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Riley  - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley  - Die Geisterjägerin - N.N. 4 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 4 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Titel: Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 4 (nach "Radiance" - The Riley Series)
Autoren: Alyson Noël
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noch so eine alte Ruine. In Rom gab es davon anscheinend jede Menge.
    »Es wird bald dunkel«, sagte Bodhi vorsichtig drängend. »Je eher du anfängst, umso besser. Und vielleicht solltest du gleich hier beginnen.« Er deutete auf die Ruine direkt unter uns. »Das ist der Ludus Magnus, einer der größten und wichtigsten Gladiatorenschulen in der Geschichte Roms. Das könnte ein guter Ort sein, um den Anfang zu machen, um dich zurechtzufinden und ein Gefühl für die Umgebung zu bekommen. Du weißt schon, bevor du dann in die Arena gehst.«
    Die Arena.
    Ich schluckte, nickte und versuchte, nicht an meine Vorgänger zu denken – an die Seelenfänger, die es nicht
geschafft hatten, zurückzukehren. Ich meine, wenn der große Rat glaubte, dass ich das schaffen würde … Na ja, wer weiß? Vielleicht gelang es mir. Vielleicht wussten sie ja etwas, was ich nicht wusste.
    Also schob ich mir meinen Pony aus der Stirn, warf einen letzten Blick auf meinen Hund, der immer noch auf dem goldfarbenen Stöckelschuh herumkaute, und stieß mich dann von der Brüstung ab. Ich hoffte mehr als alles andere, dass der große Rat Recht behielt und ich tatsächlich zu mehr fähig war, als ich glaubte.
    Doch schon auf meinem Weg nach unten wettete ich dagegen.

ZWEI
    A ls ich im Ludus landete, nahm ich als Erstes den Lärm wahr. Es war laut hier. Wahnsinnig, nervtötend, ohrenbetäubend laut. Ich konnte nicht feststellen, welcher Welt dieser Krach zuzuordnen war – der irdischen, der überirdischen oder beiden.
    Und dann bemerkte ich den Gestank. Nur weil ich tot war – nur weil ich nicht mehr atmete –, hieß das nicht, dass ich nichts mehr riechen konnte. Und dieser spezielle Gestank war grässlich – unerträglich, abstoßend und auf die schlimmste Art und Weise Ekel erregend. So, als hätten sich die übelsten Gerüche des Universums vermengt und wären genau an die Stelle geströmt, an der ich stand.
    Ich ging weiter und hoffte, ein ruhiges Plätzchen zu finden, an dem es ein wenig besser roch. Meine Schuhe versanken teilweise im Schlamm oder rutschten über große Grasflecken, die noch nass vom Morgentau waren. Ich versuchte, einen besseren Überblick über die Ruine zu bekommen, die ich vorher von oben betrachtet hatte, aber ich sah nur durchweichte Erde, zerbröckelte Mauern und … tja … das war’s. Keine Menschen, keine Geister,
keine wilden Tiere – weder tot noch lebendig – und kein erkennbarer Grund für diesen schrecklichen, fauligen Gestank.
    Ich schaute zurück zu Bodhi und rechnete beinahe damit, ihn und Buttercup an einem Tisch sitzen zu sehen, wo sie ein ausgesuchtes Fünf-Gänge-Menü genossen und mich bereits total vergessen hatten. Erleichtert sah ich, dass Bodhi immer noch auf der Brüstung balancierte, wo ich ihn zurückgelassen hatte. Er winkte mir lächelnd zu und feuerte mich mit einer telepathischen Nachricht an, die rasch meine Gedanken erreichte.
    Mach dir keine Sorgen. Der beruhigende Klang seiner Stimme berührte mich tief in meinem Inneren. Du schaffst das. Stell dir selbst die folgende Frage: Was ist es, was alle Geister gemein haben?
    Ich hielt inne, steckte meine Daumen durch die Laschen am Bund meiner Jeans und dachte eine Weile angestrengt nach. Mit einem Lächeln antwortete ich ihm: Einen grauenhaften Modegeschmack? Ich dachte dabei an die furchtbaren Klamotten, die einige Geister trugen, obwohl sie sich problemlos jederzeit etwas anderes manifestieren könnten.
    Bodhi lachte. Ich hatte gehofft, dass er so reagieren würde. Das nahm den Druck von mir und half mir dabei, mich zu entspannen. Ja, das mag stimmen , erwiderte er. Aber was beweist dieser mangelnde Sinn für Mode?
    Ich brauchte nur eine knappe Sekunde, und ich befürchtete, dass meine Antwort in Bodhis Kopf wie ein
Aufschrei ankam: Es zeigt, dass sie feststecken! Es beweist, dass sie in der Zeit festhängen, in der sie gestorben sind, und sich weigern, weiterzugehen!
    Genau ☺, bestätigte er und fügte einen Smiley hinzu  – ein telepathisches Emoticon, das mir ein Lächeln entlockte. Sie stecken fest, und Theocoles ist keine Ausnahme. Er nimmt den Ludus nicht auf die gleiche Weise wahr wie du. Bisher hast du nur an der Oberfläche gekratzt. Du musst viel weiter in die Tiefe gehen, um zu sehen, was er sieht. Du musst alles so wahrnehmen, wie es früher einmal war. Leider sind meine Ratschläge damit erschöpft. Es ist mir nicht erlaubt, dir zu verraten, wie du das anstellen kannst.
    Ich runzelte die Stirn und fragte
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