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Risiko!

Risiko!

Titel: Risiko!
Autoren: Alison Kent
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Sache vorsichtig und überlegt anzugehen.
    “Liest du neuerdings Gedanken?”, fragte sie nach einer halben Ewigkeit.
    Ihre Stimme klang irritierend sanft. Er schüttelte den Kopf. Wenn sie ihn doch nur nicht so ansehen wollte! “Nein, in Schlussfolgerungen. Du bist in Nolans Zimmer, von seinen Sachen umgeben, und du warst vorher kein einziges Mal hier drin.”
    “Das weißt du natürlich, weil du mich die ganze Zeit im Auge behalten hast, nicht wahr?”
    Diese Frage war leicht zu beantworten. “Ziemlich, ja.”
    Sydney lächelte. “Du erstaunst mich immer wieder aufs Neue. Aber das war mir ja schon vorher klar.”
    Sein Ego bettelte förmlich darum, mehr darüber zu hören, inwiefern er sie erstaunte. Aber er war nicht gekommen, um seine Eitelkeit zu befriedigen. Er wollte herausfinden, ob er wirklich den Verstand verloren hatte.
    Er schenkte ihr ein betörendes Lächeln. “Nun, Miss Ford, dann war Ihnen gewiss auch vorher klar, warum ich gerade Sie mit auf diese Reise genommen habe.”
    Sie neigte den Kopf leicht zur Seite und sah ihn einen Moment lang an. “Um zu Ende zu bringen, was wir vor acht Jahren angefangen haben?”
    Sein Lächeln verschwand. Er mochte gar nicht daran denken, dass das, was sie heute gehabt hatten, ein Ende markieren sollte. Nicht nachdem der Sex mit ihr ihn so aufgewühlt hatte.
    Noch weniger mochte er daran denken, dass zwischen ihnen alles vorbei war. Er war nämlich gerade im Begriff, seine Meinung zu ändern. Was sie hatten, konnte doch ebenso gut ein Anfang sein und kein Ende.
    Er konnte sich sehr gut vorstellen, an der Seite dieser Frau alt zu werden. Konnte die Zukunft nicht auch so aussehen, dass sie noch unzählige Male gemeinsam in der Lagune badeten, sich nackt auf der Dachterrasse sonnten und abends den karibischen Sonnenuntergang bewunderten?
    Sein Selbsterhaltungstrieb schützte ihn jedoch davor, ihr seine Liebe zu gestehen, ehe er nicht genauer wusste, wie es um sie stand. “Ich würde nicht sagen, dass ich es unbedingt zu Ende bringen wollte.”
    “Sondern?”
    “Nein, ich denke, ich wollte einfach herausfinden, warum diese Nacht vor acht Jahren für uns beide unvergesslich war.”
    “Das ist nicht weiter verwunderlich”, sagte sie. “Schließlich verlieren Mädchen ihre Unschuld nur einmal im Leben.”
    Nein, damit machte sie sich die Sache entschieden zu leicht. Und er würde nicht zulassen, dass sie sich einfach herauswand. “Na ja, Jungen verlieren ihre auch nicht mehrmals.”
    “Stimmt”, erwiderte sie und dachte einen Augenblick nach. “Und? Wie habe ich abgeschnitten?”
    “Abgeschnitten?”
    “Na, im Vergleich zu deinen anderen Jungfrauen?”
    Wenn ihn nicht alles täuschte, klang ihre Stimme ein wenig gepresst.
    Er ging auf den schwarzen Ledersessel vor dem Schreibtisch zu. Die Hände auf die Rückenlehne aufgestützt, sah er ihr in die Augen. “Ich hatte keine anderen Jungfrauen.”
    “Wirklich?” Sie lächelte unsicher und blinzelte, als hielte sie Tränen zurück. “Das überrascht mich, denn du wusstest sehr gut, was du zu tun hattest.”
    Er lachte leise. “Ich war ja auch nicht mehr unschuldig.”
    “Trotzdem, immerhin warst du erst zwanzig.”
    “Neunzehn, um genau zu sein.”
    Sie blickte ihn erstaunt an. “Da musst du aber enorm lernfähig in Sachen Erotik gewesen sein. Es gibt dreißigjährige Männer, die weniger wissen als du mit neunzehn.”
    Ray hasste die Vorstellung von dreißigjährigen oder irgendwelchen anderen Männern, die mit Sydney schliefen.
    “Um ehrlich zu sein, hatten mich einige Studentinnen für ein Forschungsprojekt eingespannt, eine Art, ähm, Sexprojekt.” Als sie erschrocken den Mund aufriss, fügte er hinzu: “Nein, es war kein offizielles Projekt, falls du das denkst. Und ich sehe auch ein, dass es nicht gerade schlau von mir war, mich darauf einzulassen. Aber ich war damals ein Teenager, und wie die meisten Neunzehnjährigen war ich ziemlich schwanzgesteuert.”
    Sydney lachte, erst kurz, dann länger, und hielt sich die Hand vor den Mund. Dann sagte sie: “Ein inoffizielles Forschungsprojekt von Studentinnen? Davon musst du mir mehr erzählen.”
    Warum hatte er bloß davon angefangen? Diese Geschichte war schlicht peinlich. “So viel gibt es da nicht zu erzählen. Drei Mädchen aus meinem Wohnheim hatten mich zu ihrem Versuchstier gemacht. Fünf Monate lang brachten sie mir alles bei, was man über Sex wissen muss. Sie wollten damit beweisen, dass Männer gut im Bett sein können, wenn man sie
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