Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ringwelt

Titel: Ringwelt
Autoren: Andreas Blome
Vom Netzwerk:
es hören.
    „
Max ist einverstanden.
“ Begann Sibill. „
Ich werde morgen zu
ihm ziehen. Und ja, wir haben die Nacht miteinander verbracht.

    „
Ich werde Snoe hier behalten wenn es Dein Wunsch ist.
“ Sagte Kathrin.

Dann seid ihr beide ungestört.

    „
Darum wollte ich Dich sowieso bitten.
“ Entgegnete Sibill. „
Mark
ist ja auch schon im fortgeschrittenen Alter und da wäre jede
Ablenkung für ihn fehl am Platz.

    Sie lächelten sich an und griffen beide zu einem weiteren Brötchen.
Kathrin Delware und Sibill Chang wohnten schon lange mit ihren Kindern
zusammen. Kathrin hatte nur zwei Jahre mit Cloe‘s Vater Tom Lane
zusammengewohnt während Sibill ein Jahr mit Cliff Barnard zusammen
gewesen war. Snoe war von Cliff. Und ihr nächstes Kind sollte von Max sein.
    Momentan lebte Claudia wieder bei Cliff. Deren Kind Joe war nur ein Jahr
jünger als Snoe. Und sie bereits wieder von Cliff schwanger.
Eigentlich keine gute Wahl für die Kolonie denn der genetische
Pool sollte voll ausgeschöpft werden aber es war die Entscheidung
von Claudia gewesen noch ein weiteres Kind von Cliff bekommen zu
wollen.
    *
    Schon kurz nach der Evakuierung aus der SITAE, als die volle Tragweite
des Geschehens alle zu Bewußtsein gekommen war, hatten sie
schwerwiegende Entscheidungen treffen müssen. Ihr damaliger
Kommandant Chrantangi Tong hatte berichtet das die SITAE von Wolf
Kasbow entführt worden war. Fast die Hälfte aller Besatzungsmitglieder
waren bei dieser Entführung durch Gift- oder Nervengas gestorben.
Die Überlebenden hatten sich mit ihren Rettungskapseln auf
dem Nabenraumhafen der fremden Ringwelt wiedergefunden. Zum Glück
existierte dort eine Sauerstoffatmosphäre. Sie hatten Überlebt
aber zu dem Preis das keinerlei Hoffnung auf eine Rückkehr
zur Erde bestand.
    Die ersten Wochen und Monate waren schlimm gewesen. Ihre erste Siedlung
hatten sie mitten auf dem Nabenraumhafen rund um die ODYSSEUS eingerichtet.
Schon bald war Ihnen allen klar geworden das die Vorräte an
Lebensmittel und Wasser nicht ewig reichen würden. Sie sahen
sich gezwungen den Nabenraumhafen und damit auch die scheinbare
Sicherheit der ODYSSEUS zu verlassen. Über das interne Transportsystem
der Transmitterröhren hatten sie nach langer Suche einen Ort
gefunden an dem sie ihre neue Siedlung aufbauen konnten.
    Es gab hier eine art von Pilz der für sie genießbar war.
Anfangs hatten sie ihn sammeln müssen. Später waren sie
dazu übergegangen ihn anzubauen. Zu ihrem Glück hatte
das funktioniert. Der Ertrag war zwar nicht groß aber er reichte
zum Überleben aus. Die Kommandostrukturen zerfielen schon in
den ersten Wochen als klar wurde das es niemals eine Rückkehr
in die Heimat geben würde. Aber sie waren Raumfahrer und Erfahren
genug das ein Jeder vom Anderen abhängig war. Es waren die
Frauen die sich entschlossen Kinder zu bekommen. Und sie nahmen
sich das Recht zu entscheiden von wem.
    Für die Männer war es in den ersten Jahren schwer zu akzeptieren
das die Mutter ihres ersten Kindes im zweiten oder dritten Jahr
erneut ein Kind von einem Anderen erwartete. Aber nur auf diese
Art und Weise konnten die Frauen den kompletten genetischen Pool
ausnutzen. Trotzdem würde es schwer werden um die sich bildende
Kolonie am Leben erhalten zu können. Der genetische Pool war
eigentlich viel zu klein um auch in Zukunft gesunde Kinder hervorzubringen.
Aber sie gingen dieses Risiko ein denn Aufgeben wollten sie auch nicht.
    So hatten sie sich eine Kolonie eingerichtet die nun bereits seit zweiundzwanzig
Jahre funktionierte. Und es gab heute bereits achtzehn gesunde und
lebensfähige Kinder in der Kolonie. Diese Kinder waren ihre
Zukunft denn das Alter der ersten Kolonisten belief sich inzwischen
auf vierzig bis sechzig Jahre. In den nächsten Jahren mußten
noch einige mehr Kinder gezeugt und geboren werden damit die dann
junge Generation einen weitreichenden Genpool zur Verfügung hatte.
    Noch ahnten die Kinder nicht welche Gefahren für sie in der Zukunft
verborgen lagen. Vor allem am heutigen blauen Tag nicht. Einmal
im Monat hatten die Kinder ihren blauen Tag an dem sie tun und lassen
konnten was sie wollten. An allen anderen Tagen mußten sie
zum Überleben der Kolonie mit beitragen. Den Erwachsenen war
aber auch klar geworden das Kinder ihren Spieltrieb ausleben mußten
um sich zu entwickeln. Und so hatten sie einen Spieltag, den sogenannten
blauen Tag, eingeführt.
    Er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher