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Riley Das Mädchen im Licht

Riley Das Mädchen im Licht

Titel: Riley Das Mädchen im Licht
Autoren: Alyson Noël , Ulrike Laszlo
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Gefühl der Einsamkeit und des Heimwehs, dass ich glaubte, ein Schraubstock würde sich in meinen Bauch und tief in meine Eingeweide bohren.
    Trotzdem ging ich weiter, setzte einen Fuß vor den anderen, ignorierte meine schlimmsten Ängste, versuchte, hoffnungsvoll und fröhlich zu bleiben (oder zumindest so auszusehen) und einfach abzuwarten, wohin der Weg uns führte. Aber tief in meinem Inneren war ich nervös und völlig verängstigt und wünschte mir verzweifelt, zu Hause zu sein, in meinen Schlafanzug zu schlüpfen und mich mit Buttercup neben mir auf meinem Bett zusammenzurollen.
    Der Tag, vor dem ich mich gefürchtet hatte, der Tag, von dem meine Eltern mir versprochen hatten, dass er mir eine neue, aufregende Welt eröffnen würde, in der es alles geben würde, was mir gefiel – Unterricht in Kunst, Literatur und Fremdsprachen, vielleicht sogar in Gesang und Schauspiel, Tanz, Modedesign und darüber hinaus noch Reitstunden -, der Tag, der mich mein altes Leben vergessen lassen und mich dazu bewegen sollte, mich voll Freude in mein neues Leben zu stürzen, nun, dieser Tag entpuppte sich genauso, wie ich befürchtet hatte.
    Er war grauenhaft .
    Überhaupt nicht so, wie sie ihn mir vorhergesagt hatten.
    Und es war glasklar, dass sie von solchen Sachen keinen blassen Schimmer hatten. Nichts von dem, was sie mir versprochen hatten, stand auf der Tagesordnung – zumindest nicht auf meiner.
    Soweit ich das bisher gesehen hatte, gab es in dieser Schule eine Menge bizarrer Rituale und skurrile, leuchtende Leute, die merkwürdige Dinge sagten, die ich nicht einmal ansatzweise verstand. Und jegliche erzwungene Vorfreude, mit der ich den Tag begonnen hatte, war rasch im Keim erstickt und von meiner Überzeugung, dass ich nicht hierhergehörte, komplett ausgelöscht worden.
    Ich würde nie hierhergehören.
    Und mit großer Sicherheit war ich einfach nicht für das Hier geschaffen.
    Es musste einen anderen Ort geben, der sich besser für mich eignete.
    Ich war nicht nur davon überzeugt, sondern auch fest entschlossen, alles zu tun, um diesen Ort zu finden.

 
    FÜNF
     
    N achdem alle verschwunden waren – im Ernst, sie waren in zig Millionen verschiedene Richtungen losgezogen -, beschloss ich, den Rat der Cheerleaderin zu befolgen, und versuchte, auszusehen wie jemand, der hier einfach nur rumhing. Aber in Wahrheit war das natürlich alles nur Show. Innerlich war ich unruhig und fühlte mich zutiefst gedemütigt, während ich hier ganz allein herumstand und vollkommen verloren und ratlos aussah.
    Wie eine totale Versagerin am ersten Tag in meiner neuen Schule.
    Und ich wusste, dass jeder, der mich jetzt sah, sich meiner Meinung anschließen würde.
    Ich ließ mich auf eine kunstvoll geschnitzte Holzbank fallen und tat so, als würde ich mich nur um meinen eigenen Kram kümmern, während ich die wasserspeienden Putten aus Stein, die den Brunnen vor mir umringten, betrachtete und eigentlich darüber nachdachte, was die Cheerleaderin wohl gemeint haben konnte, als sie gesagt hatte, dass die richtige Person mich finden und mir den Weg zeigen würde.
    Meinte sie so etwas wie einen Fremdenführer?
    So etwas wie einen Berater oder eine Art Schutzengel?
    Und wenn das so war, musste ich irgendetwas unternehmen, um denjenigen wissen zu lassen, dass ich jetzt im Hier war? Bereit, richtig loszulegen, bevor mich der Mut verließ und ich beschloss, nach Hause zurückzukehren und nie wieder zurückzukommen.
    Um mich herum lichtete sich die Menge, während ich an meinen Nägeln kaute und damit deren Zustand von ungepflegt zu einfach nur noch erbärmlich herunterstufte. Und ich hörte nicht damit auf, bis meine Nägel bis zum Fleisch abgekaut waren, bis das ganze Gelände menschenleer war und nur noch ich und er übrig blieben – der komische Typ, der während der Versammlung vor mir gesessen hatte.
    Der Typ, der mir Psst! zugezischt hatte.
    Derjenige mit den fettigen, glatt nach hinten gestrichenen Haaren und der schwarzen Streberbrille, die ganz oben auf seiner Nase saß und so dicke, schwere Gläser hatte, dass seine Augen derart verzerrt waren, dass ich sie kaum erkennen konnte.
    Der Junge mit dem satten grünen Leuchten, der erstaunlich viele Pfiffe und Zurufe geerntet hatte, als er auf die Bühne gestiegen war.
    Je länger ich ihn betrachtete, umso mehr war ich davon überzeugt, dass diese Beifallsbezeugungen eher ironisch als ernst gemeint waren. Und als ich mir seine uncoolen Schuhe und den merkwürdigen dunklen Anzug mit
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