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Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs

Titel: Ringwelt 07: Die Welt der Ptavvs
Autoren: Larry Niven
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nicht. Vielleicht hat sich irgendwo noch brennbares Material erhalten, aber nichtsdestotrotz können sie landen, wenn sie wollen. Sie müssen nur auf der Tagseite runtergehen, wo es keinen Wasserstoff gibt, und so schnell landen, daß sie die Stickstoffschicht nicht durchbrennen. Andernfalls könnten sie mit ihren heißen Schiffen einsinken, und dann müßten sie sich wieder freigraben. Aber das ist egal. Was zählt, ist die Wasserstoffkonzentration. Ist die nicht hoch genug, gibt es auch kein Feuer.«
    Lloyd runzelte die Stirn. »Nun, dann werden sie wohl mit Sicherheit landen, sobald das Feuer erloschen ist. Also müssen wir den Verstärker zerstören, bevor sie ihn gefunden haben – notfalls auch hinterher. Hey, sieh mal!«
    Vier helle Punkte formierten sich in der Mitte des Schirms. Innerhalb von Sekunden hatten sie sich in kilometerlange Linien verwandelt, und alle deuteten sie in die gleiche Richtung.
    »Wir haben noch Zeit«, sagte Masney. »Sie sind mehrere Millionen Kilometer vom Pluto entfernt.«
    »Nicht weit genug.« Luke aktivierte den Schiffsfunk. »Garner ruft Heinlein. Anderson, die Belterflotte ist gerade aus acht Millionen Kilometern Entfernung zum Pluto gestartet. Wie lange?«
    »Haben sie vorher stillgestanden?«
    »Fast.«
    »Lassen Sie mich sehen … hmmm … ungefähr fünf Stunden und zehn Minuten. Schneller auf keinen Fall, vielleicht brauchen sie länger … hängt davon ab, wie sehr sie sich vor dem Feuer fürchten.«
    »Und wie lange brauchen wir?«
    »Neunundfünfzig Stunden ab jetzt.«
    »Danke, Anderson.« Luke schaltete das Funkgerät ab. Seltsam, daß Smoky die ganze Zeit über nur dagesessen hatte, ohne ein Wort zu sagen.
    Mit einem Schaudern erkannte Luke, daß Smoky vermutlich die gleichen Gedanken plagten wie ihn. Nun, da der Außerirdische aller Wahrscheinlichkeit nach tot war, blieb die Frage: Wer bekam den Helm? Die Erde oder der Belt? Und Smoky vertraute der Erde nicht.
     
    Larry Greenberg öffnete die Augen und sah Dunkelheit. Es war kalt. »Das Licht funktioniert nicht«, sagte eine Stimme in seinem Kopf. »Sind wir abgestürzt?«
    »Das sind wir in der Tat. Ich weiß nicht, warum wir noch leben. STEH AUF.«
    Larry Greenberg stand auf und marschierte zwischen den Reihen der Passagiersitze hindurch. Seine Muskeln schmerzten und schienen sich wie von selbst zu bewegen. Er ging zum Pilotensitz, wuchtete den Toten hinaus und setzte sich selbst hinein. Wie in Trance schnallte er sich an und faltete dann die Hände in seinem Schoß. Da saß er nun. Kzanol stand neben ihm, knapp innerhalb seines Blickfelds.
    »Bequem?«
    »Nicht ganz«, gestand Larry. »Könntest du mir einen Arm überlassen, damit ich rauchen kann?«
    »Sicher.« Larry stellte fest, daß sein linker Arm ihm wieder gehorchte. Die Augen vermochte er jedoch noch immer nicht zu bewegen, aber er konnte blinzeln. Er tastete nach einer Zigarette, steckte sie sich in den Mund und zündete sie an, ohne hinzusehen.
    Gott sei Dank gehöre ich zu den Leuten, die sich auch ohne Spiegel rasieren können, dachte er.
    Kzanol fragte: »Was hat das denn zu bedeuten?«
    »Es bedeutet, daß ich ohne meine Augen nicht die Orientierung verliere.«
    Kzanol musterte ihn, eine verschwommene Masse am Rand von Larrys Blickfeld. Larry wußte, was der Thrint wollte. Er würde es nicht tun; er würde nicht fragen.
    Wie sieht Kzanol aus? fragte er sich.
    Natürlich wie ein Thrint. Larry konnte sich an Kzanol/Greenberg erinnern, und durch dessen Augen hatte er den echten Kzanol als kleinen, gut aussehenden und leicht ungepflegten Thrint gesehen. Doch als er jetzt auf seinem Weg zum Pilotensitz an Kzanol vorbeigegangen war, hatte er aus den Augenwinkeln heraus etwas Schreckliches gesehen, etwas Einäugiges, häßlich Grünes mit großen grauen Würmern, die sich ums Maul herum wanden; das Wesen besaß spitze, metallische Zähne und überdimensionierte Arme mit mächtigen dreifingrigen Händen.
    Der Klang der Stimme des Thrint jagte ihm einen Schauder über den Rücken. »Wunderst du dich wegen meines Eids?«
    »Die Eide? Ja, jetzt, wo du es erwähnst.«
    »Du kannst nicht länger behaupten, ein Thrint in einem menschlichen Körper zu sein. Du bist nicht mehr das Wesen, dem gegenüber ich den Eid geschworen habe.«
    »Es waren zwei Eide.«
    »Ich möchte, daß du mir dabei hilfst, die Erde zu verwalten.«
    Larry hatte jetzt Schwierigkeiten, die Zwischentöne der Übersprache zu deuten, während Kzanol natürlich seine Gedanken lesen konnte.
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