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Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Titel: Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde
Autoren: Larry Niven
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spät. Sie würden ihn immer wieder und wieder vergessen, so oft er es sich wünschte; aber sie würden auch immer wieder zurückkommen. Matt Keller: Werkzeug und gefangener Meuchelmörder.
    Unwahrscheinlich!
    »Du«, sagte er. »Lydia Hancock.«
    Die anderen bewegten sich wieder, drehten sich zu ihm um und kehrten in eine Welt zurück, in der Matt Keller ein Faktor war, den es zu beachten galt.
    »Lydia, hast du mir irgendetwas zu sagen?«
    »Ich glaube nicht«, antwortete die alte Rebellin, die eigentlich eine zänkische Hausfrau sein sollte.
    »Du hast nicht ein Wort gesagt, während die anderen versucht haben, mich weichzuklopfen. Warum bist du gekommen?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Nur um zu sehen, wie du reagierst. Keller, hast du je jemanden verloren, den du liebst?«
    »Sicher.«
    »An die Organbanken?«
    »Meinen Onkel Matt.«
    »Ich habe mein verdammt Bestes getan, damit du kein Transplantat bekommst, Keller. Dr. Bennet sagt, du hättest auch ohne überlebt, nur daß du ein Krüppel geblieben wärst.«
    »Damit wäre ich zufrieden gewesen«, erwiderte Matt, auch wenn er sich dessen nicht so sicher war.
    »Ich wollte die Organbanken bei der erstbesten Gelegenheit zerstören. Niemand sonst scheint so zu empfinden. Vielleicht war auch mein Mann der einzige, den sie für die Organbanken in Stücke geschnitten haben.«
    »Komm zum Punkt.«
    Erneut zuckte sie mit den Schultern. »Ich weiß nicht, ob du so wichtig bist, wie Harry sagt. Ich glaube eigentlich eher, daß niemand so wichtig sein kann. Du hast uns aus dem Hospital geholt; das ist richtig. Dafür sind wir dir dankbar. Aber mußten wir unbedingt einen Menschen zerschneiden, um dir unsere Dankbarkeit zu beweisen? Ihm hast du zumindest nicht geholfen.
    Nun, jetzt ist er tot, und die Organbanken können wir im Augenblick auch noch nicht vernichten; doch wir versuchen, die Gesetze zu ändern, damit nicht mehr so viele Leute dorthin gelangen, und wenn, dann nur die, die es wirklich verdient haben. Wärst du ein Mensch, dann wärst du froh, uns dabei zu helfen. Ich sage, das ist alles, was du für den Toten noch tun kannst, dessen Lunge du hast.«
    »Also soll ich aus purer Menschenfreundlichkeit zum Meuchelmörder werden.«
    Mrs Hancocks Mund schlug zu wie eine Schnappfalle.
    »Ich werde mich euch anschließen«, sagte Matt; »aber nicht aus Menschenfreundlichkeit. Ich will euch sagen, was ich will.«
    »Sprich weiter«, sagte Harry Kane. Er war der einzige, der nicht überrascht war.
    »Ich kann nicht wieder zu meinen Minenwürmern zurück. Daran ist nichts zu ändern. Aber ich bin kein professioneller Killer, und auch das steht fest. Ich habe noch nie einen Mord begangen. Ja, ich habe es noch nicht einmal gewollt – jedenfalls nicht oft. Sollte ich jemals einen Menschen töten, dann will ich wenigstens wissen, warum ich es tue.
    Und es gibt nur eine Möglichkeit, wie ich mir dessen sicher sein kann.
    Von jetzt an werden wir Fünf die Anführer der Söhne der Erde sein.« Das ließ nun auch Harry Kane zusammenzucken. »Ich will in alle Entscheidungen mit einbezogen werden. Ich will sämtliche Informationen, die ihr auch habt. Was sagst du dazu, Harry?«
    »Sprich weiter.«
    Matts Mund war wie ausgetrocknet. Harry Kane gefiel die Forderung nicht, und Harry Kane war ein gefährlicher Feind. »Die Söhne der Erde werden keinen Mord ohne meine ausdrückliche Zustimmung begehen, und die werde ich erst geben, wenn ich zu dem Schluß gekommen bin, daß eine solche Tat unvermeidlich ist. Um diese Entscheidung treffen zu können, muß ich immer alles wissen. Eines noch: Sollte einer von euch je versuchen, mich zu hintergehen, werde ich ihn töten, denn mich zu hintergehen oder mir Informationen vorzuenthalten rechtfertigt einen Mord.«
    »Warum glaubst du, mit so viel Macht zurechtkommen zu können, Keller?« Harrys Stimme klang leidenschaftslos, doch interessiert.
    »Ich werde es eben versuchen müssen«, antwortete Matt. »Es ist meine Macht.«
    »Das ist nur fair.« Harry stand auf. »Einer von uns wird dir morgen vollständige Kopien von Parlettes ›Neuem Gesetz‹ bringen. Sollten wir uns entschließen, Änderungen durchzusetzen, lassen wir es dich wissen.«
    »Laßt es mich aber wissen, bevor ihr die Änderungen durchsetzt.«
    Kane zögerte; dann nickte er, und die vier Rebellen verließen den Raum.
     
    Miliard Parlette seufzte und schaltete den Empfänger ab.
    Ein unsichtbarer Attentäter? Ein seltsamer Begriff für einen so praktisch veranlagten
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