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Riptide - Mörderische Flut

Riptide - Mörderische Flut

Titel: Riptide - Mörderische Flut
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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lebenswichtig, daß wir immer eine dicke Schicht Fels oder Erde zwischen uns und dem Schwert haben.«
    Er blickte wieder auf den Geigerzähler. »Neidelman befindet sich jetzt ungefähr fünfzehn Meter unter uns, und er kommt rasch näher. Gehen Sie also so weit, wie Sie es wagen, in diesen Tunnel hinein. Mit etwas Glück klettert er an uns vorbei.«
    Durch das Geräusch des gurgelnden Wassers hörte Hatch einen unartikulierten Schrei. Er bedeutete den anderen, zu bleiben, wo sie waren, und schlich langsam auf den Ausgang des Stollens zu. Dort hielt er inne und sah, wie die Leiterkonstruktion schwankte und bebte. Ein akustisches Warnsignal am Geigerzähler wies ihn darauf hin, daß die Batterien fast leer waren. Hatch schaute auf das Display:
    3217.89 RAD / STUNDE
    RASCHER NEUTRONENFLUSS
    SOFORTIGE EVAKUIERUNG DRINGEND ERFORDERLICH
    Großer Gott, dachte Hatch, das Ding ist voll im roten Bereich! Zum Glück lag genügend Erdreich zwischen ihnen und Neidelman, so daß sie für den Augenblick noch in Sicherheit waren. Aber wenn Neidelman noch näher kam, dann…
    »Hatch!« hörte er auf einmal eine heisere Stimme aus dem Schacht rufen.
    Hatch antwortete nicht.
    »Ich habe Lyles Leiche gesehen.«
    Hatch schwieg noch immer. Wußte Neidelman am Ende, wo er war? Oder bluffte er nur?
    »Hatch! Zeigen Sie sich endlich! Sie sind doch sonst nicht so schüchtern. Ich habe Ihr Licht gesehen. Wenn Sie nicht auf der Stelle herauskommen, dann komme ich zu Ihnen. Haben Sie verstanden?«
    »Neidelman!« rief Hatch.
    Als er keine Antwort bekam, blickte er auf den Geigerzähler. Der Farbklecks auf dem Schirm, der wegen der schwachen Batterie nur noch undeutlich zu erkennen war, wanderte auf dem Drahtgittermodell unbeirrbar nach oben.
    »Neidelman!« schrie Hatch.
    »Bleiben Sie stehen! Wir müssen miteinander reden!«
    »Aber gerne! Ich freue mich schon auf eine hübsche kleine Plauderei mit Ihnen.«
    »Sie wissen nicht, was Sie tun!« rief Hatch und näherte sich vorsichtig dem Tunnelausgang. »Das Schwert ist extrem radioaktiv. Es bringt Sie um, Kapitän Neidelman! Lassen Sie es sofort fallen!«
    Er wartete und lauschte angestrengt auf ein anderes Geräusch als das Rauschen des Wassers.
    »Erfinderisch wie immer, unser geschätzter Dr. Hatch!« hörte er Neidelmans Stimme, die schwach und unnatürlich ruhig klang. »Übrigens muß ich Ihnen ein Kompliment machen: Sie haben diese Katastrophe perfekt geplant.«
    »Kapitän Neidelman, um Gottes willen, lassen Sie das Schwert fallen!«
    »Wie bitte? Ich soll es fallen lassen?« fragte Neidelman ungläubig. »Sie haben mir eine Falle gestellt, haben die Wassergrube zerstört, meine Leute getötet und mich um meinen Schatz gebracht, und jetzt soll ich auch noch das Schwert fallen lassen? Den Teufel werde ich tun!«
    Wovon reden Sie überhaupt?«
    »Nur keine falsche Bescheidenheit, Hatch. Lassen Sie sich doch für Ihre exzellente Arbeit loben. Ein paar geschickt angebrachte Sprengladungen haben das alles bewirkt, nicht wahr?« Hatch überlegte sich, welche Möglichkeiten ihm blieben, Neideiman aufzuhalten. »Sie sind ein kranker Mann«, rief er hinaus in den Schacht. »Wenn Sie mir nicht glauben, befragen Sie Ihren eigenen Körper. Dieses Schwert ist eine starke Neutronenquelle und hat bereits sämtliche Zellteilung und DNS-Synthese in Ihrem Körper zum Erliegen gebracht. Bald werden Sie auch unter einem Zerebralsyndrom leiden, der schlimmsten Form von Strahlenvergiftung.«
    Hatch lauschte hinaus in den Schacht. Bis auf das Brausen des Wassers in der Tiefe war das einzige Geräusch, das er hörte, das immer leiser werdende Knistern des Geigerzählers. Er holte tief Luft. »Ihre Krankheit steht kurz vor dem Ausbruch!« rief er. »Ich schildere Ihnen jetzt die Symptome: Zuerst werden Sie eine gewisse Übelkeit verspüren. Vermutlich tun Sie das schon, habe ich recht? Dann wird sich Ihr Geist verwirren, weil es in Ihrem Gehirn viele kleine Entzündungsherde gibt. Als nächstes folgen Zittern, Bewegungsstörungen, Krämpfe und schließlich der Tod.«
    Neidelman antwortete nicht.
    »Um Gottes willen, Neidelman, nehmen Sie doch Vernunft an!« schrie Hatch. »Sie werden uns mit diesem Teufelsschwert noch alle umbringen!«
    »Nein, das werde ich nicht tun. Dafür vertraue ich doch lieber auf meine Pistole.«
    Die Stimme war jetzt gefährlich nahe. Hatch schätzte die Entfernung zwischen sich und Neidelman auf höchstens fünf Meter. Entschlossen drehte er sich um und ging in den Tunnel zu den
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