Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Riley - Im Schein der Finsternis -

Riley - Im Schein der Finsternis -

Titel: Riley - Im Schein der Finsternis -
Autoren: Alyson Noël , Ulrike Laszlo
Vom Netzwerk:
wissen, dass unser Handeln Konsequenzen haben wird – wie du gleich feststellen wirst.«
    Ich nickte. Ich verstand die Worte und die Warnung, die er damit ausdrückte, aber ich war immer noch zu gebannt von meinem Spiegelbild, um ihnen gebührende Beachtung zu schenken. Ich betrachtete, wie dieser tiefere, kräftigere Grünton glühte und um mich herumschwebte, und ich wusste, er war das unmittelbare Ergebnis der Entscheidungen, die ich getroffen hatte.
    »Vergiss nicht, was ich dir gesagt habe«, ermahnte er mich. Sein Blick zeigte mir, dass er mir nicht traute. Er glaubte nicht, dass ich ihm das Wort überlassen würde – nicht einen Moment lang.
    Ich runzelte die Stirn und wollte mich an ihm vorbeidrängen, während ich zusah, wie mein Glühen sich wellenartig vor- und zurückbewegte. Er trat einen Schritt zur Seite und führte mich hinein.
    »Falls du es noch nicht bemerkt hast«, sagte ich und hielt kurz inne, um ihm in die Augen zu sehen. »Ich habe mein Glühen an mir. Also, wie schlimm kann es schon werden?«
    Ich überprüfte noch einmal mein Spiegelbild und war überzeugt davon, dass, ganz gleich, was geschehen würde, ganz gleich, was der große Rat sagen würde, dieses Glühen bei mir bleiben würde. Es war etwas, das ich mir verdient hatte. Und es würde nicht mehr verschwinden.
    Mein Gedankengang wurde abrupt von Bodhis Stimme beendet, als er mir ins Ohr flüsterte: »Schon wieder falsch, Riley. Was immer der große Rat uns gibt, kann er uns auch wieder nehmen. Und wenn wir hier rausgehen, kann es sein, dass wir deinetwegen nie wieder glühen werden.«

ANMERKUNG DER AUTORIN
    Die Charaktere und die Orte, wo sich diese aufhalten, sind fiktional, aber die Geschichte selbst wurde inspiriert durch den Sklavenaufstand von 1733 auf den dänisch-westindischen Inseln – heute bekannt als St. John auf den amerikanischen Jungferninseln. In Afrika wurden etliche Adelige, Männer und Frauen, sowie auch wohlhabende Kaufleute nach der Revolte als Sklaven verkauft und in die Karibik gebracht, um dort zu arbeiten. Schließlich rebellierten sie gegen die Plantagenbesitzer und ihre Aufseher, mit der Absicht, andere afrikanische Sklaven von verschiedenen Stämmen ihre Arbeit tun zu lassen.
    Unter den Ersten, die dabei getötet wurden, waren angeblich ein Plantagenbesitzer und seine junge Stieftochter.
    Auch das sadistische Spiel »Kegeln am Strand« soll angeblich wahr sein.

Und so geht es mit Riley in Band 3 weiter, der im Winter 2011 bei Page & Turner erscheinen wird:
     
    In dem Moment, in dem ich Aurora erblickte, ließ ich die Schultern sinken. Ich seufzte erleichtert auf, denn ich wusste, jetzt hatte ich eine Verbündete, eine Freundin an meiner Seite.
    Ich war sicher, dass alles gut werden würde.
    Es war die Art, wie ihr Haar schimmerte und glänzte, wie es abwechselnd in allen Tönen von Blond bis Braun und Schwarz bis Rot leuchtete, bis sich dieser Ablauf von Neuem wiederholte.
    Das Gleiche fand mit ihrer Haut statt – sie verfärbte sich von blassem Weiß zu dunklem Ebenholz und zeigte beim Übergang sämtliche Zwischentöne.
    Und ihr Kleid, eine wunderschöne gelbe Robe, schimmerte ebenfalls, als wäre es mit Sternschnuppen übersät.
    Obwohl ich sie nicht mehr wie bei unserer ersten Begegnung fälschlicherweise für einen Engel hielt, beruhigte mich ihre funkelnde Erscheinung unglaublich.
    Aber, wie sich herausstellte, lag ich da wohl völlig daneben.
    Sobald ich einen Blick auf ihre Aura geworfen hatte – sobald ich bemerkte, wie sich das strahlende, lebhafte Violett zu einem viel dumpferen Farbton veränderte –, tja, da wurde mir klar, dass wir auf gegensätzlichen Seiten standen.
    Es war genauso, wie Bodhi gesagt hatte.
    Ich hatte eine Menge zu erklären.
    Ich ließ meine Schultern wieder hängen und senkte beschämt den Kopf. Während ich hinter Bodhi herschlurfte, hing mein blondes Haar wie ein dünnes, nutzloses Schutzschild vor meinem Gesicht.
    Aber das half mir nichts.
    Nichts konnte mich davor bewahren, was offensichtlich unvermeidbar war.
    Also nützte ich die letzten Augenblicke und ließ mir fieberhaft meine besten, überzeugendsten Entschuldigungen durch den Kopf gehen. Wie ein total nervöser Schauspieler vor einer Premiere probte ich in Gedanken meine Geschichte immer wieder.
    Obwohl ich wusste, dass ich richtig gehandelt hatte, und obwohl ich hundertprozentig davon überzeugt war, dass es zu einem Desaster von gewaltigem Ausmaß gekommen wäre, hätte ich nicht gehandelt, und obwohl
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher