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Riskante Nächte

Riskante Nächte

Titel: Riskante Nächte
Autoren: Amanda Quick
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Liebhaber begegnet. Die Sache wurde etwas kompliziert.«
    Elwin machte große Augen. »Sie haben Victoria gesehen?«
    »Ja. Die Polizei wird bald hier sein. Es gibt da einen Mr. Fowler von Scotland Yard, der sich sicher mit Ihnen unterhalten möchte. Sie erinnern sich doch an Fowler, oder nicht? Er war der Mann, der die Selbstmorde von Ihrer Frau und Fiona Risby untersuchte. Wie ich hörte, waren Sie das letzte Mal, als er Sie befragen wollte, nicht sehr hilfsbereit.«
    Elwins Augen weiteten sich angstvoll. »Hören Sie, ich weiß überhaupt nicht, wovon Sie reden, Stalbridge. Aber Sie müssen mir jetzt helfen!«
    »Warum sollte ich das tun?«
    »Zum Teufel, Mann, wie können Sie nur so etwas fragen? Wir sind beide Gentlemen. Gentlemen haben die Pflicht, einander zu beschützen!«
    »Seltsamerweise fühle ich mich Ihnen gegenüber nicht im Geringsten verpflichtet, Hastings. Meine einzige Pflicht in dieser Angelegenheit ist, Gerechtigkeit für den Mord an Fiona Risby zu erlangen, und genau das habe ich vor.«
    »Sie sind ja verrückt, wenn Sie denken, Sie könnten beweisen, dass ich sie getötet habe.«
    Anthony griff in die Tasche seiner Joppe und holte einen kleinen schwarzen Samtbeutel hervor. Er öffnete den Beutel und ließ das Risby-Collier in seine Handfläche gleiten. Die Edelsteine funkelten und glänzten im Licht der Wandleuchte.
    Elwin klappte der Mund auf. Entsetzen stand ihm ins Gesicht geschrieben. »Dann hatte ich also recht. Sie waren der Dieb.«
    »Lassen Sie uns einfach sagen, ich habe den Schmuck zur sicheren Aufbewahrung an mich genommen. Ich habe auf den richtigen Moment für seine Entdeckung gewartet. Heute Nacht ist ein guter Zeitpunkt, finde ich.«
    Er ließ das Collier wieder in den Beutel rutschen und zog die goldene Kordel zu.
    »Was machen Sie da?«, kreischte Elwin.
    Anthony antwortete nicht. Er ging zu Elwins schwarzem Frack, der an einem Wandhaken hing, und ließ das Collier in die Tasche gleiten.
    »Das nutzt Ihnen gar nichts, Sie Hund!«, kläffte Elwin. »Ich werde der Polizei sagen, dass Sie es da reingesteckt haben. Es wird das Wort eines Gentleman gegen das eines anderen stehen. Die Polizei wird die Sache nicht weiter untersuchen.«
    Anthony lächelte. »Zum Glück gibt es da noch das Urteil der Sensationspresse. Überlegen Sie nur, was in den Zeitungen und den Groschenheften stehen wird. Ihre angeblich verstorbene Gattin führt eines der berüchtigsten Bordelle Londons, und Sie wurden nackt in dem Etablissement gefunden. Außerdem sind Sie auch noch finanziell an dieser Lasterhöhle beteiligt.«
    »Halten Sie Ihren verdammten Mund!«
    »Ich denke, wir können davon ausgehen, dass die erste Mrs. Hastings gegenüber Scotland Yard nicht zögern wird, Sie des versuchten Mordes an ihr zu bezichtigen. Wenn man dann noch die Entdeckung des Colliers einer Toten in Ihrem Besitz hinzunimmt, können wir wohl davon ausgehen, dass die öffentliche Meinung sich auf die Seite der Gerechtigkeit schlagen wird.«
    »Sie Schwein. Das können Sie nicht machen!«
    »Selbst wenn keine Mordanklage gegen Sie erhoben wird, sind Sie erledigt, Hastings. Wenn schon nicht mehr, so werden Sie zumindest gezwungen sein, sich in die Provinz zurückzuziehen. Kein Klub wird Sie als Mitglied aufnehmen. Keine Gastgeberin wird Ihnen eine Einladung zu irgendeinem gesellschaftlichen Anlass schicken. Und jetzt, da Sie erwiesenermaßen Bigamist sind, steht es Ihrer neuen Gemahlin frei, Sie zu verlassen. Ich habe gehört, ihr Großvater sei ein ausgezeichneter Geschäftsmann, der vor der Hochzeit Maßnahmen ergriffen hat, um das Vermögen seiner Tochter zu schützen. Wenn Lilly geht, nimmt sie ihre Erbschaft mit.«
    »Wie können Sie es wagen, mir zu drohen?« Elwins Gesicht verzerrte sich vor Wut. »Sie sollten eigentlich tot sein. Hören Sie mich? Sie hätten in der Nacht sterben sollen, als ich Ihnen von Ihrem Klub zum Arden Square folgte und Ihnen beinahe eine Kugel in den Pelz gebrannt hätte. Wäre da nicht der Nebel gewesen und dieser Streich, den Sie mir mit dem Gehrock spielten …«
    Harold Fowler erschien in der Tür, gefolgt von einem Constable.
    »Mr. Crawford, notieren Sie bitte Mr. Hastings’ Bemerkungen bezüglich des versuchten Mordes an Mr. Stalbridge«, gab Fowler Anweisung.
    »Ja, Sir.« Der Constable zückte einen Notizblock und einen Bleistift.
    Anthony sah Fowler an. »Wie ich sehe, haben Sie meine Nachricht erhalten.«
    »Gewiss. Wir haben abgewartet, bis wir Ihren Vater mit einer jungen Frau
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