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Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde

Titel: Ringwelt 09: Ein Geschenk der Erde
Autoren: Larry Niven
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Gesichter um ihn herum verschwammen allmählich. »Sie war eine Fanatikerin. Ihr seid alle Fanatiker. Ich habe mein Bestes getan, um sie zu retten.«
    Nun verschwamm der ganze Raum wie in einem Traum, und er wußte, daß die Max Planck abhob. In der Ferne befahl eine Frau mit Crewakzent: »Jetzt aber raus hier! Alle!«
    Die Ärztin eskortierte die Besucher zur Tür. Harry Kane packte sie am Ellbogen und zog sie auf den Gang hinaus. »Wie lange dauert es, bis er wieder gesund ist?« fragte er.
    »Lassen Sie mich los, Mr Kane.«
    Harry ließ ihren Ellbogen los. »Wie lange?«
    »Machen Sie sich keine Sorgen. Er wird keine Behinderung davontragen. In einer Woche werden wir die ersten Gehversuche machen. Dann werden wir weitersehen.«
    »Wie lange dauert es, bis er wieder arbeiten kann?«
    »Mit etwas Glück zwei Monate. Warum haben Sie es so eilig, Mr Kane?«
    »Das ist streng geheim.«
    Die Frau runzelte die Stirn. »Was auch immer Sie mit ihm vorhaben, vergessen Sie nicht, daß er mein Patient ist. Er ist erst dann wieder bereit, wenn ich es Ihnen sage.«
    »Schon gut. Ich schlage allerdings vor, daß Sie ihm nichts von den Transplantaten sagen. Das würde ihm nicht gefallen.«
    »Es steht in seinen Akten. Dagegen kann ich nichts tun. Sagen werde ich es ihm allerdings nicht.«
    Nachdem die Ärztin wieder gegangen war, fragte Laney: »Jetzt mal ehrlich: Warum hast du es so eilig?«
    »Ich habe eine Idee, was Matt betrifft. Ich werde es dir später erklären.«
    »Glaubst du nicht, daß wir ihn schon genug benutzt haben?«
    »Nein«, antwortete Harry Kane. »Das wäre mir zwar auch lieber, aber: Nein.«
     
    Miliard Parlette war der Erschöpfung nahe. Sonntag Nacht war er in Jesus Pietros Büro gezogen, noch bevor man die Außenwand hatte ersetzen können, und dort lebte er seitdem. Man brachte ihm sein Essen, und zum Schlafen nutzte er Castros Liege – wozu er allerdings nur selten Gelegenheit bekam. Manchmal hatte er das Gefühl, am Ende seines Lebens angelangt zu sein, daß er nur noch so lange wartete, bis diese … diese Krise gelöst war, die er schon vor hundert Jahren vorausgesehen hatte.
    Die Max Planck hatte das Hospital schwer beschädigt, doch man kam mit den Reparaturarbeiten gut voran. Parlette hatte persönlich eine Baufirma beauftragt und bezahlte sie aus seinem eigenen Vermögen. Irgendwann würde er die Rechnung dann dem Rat vorlegen und die Rückerstattung der Summe verlangen. Aber jetzt strichen einige Arbeiter zunächst einmal die Außenwand seines Büros, dort, wo noch Sonntag Nacht ein klaffendes Loch gewesen war.
    Das größere Problem, vor dem Parlette im Augenblick stand, war jedoch die Tatsache, daß beinah die Hälfte der Polizisten den Dienst quittieren wollte.
    Die Ereignisse der vergangenen Woche hatten eine verheerende Wirkung auf die Moral der Polizei gehabt. Daß der Polizeichef des Verrats angeklagt und gewaltsam entfernt worden war, war nur teilweise der Grund dafür. Elaine Mattson und Matthew Keller hatten ebenfalls ihren Teil dazu beigetragen, indem es ihnen als zwei Einzelpersonen gelungen war, ins Hospital einzudringen. Überdies waren die Insassen des Vivariums ausgebrochen und hatten ein Blutbad in den Gängen veranstaltet, und die Zerstörung der Max Planck hatte nicht nur das Hospitalpersonal beeinflußt, sondern das gesamte Alpha-Plateau, denn die Max Planck war für diese Menschen die Hälfte ihrer Geschichte gewesen.
    Nun herrschte heillose Verwirrung bei der Vollstreckungspolizei. Alle Razzien in den Kolonistengebieten waren abgesagt worden. Bekannte Rebellen bewegten sich frei durchs Hospital, und niemand durfte sie auch nur anfassen – obwohl diese Rebellen den Polizisten mit unverhohlener Verachtung und Grobheit begegneten. Gerüchten zufolge entwarf Miliard Parlette sogar gerade neue Gesetze, um die Macht der Vollstreckungspolizei noch weiter zu beschränken. Daß die Gerüchte der Wahrheit entsprachen, war indes nicht gerade förderlich.
    Parlette tat, was er konnte. Er sprach mit jedem einzelnen Mann, der aus dem Dienst ausscheiden wollte. Einige überredete er zu bleiben. Während die Reihen sich lichteten, fand er neue Aufgaben für jene, die ihm noch geblieben waren.
    Gleichzeitig setzte er sich mit den vier Machtblöcken des Plateaus auseinander.
    In der Vergangenheit war der Rat der Crew Parlette stets gefolgt. Mit etwas Glück, Geschick und Arbeit würde er ihn auch diesmal wieder überzeugen können.
    Die Crew als Ganzes wiederum folgte im allgemeinen dem
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