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Riskante Enthüllung (German Edition)

Riskante Enthüllung (German Edition)

Titel: Riskante Enthüllung (German Edition)
Autoren: Joy Fraser
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suchte das Büro. Hinter der dritten Tür wurde ich fündig und begann den Schreibtisch zu durchwühlen, als Meier plötzlich atemlos in der Tür stand.
    „Was suchen Sie da bloß? Glauben Sie ich bin so bescheuert und lagere in meinem Schreibtisch Beweise für ein Überfallkommando? Sie beleidigen meine Intelligenz, Steinbeck.“
    „Am liebsten würde ich noch viel mehr tun als das“, sagte ich has s erfüllt und begann wie besessen Bücher aus dem Regal hinter dem Schreibtisch zu zerren und auf den Parkettboden zu werfen.
    „Lassen Sie den Vandalismus, es wird Sie nicht weiterbringen.“
    Seine Selbstgefälligkeit machte mich rasend. Plötzlich schwebte ein Zettel schmetterlingsgleich aus dem Buch in meiner Hand, direkt vor meine Füße. Meier riss entsetzt die Augen auf und setzte sich in B e wegung. Ich schnappte das Papier, keine Ahnung was es war, aber es musste ihm wichtig sein. Die Jagd begann von neuem. Er strei f te mich am Arm, als er an der Tür nach mir griff, mich aber nicht au f halten konnte. Meier kam mir erstaunlich leichtfüßig hinterher und schaffte es mich so in die Enge zu treiben, dass mir nur der Weg zurück in den Keller offen blieb. Verzweifelt suchte ich dort nach einem Fenster durch das ich entkommen kon n te, aber die schmalen Oberlichter blieben unerreichbar. Erschöpft und resigniert blieb ich in seinem kleinen Museum stehen und wartete darauf, dass er den Raum betrat. Ich griff nach einem der antiken Giftpfeile, die er fein säube r lich geordnet auf einem Regal drapiert hatte. Wenn auch kein tödliches Gift mehr an ihm haften würde, so war er aber für eine unangenehme Wunde gut, falls es nötig sein sollte. Ich musste nicht lange auf Meier warten. Lässig kam er auf mich zu und streckte die Hand nach meinem Arm aus.
    „Was haben Sie vor?“, fragte ich ahnungsvoll und entwand mich seinem Zugriff.
    „Wenn Sie mit dem Theater aufhören könnten, es ist schon spät und ich bin müde, also geben Sie mir den Zettel. Dann werde ich mir auch überlegen ob es zwingend erforderlich ist Sie zu töten.“
    „Zwingend erforderlich?“
    Er kratzte sich an der Stirn und sah mich an als habe er eine gei s tig unterb e lichtete Person vor sich.
    „Sie wissen zu viel und machen mir nur Schwierigkeiten. Erst die Anzeige und jetzt dieser unerwartete Besuch … “
    „Was ist aus der Geiselidee geworden?“
    Er verzog den Mund zu einem schiefen Grinsen. „Die habe ich verworfen. Man könnte mich hier ganz einfach aushungern und ich müsste aufgeben. Es ist einfacher den Ankläger aus dem Weg zu räumen. Ohne Ankläger, kein Prozess.“
    Das war einleuchtend. Ich spürte das Papier in meiner Faust, trat einen Schritt zurück und faltete es auseinander.
    „Geben Sie mir wenigstens die Chance mir anzusehen wofür ich umgebracht werde. In jedem guten Film läuft das auch so ab.“
    Auf dem Papier war eine Kontonummer vermerkt und ich komb i nierte, dass es sich um ein ausländisches Konto handeln musste, über das er das Überfallkommando bezahlt hatte. Eine Nachprüfung würde der Polizei sicher den let z ten Beweis in die Hände spielen und es war verständlich, dass er verhindern musste, dass es so weit kam.
    „Schluss jetzt“, sagte er, packte mein Handgelenk und zog mich unsanft hinter sich her.
    Scheinbar wollte er mich nicht in diesem Raum um die Ecke bri n gen, was mir eine Gnadenfrist bescherte.
    „Hier“, startete ich einen letzten Versuch, „nehmen Sie den Ze t tel und lassen Sie mich gehen. Die Polizei weiß ohnehin Bescheid und es nützt gar nichts mich umzubringen.“
    „Nein, tut mir leid. Mir ist eben eingefallen wie gut Ihr G e dächtnis funkti o niert und ich bin sicher, dass Sie sich die Nummer bereits eingeprägt haben. Und was die Polizei angeht, das sind alles Idioten. Denen bin ich schon lange gewachsen.“
    Er hatte natürlich vollkommen r echt was die Kontonummer a n ging. Selbst wenn ich es nicht gewollt hätte, die Zahlen standen wie auf einem Bildschirm vor meinem geistigen Auge. Aber wahrscheinlich hatte er ohnehin von Anfang an geplant, mich zu beseitigen. Und ich war ihm auch noch in die Arme gela u fen. Freiwillig. Für so viel Dummheit verdiente ich wahrscheinlich nichts and e res.
    „Wozu soll das gut sein?“, fragte ich ihn auf dem Weg durch den Kellerflur. „Sie werden das Artefakt niemals in die Hände beko m men, das ist Ihnen doch klar. Warum wollen Sie sich noch einen weiteren Mord aufladen? Ich hatte Sie für intell i genter gehalten.“
    Wir
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