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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron
Autoren: Larry Niven
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ist.«
    »Schieß los.«
    »Nachdem wir zu unseren Welten zurückgekehrt waren und das Puppenspielerschiff den Vertretern unserer Regierungen übergeben hatten, damit sie es studieren konnten, hat dich Chtarra-Ritt eingeladen, ein paar Tage im Jagdrevier vor der Stadt Chwarambrs Blut zu verbringen. Du warst der erste Fremde, der jemals zu etwas anderem als zum Sterben dorthin durfte. Du hast zwei Tage und eine Nacht dort verbracht. Wie war es?«
    Louis lag noch immer auf dem Rücken. »Größtenteils wundervoll. Hauptsächlich wegen der Ehre, denke ich, aber hin und wieder muß ein Mann auch sein Glück auf die Probe stellen.«
    »Am nächsten Abend erzählte man sich bei Chtarra-Ritts Bankett eine Geschichte.«
    »Was hast du gehört?«
    »Du warst im inneren Quadranten, bei den Importen. Du hattest ein wertvolles Tier entdeckt …«
    Louis Wu richtete sich kerzengerade auf. »Einen weißen bengalischen Tiger! Inmitten all der roten und orangefarbenen Kzinti-Pflanzen fand ich diesen hübschen grünen Wald. Ich fühlte mich sicher und behaglich und hatte ein wenig Heimweh. Dann kam dieser – dieser schöne und verdammt gefährliche Menschenfresser aus dem Gebüsch und beobachtete mich. Chmeee, er war so groß wie du, bestimmt achthundert Pfund schwer und ausgehungert. Entschuldige, ich habe dich unterbrochen. Erzähl weiter.«
    »Was ist ein bengalischer Tiger?«
    »Ein Tier von der Erde. Ein alter Feind des Menschen, könnte man sagen.«
    »Man hat uns erzählt, du seist forsch an dem Tiger vorbeigegangen und hättest einen Ast gepackt. Dann hättest du dich zu dem Tiger umgedreht, den Ast wie eine Waffe geschwungen und gesagt: ›Erinnerst du dich?‹ Der Tiger hätte sich umgedreht und wäre im Gebüsch verschwunden.«
    »Jepp.«
    »Warum hast du das getan? Können eure bengalischen Tiger reden?« Louis mußte lachen.
    »Ich dachte mir, er würde vielleicht verschwinden, wenn ich mich nicht wie Beute verhalte. Falls das nicht funktioniert, dachte ich, könnte ich ihm vielleicht eins auf die Nase geben. Da war dieser umgefallene Baum und ein Ast aus Hartholz, der als Keule wie gerufen kam. Ich habe mit dem Tiger geredet, weil ich mir dachte, daß vielleicht ein Kzin lauscht. Es wäre schlimm genug gewesen, im Jagdpark des Patriarchen als unbeholfener Tourist getötet zu werden, aber als wimmerndes Stück Beute – njet!«
    »Wußtest du, daß der Patriarch dir einen Leibwächter mitgegeben hatte?«
    »Nein. Ich dachte, es gäbe vielleicht Monitore und Kameras. Ich habe beobachtet, wie der Tiger verschwand. Dann drehte ich mich um und stand Aug in Auge einem bewaffneten Kzin gegenüber. Mir wäre vor Schreck fast das Herz stehen geblieben. Ich dachte, es wäre noch ein Tiger.«
    »Er erzählte, daß er dich beinahe hätte betäuben müssen. Du hättest ihn herausgefordert. Du hättest ihn um ein Haar mit der Keule angegriffen.«
    »Hat er tatsächlich ›betäuben‹ gesagt?«
    »Hat er.«
    Louis Wu lachte. »Er hatte einen ARM-Stunner mit umgebautem Griffstück. Euer Patriarchat hat sich nie damit abgegeben, nichttödliche Waffen zu konstruieren, also müßt ihr sie wohl von den Vereinten Nationen kaufen. Ich für meinen Teil jedenfalls wollte gerade mit der Keule ausholen, da ließ er die Waffe fallen und fuhr die Krallen aus, und ich sah, daß er ein Kzin war, und mußte lachen.«
    »Wieso?«
    Louis Wu warf den Kopf in den Nacken und lachte aus vollem Hals, und sämtliche Zähne funkelten. Für einen Kzin bedeutete das eine direkte Herausforderung. Chmeee legte die Ohren flach an den Kopf.
    »Hahaha! Ich konnte nicht anders. Ich hatte verdammt noch mal Glück! Er wollte mich nicht mehr betäuben, tanj! Er hätte mich mit einem einzigen Schlag seiner verdammten Pranke getötet. Erst im letzten Augenblick gewann er seine Selbstbeherrschung wieder.«
    »Jedenfalls eine interessante Geschichte.«
    »Chmeee, mir ist da etwas durch den Kopf gegangen. Falls es uns gelingt, von der Ringwelt zu verschwinden – du würdest als Chmeee zurückkehren wollen, oder nicht?«
    »Es besteht kaum Aussicht, daß man mich erkennt. Die Verjüngungsbehandlung durch den Hintersten hat sogar meine Narben beseitigt. Ich sehe kaum älter aus als mein ältester Sohn, der sicher inzwischen meinen Besitz verwaltet.«
    »Ja. Und der Hinterste weigert sich vielleicht, mit uns zu kooperieren …«
    »Ich würde ihn erst gar nicht bitten.«
    »Würdest du mich bitten?«
    »Ich glaube nicht, daß ich das nötig hätte«, antwortete
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