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Ringwelt

Titel: Ringwelt
Autoren: Andreas Blome
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war inzwischen fester Bestandteil der Kolonie geworden und die Kinder
freuten sich jedesmal aufs neue wenn sie morgens aufwachten und
der Kalender einen blauen Tag anzeigte. Das hieß für
sie keine Knollen einpflanzen oder das sammeln von Pilzen. Kein
Wasser heranschleppen oder bei kleinere Reparaturen mithelfen. Für
sie hieß es an einem solchen Tag einfach nur Spielen. Und
sie hatten sogar einen art von Abenteuerspielplatz von den Erwachsenen
gebaut bekommen. Das es noch einen weiteren, viel geheimnisvolleren
Platz zum Spielen gab, ahnten die Erwachsenen nicht. Es war das
Geheimnis der Kinder.
    *
    Als Cloe und Snoe am Abenteuerspielplatz ankamen waren sie die ersten
wie sie feststellten. Sofort begaben sie sich auf das Dach der Holzhütte
und warteten dort auf die anderen. Cloe sah immer wieder in Richtung
zu der wilden Wand die den Abenteuerspielplatz nach hinten hin begrenzte.
Seitlich hatten sie Erwachsenen einen kleinen Holzzaun aufgebaut,
während er nach vorne hin offen war. Aber die Spielgeräte
verhinderten einen kompletten Blick auf die hintere wilde Wand.
    Ihren Namen hatte die wilde Wand von den Kindern bekommen. Für die
Erwachsenen war es eine, mit zahlreichen Vorsprüngen bestückte,
metallene Wand der Ringwelt. Was die Erwachsenen bei Ihrer ersten
Kontrolle dieser Wand übersehen hatten war eine lose Platte
hinter der es einen gehemen Gang gab. Nur die Kinder wußten
von ihm. Er führte in ein Gebiet von dem sie nur flüstern
sprachen. Und auch nur wenn keine Erwachsenen in der näheren
Umgebung waren. Erfuhren die Erwachsenen von diesem geheimen Gang,
so wußten die Kinder, würden sie ihn sofort blockieren.
Und das wollte keines der Kindern, denn man konnte dort viel besser
spielen als hier.
    „
Wir spielen wieder im Labyrinth?
“ Flüsterte Cloe leise zu Snoe.
    „
Ja. Ich dachte an Terrorist und Besatzung.
“ Antwortete Snoe gleichfalls
flüsternd. „
Es muß aber wieder einer von uns fünf
auf die Kleinen aufpassen.

    Mit den Großen meinte Snoe die Kinder die über sieben Jahre
alt waren. Das waren Joe, Marcelina, Maike, Snoe und sie selbst.
Und einer von Ihnen mußte dabei auf die Kleinen aufpassen
die noch nicht so alt waren. Sie waren die sogenannten Älteren
und alle anderen eben die Kleinen. Damit aber die Kleinen ihr Geheimnis
nicht verrieten durften sie ab und zu mal kurz mit ins Labyrinth.
Aber nicht zum spielen sondern nur zum gucken. Die Kleinen wußten
das wenn sie erst sieben Jahre alt waren mit zum spielen hinein durften.
    „
Wir würfeln wieder?
“ Flüsterte Cloe zurück. „
Ich
möchte diesmal aber auch mal der Terrorist sein.
"
    „
Ich habe die Würfel hier oben versteckt.
“ Gab Snoe zurück
und zeigte kurz auf die kleine Lücke am Rand des Daches. „
Wir
spielen mehrmals, so wie immer. Dann kommt jeder mal dran und jeder
muß auch mal auf die Kleinen aufpassen.

    „
Außerdem merken so die Erwachsenen nicht das nicht alle da sind.
“ Gab Cloe zurück.
    Aufkommendes Geschrei machte sie darauf aufmerksam das sie in wenigen Augenblicken
nicht mehr alleine auf dem Abenteuerspielplatz sein würden.
Von den Hütten her, die von hier aus zu sehen waren, kamen
die Kleinen herbeigerannt. Cloe entdeckte Marcelina und wenig später
auch die anderen Älteren unter ihnen. Während sich die
Kleinen sofort an die Spielgeräte sowie in die Erdkiste begaben
kletterten die Älteren zu ihnen auf das Dach hinauf.
    Hier oben würden sie ihren Spielrat abhalten und darum würfeln
wer als erster auf die Kleinen aufpassen mußte. Joe, der nur
ein Jahr jünger als Snoe war, drängte sich zwischen Snoe
und Cloe. Unwillkürlich machte Cloe platz für ihn. Sie
akzeptierte unbewußt die Altersrangfolge unter ihnen. Sie
war eine der beiden jüngsten der Ältesten. Snoe, mit seinen
zwölf Jahren, war ihr Kommandant. Gefolgt von Joe mit seinen
elf Jahren. Dann folgte Marcelina mit ihren acht Jahren und zu guter
letzt kamen Maike und Cloe die beide erst sieben Jahre alt geworden waren.
    „
Irgendwelche Besonderheiten bei jemanden zu beachten?
“ Fragte Snoe die anderen.
    Es kam immer mal wieder vor das eines der Kleinen zu einem bestimmten
Zeitpunkt wieder zur Hütte gebracht werden mußte. Es
oblag den Älteren dafür zu sorgen und Snoe nahm das sehr
ernst wie Cloe wußte. Er war mit seinen zwölf Jahren
schon fast erwachsen wie Cloe meinte. Aber man merkte es nur manchmal.
Beim spielen war er genauso dabei wie alle anderen
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