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Ringwelt

Titel: Ringwelt
Autoren: Andreas Blome
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Außer dem Atmen von Claudia und ihm war es still. Nur die
schwarze Unendlichkeit und die unzähligen Lichtpunkte der einzelnen
Sterne gab es hier zu sehen. Fast jeder dieser Sterne würde
wahrscheinlich auch Planeten haben. Vielleicht auch Intelligente
Bewohner. Bisher hatten sie nie außerirdisches Leben entdecken können.
Nicht einmal in den beiden inzwischen besiedelten Sternensystemen. Dort
gab es nur Pflanzliches Leben aber kein Tierisches. Ob die Menschheit
die einzigste intelligente Lebensform war? Von ihrem Ziel zu dem sie
jetzt seit mehreren Wochen unterwegs waren wurden Signale ausgesandt die
Höchstwahrscheinlich technischer Natur waren. Ob sie es wirklich waren
konnte man allerdings erst dann wissen, wenn man dort angekommen war.
    "Joy. Ich bin fertig."
    Er blickte auf seine Uhr, die sich an seinem Gürtel befand.
Fünfundvierzig Minuten waren bereits durchgelaufen. Vorgekommen waren
sie ihm wie einige Sekunden. Ein bekanntes Phänomenen, das jeder
Raumfahrer kannte. Man verlor sein Zeitgefühl in dieser Unendlichkeit.
    "Ich bin unterwegs zu Dir, Claudia."
    Während er langsam wieder in Richtung SITAE schwebte, blickte er
noch einmal in die Unendlichkeit hinaus. Ihm war, als ob dort eben ein
Stern geflackert hatte. Für etwa eine halbe Sekunde war er nicht zu
sehen gewesen. Vielleicht ein wandernder Planet der von hier aus gesehen
den entsprechenden Stern verdeckt hatte.
    "Joy an Technik. Im Sektor gelb flackerte eben ein Stern.
Vielleicht finden die Astronomen etwas. Ende."
    "Technik an Joy. Meldung weitergegeben. Seid ihr fertig?"
    "Wir sind fertig und auf dem Heimweg."
    Minuten später erreichten sie die Schleuse und öffneten sie.
Nacheinander stiegen sie ein und schlossen die äußere Schleusentür
wieder. Pfeifend stob der Sauerstoff wieder in die Schleusenkammer
hinein. Er war inzwischen durch die Aufbereitungstanks gelaufen und
frisch wieder in den Umlauf geschickt worden.
    Als sich die innere Schleusentür öffnete grinste sie der Techniker
an.
    "Die Astronomieabteilung bedankt sich für Deine Entdeckung,
Joy. Sie scheinen etwas gefunden zu haben. Ganz in der Nähe sogar. Sie
wissen allerdings noch nicht was es ist."
    "Da sieht man mal wieder, wie unentbehrlich ich bin."
    Dabei versuchte Joy seinen Kopf stolz in die Höhe zu strecken,
stieß aber nur schmerzhaft an die Innenwandung des Raumhelms. So ein
Raumanzug war doch sehr unhandlich.
    "Angeber. Hier ist der beschädigte Mikroprozessor. Anscheinend
durchgebrannt. Legen Sie ihn an meinem Arbeitsplatz. Ich kümmere mich
später um ihn."
    "In Ordnung. Wird gemacht. Und jetzt räumt die Schleuse
bitte."
    Dieser Aufforderung folgten sie nur zu gern. Es war wirklich sehr eng
innerhalb der Schleusenkammer. Ihre Anzüge nahm der Techniker ebenfalls
mit. Sie wurden für den nächsten Einsatz vorbereitet.
    "Was liegt bei Dir an, Joy?"
    Joy wagte es kaum zu sagen, aber das würde nicht viel bringen denn
es stand ja auf dem schwarzen Brett und war für jedermann nachzulesen.
    "Reparatur an der Klimaanlage. Bereich Küche."
    "Aha. Fettfilter wechseln. Viel Vergnügen dabei."
    Lachend wandte sich Claudia in Richtung Werkstätten ab um sich um
den durchgebrannten Mikroprozessor zu kümmern. Joy machte sich auf dem
Weg um einen Fettfilter in der Küche zu wechseln. Eine Arbeit die
regelmäßig gemacht werden musste. Da sie mit sehr viel Dreck und
Gestank verbunden war drückte sich jeder so gut er konnte vor dieser
Aufgabe. Der Bordarzt verzeichnete zu diesen Zeiten immer einen
erhöhten Krankenbesuch.
    *
    "Ortung an Technik. Vielen Dank für die Information.
Ende."
    Gerrit inaktivierte den Helmfunkkanal und wandte sich Kathrin wieder
zu.
    "Wenn Du einen Augenblick Zeit hast, richte bitte ein kleines
Teleskop auf Sektor Gelb. Jemand hat draußen ein Sternenflackern
gesehen. Vielleicht ein Dunkelkörper."
    "Schon dabei. Wäre schön etwas zu finden. Es würde die
Eintönigkeit des Fluges unterbrechen. Weißt Du wer im Augenblick
draußen ist?"
    "Claudia mit Begleitung. Sie reparieren gerade eine der
Kühlflossen."
    "Oh. Das wäre dann der erste größere Fehler auf dieser Reise.
Und ausgerechnet im Triebwerksbereich."
    "Keine Sorge. Solche kleinen Fehler treten immer wieder
auf."
    Seit Stunden waren sie bereits dabei, ihre Systeme einzurichten um
eine Standortmessung machen zu können. Durch die Hyperraumsprünge
veränderte sich der Anblick des Sternenhimmels derart, das man lange
Zeit brauchte um nur die wichtigsten Sternenbilder wiederzufinden.
    Gerrit
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