Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Risiko!

Risiko!

Titel: Risiko!
Autoren: Alison Kent
Vom Netzwerk:
nur früh genug trainiert – bevor sie irgendwelche schlechten Angewohnheiten entwickeln.”
    “Verstehe.” Sie betrachtete ihn auf eine Weise, dass er sich plötzlich sehr klein und sehr blöd vorkam.
    Aber er würde nicht zulassen, von ihr für Fehler verurteilt zu werden, die er als alberner Teenager begangen hatte. Erst recht nicht, da sie von diesen Fehlern durchaus profitiert hatte. “Sydney, nun guck mich nicht so komisch an. Das alles liegt eine Ewigkeit zurück, und es hat mir nichts bedeutet. Diese Mädchen waren nur gute Freundinnen, sonst nichts.”
    “Tja, wer solche Freundinnen hat …”
    “… braucht seine Zeit nicht mit Jungfrauen zu verschwenden?”, ergänzte er für sie.
    Wahrscheinlich hatte sie das gar nicht sagen wollen, aber er musste dieses Thema abbrechen. Er wollte weder über seine Vergangenheit reden noch sich von ihr weiter verunsichern lassen.
    “Okay, wenn du es so ausdrücken willst.” Sie ging wieder zum Fenster und sah hinaus.
    Ray stand einen Augenblick da und starrte auf den Sessel vor ihm. Dann ging er zu ihr, stützte die Hände in die Hüften und sah ebenfalls hinaus in die Dunkelheit, die nur vom Mondlicht auf den weißen Wellenkronen durchbrochen wurde.
    “Als ich vor Monaten diese Reise gewann, war mein erster Gedanke, mit dir allein zu fahren. Ich wollte niemand anderen dabeihaben. Nur du und ich und eine Woche Spaß unter tropischer Sonne.”
    Er bemerkte aus dem Augenwinkel, dass sie ihn ansah. Doch er erwiderte ihren Blick nicht, sondern fuhr fort: “Doch dann hast du mir zu verstehen gegeben, dass du dich in meiner Gegenwart wohler fühlst, wenn andere um uns herum sind. Du weißt schon, Macys Spielabende, die Veranstaltungen bei gIRL-gEAR, meine Grillparty am Memorial Day. Also hielt ich es für besser, den Trip als Gruppenveranstaltung zu gestalten.”
    Sydney rümpfte die Nase. “Ich finde es nach wie vor ärgerlich, dass der Segeltörn geplatzt ist.”
    “Darüber solltest du dich nicht ärgern, sondern froh sein.” Er lachte leise. “Stell dir mal vor, wie anstrengend es geworden wäre, wenn wir acht auf hoher See zusammengepfercht gewesen wären und einander nicht hätten ausweichen können. Bei den Spannungen, die hier zwischen einigen in der Luft liegen, ist selbst die größte Yacht gefährlich eng.”
    “Seltsam”, sagte Sydney schmunzelnd, “Poe hat am ersten Tag etwas Ähnliches gesagt.”
    “Anfangs hatte ich nur vorgehabt herauszufinden, warum du vor acht Jahren mit mir geschlafen hast. Doch darüber bin ich mittlerweile hinweg. Selbst wenn du es nur getan hast, um dich an deiner Mutter zu rächen, ist es mir egal.”
    Nachdem er es ausgesprochen hatte, hielt er den Atem an. Wieso musste er sie so provozieren? War er denn komplett übergeschnappt, ihr das zu sagen? Sydney stieß einen langen traurigen Seufzer aus, und Ray hätte sich ohrfeigen können.
    “In gewisser Weise war das der Grund, jedenfalls zuerst. Ich wollte mich an meiner Mutter rächen.” Sie schüttelte kaum merklich den Kopf. “Aber um das zu verstehen, müsstest du sie kennen. Ich weiß nicht, wie ich es dir erklären soll, ohne dir zu erzählen, was für ein Mensch sie ist. Doch genau das möchte ich nicht.”
    Ray sah ihr tief in die Augen. Sie verrieten ihm so viel von dem, was sie ihm gegenüber nicht aussprach. Und dennoch musste er sie dazu bringen, sich ihm anzuvertrauen und offen zu ihm zu sein. Erst dann konnte er ihr auch sagen, was er für sie empfand.
    “Das ist wirklich interessant. Erst willst du nicht über deinen Vater sprechen, dann willst du nichts von deiner Mutter erzählen. Was ist so verkehrt an deinen Eltern, dass du partout nicht über sie reden willst? Immerhin bin ich kein Fremder für dich.”
    Sie blickte ihn an, die Arme vor der Brust verschränkt und sichtlich verärgert. “Mit meinen Eltern hat das nichts tun. Es liegt an mir. Ich bin die verwöhnte Tochter reicher Eltern, die gewohnt ist, ihren Willen durchzusetzen. Und das ist mir in letzter Zeit weder bei Nolan noch bei Vegas gelungen.”
    Bei ihm schon, dachte Ray. “Du magst zwar reich sein, Sydney Ford, aber verwöhnt bist du ganz gewiss nicht. Sprich mit mir, bitte. Meinetwegen müssen wir nicht über deine Mutter reden, aber ich würde gern erfahren, was zwischen dir und deinem Vater vorgefallen ist.”
    “Ich kann nicht über ihn sprechen, ohne von meiner Mutter zu erzählen. Verdammt, Ray, warum kannst du dieses Thema denn nicht einfach fallen lassen?”
    Er trat ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher