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Risiko!

Risiko!

Titel: Risiko!
Autoren: Alison Kent
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verneigte sich kunstvoll und ging zurück zu seinem Platz.
    “Tja”, sagte Poe ein wenig atemlos und setzte sich wieder hin, “ich würde sagen, das war ein recht überzeugender Kuss.”
    “Dann geht diese Runde wohl an mich”, meinte Jess, dem anzusehen war, dass ihn diese Übung nicht ganz unbeeindruckt gelassen hatte.
    “Ich weiß nicht”, meinte Kinsey kopfschüttelnd. “Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich die eigentliche Gewinnerin bin.”
    Das Lachen, das auf diese Bemerkung hin ausbrach, tat allen gut – ebenso wie der Whiskey, der allmählich Wirkung zeigte. Sydneys Whiskeykonsum hielt sich allerdings in Grenzen, und sie achtete darauf, zwischendurch auch ausreichend Wasser zu trinken.
    Ihre Zurückhaltung erwies sich als klug, denn im nächsten Moment wandte Jess sich an sie. “Sydney?”
    Sie wurde nervös, hielt sich aber tapfer. “Ja?”
    “Wahrheit oder Risiko: Da dir in der Vergangenheit ein eher frostiges Temperament unterstellt wurde, würde mich interessieren, ob du bei deinem ersten Mal einen Orgasmus hattest.”
    Sie blinzelte nicht einmal. Jess hätte keine Frage stellen können, die sie in Gegenwart eines bestimmten Mannes mehr in Verlegenheit brachte. Wie wollte sie lügen, wenn an diesem Tisch genau derjenige saß, der sie sofort entlarven konnte? Er hatte sie in jener heißen langen Sommernacht wieder und wieder zum Höhepunkt gebracht.
    Leugnen war zwecklos, also lehnte sie sich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und sah Jess an. “Um die Wahrheit zu sagen, ja, hatte ich.”
    Anton schnaubte ungläubig, und Doug fiel die Kinnlade herunter. Jess starrte sie verwundert an. Die Kommentare der Frauen fielen hingegen deutlich lauter aus. “Niemals!”, “Glaub ich nicht!” und “Du Glückspilz!” schallte es.
    Dann fand auch Anton die Sprache wieder. “Nimm sie in die Pflicht, Jess. Sie lügt wie gedruckt.”
    Sydney blickte ihn an. “Wie kommst du darauf, dass ich lüge?”
    “Weil keine Frau beim ersten Mal kommt. Und selbst wenn sie wissen, wie es geht, ist die Hälfte ihrer Orgasmen nichts als Show”, erklärte er im Brustton der Überzeugung.
    Nun mischte sich Lauren ein: “Wenn eine Frau mit dem richtigen Mann zusammen ist, kann sie jedes Mal einen Orgasmus haben. Aber die meisten Männer nehmen sich überhaupt nicht die Zeit, herauszufinden, was Frauen gefällt, und nur deshalb täuschen so viele etwas vor.” Mit diesen Worten angelte sie einen Eiswürfel aus ihrem Glas und lutschte ihn ab.
    Anton trank mit einem Schluck seinen Rest Whiskey aus, bevor er antwortete: “Wobei wir nicht die Sorte Frauen vergessen dürfen, die scheinbar immerzu und dauernd kommen können. Bei denen fragt man sich dann allerdings, wofür sie überhaupt noch einen Kerl brauchen, wenn’s ein batteriebetriebener Ersatz genauso tut.”
    “Hey, ich kapier nicht, wieso du dich darüber beschwerst”, schaltete sich Jess in den Streit ein. “Eine Frau zu finden, die sich richtig fallen lassen und genießen kann, nimmt einem doch eine Menge Druck.”
    “Eben!”, rief Lauren. “Tausend Dank, Jess. Ich bin froh, dass es Männer gibt, die die weibliche Sexualität nicht als etwas Bedrohliches betrachten.”
    Anton sprang auf, und Sydney fürchtete, nun würde jeden Moment ein Riesenkrach losgehen. Doch statt zu toben und zu schreien, nahm er wortlos den Whiskey vom Tablett und verließ damit den Raum.
    Für Minuten herrschte Totenstille, weil niemand sich traute, vor Lauren eine Bemerkung zu seinem Verhalten zu machen. Schließlich brach Poe das Schweigen: “Tja, wie es aussieht, habe ich uns diesen Abend gründlich versaut. Da bleibt mir wohl nur noch ein rascher schmerzloser Tod durch Ertrinken – oder zumindest ein ausgedehnter Strandspaziergang.”
    “Ach, Poe, du hast gar nichts versaut”, sagte Kinsey und tätschelte ihr tröstend die Hand. “Falls du nichts dagegen hast, würde ich gern mitgehen. Ein bisschen frische Luft kann nicht schaden.”
    Poe stand auf und sah Jess an. “Möchte sonst noch jemand mitgehen und sich von diesem katastrophalen Abend erholen?”
    “Ich gehe unter die Dusche”, verkündete Lauren. Als sie aufstand, musste sie sich mit den Händen auf der Tischplatte aufstützen. Nachdem sie sich halbwegs gefasst hatte, eilte sie zur Wendeltreppe, die hinauf zu den Schlafzimmern führte.
    Sobald Lauren fort war, sagte Doug: “Beim Strandspaziergang bin ich dabei.”
    “Ich auch”, sagte Jess, nahm Kinsey bei der Hand und zog sie Richtung
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