt eingewiesen wird.«
    »Hm.«
    Anthony zog die Augenbrauen hoch. »Sie zweifeln daran, dass sie wahnsinnig ist?«
    »Ich würde ihr durchaus zutrauen, die Wahnsinnige zu spielen, wenn sie dächte, es würde ihr den Hals retten.«
    »Ich versichere Ihnen, wenn sie geistig gesund ist, dann ist das Eingesperrtsein in einer Irrenanstalt schlimmer als der Tod.«
    Louisa lief es kalt den Rücken hinunter. »Daran hege ich keinen Zweifel.«
    »Etwas anderes hätte ich noch zu berichten«, sagte Anthony ruhig.
    »Ja?«
    »Ich bin heute Nachmittag in meinem Klub Julian Easton begegnet.«
    »Oje. Wie verlief die Begegnung?«
    »Er war sehr kleinlaut, und er hat sich tatsächlich bei mir entschuldigt. Sie hatten richtig vermutet. Wie es scheint, hat er sich selbst die Schuld an Fionas Tod gegeben. Sie war an dem Abend, an dem sie starb, in den Garten gegangen, um ihn zu sehen. Sie hatten ein Rendezvous verabredet, doch sie traf auf die Hastings, bevor Easton in den Garten kam. Als er an der verabredeten Stelle eintraf, war sie nicht da.«
    Louisa seufzte. »Wie unendlich tragisch.«
    »Mehr habe ich nicht zu berichten«, erklärte Anthony. »Ich schlage vor, wir wenden uns einem anderen und bedeutend interessanteren Gesprächsthema zu.«
    Sie sah ihn fragend an. »Und das wäre?«
    »Sie und ich natürlich.«
    Sie blinzelte verwirrt, stockte kurz und nahm dann eilig die Brille ab. »Ich hatte vorgehabt, mit Ihnen genau über dieses Thema
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