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Rick 6: Shit happens! (German Edition)

Rick 6: Shit happens! (German Edition)

Titel: Rick 6: Shit happens! (German Edition)
Autoren: Antje Szillat
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zuvor hatten die sich aufgeführt wie eine Horde tollwütiger Kreischaffen.
    »Was für ’ne irre Geschichte!«, hatte Wutz sich fast weg geschmissen. »Auf so was kannst nur du kommen, Rick.«
    Ja, ja, macht euch nur lustig über mich, hatte ich es mit Fassung getragen und gedacht, dass Finn eigentlich der Letzte war, der lauthals mitlachen durfte. Schließlich war er derjenige, der mit dem idiotischen Linda-bekommt-ein- Baby-Blödsinn angefangen hatte.
    Okay, ich hatte das Ganze danach womöglich ein klitze kleines bisschen ausgebaut. Aber mal ehrlich, konnte ich ahnen, dass Karli sich Lindas Bademantel samt Hausschu hen ausgeliehen hatte?
    »Tja, Philipp, alter Kumpel«, sagte Wutz. »Weißt du nun endlich, wie du dich entscheiden wirst? Ich meine, wenn deine Freundin schon vor lauter Stress zur Frustesserin wird, solltest du langsam sagen, was Sache ist.«
    Ach so, das hatte ich völlig vergessen zu erwähnen: Mein Pa hatte ein astreines Angebot bekommen. Als leitender Oberkommissar einer eigenen Abteilung. Blöd war nur, dass er dafür nach Hamburg musste. Deswegen war er so durch den Wind.
    Schnaufend atmete mein Vater aus. »Bis heute Mor gen war ich mir noch unsicher. Aber jetzt ist alles klar.« Er machte eine Pause, sah erst Mary und schließlich mich an – ziemlich lange sogar und verdammt ernst. »In letzter Zeit war ich bestimmt manchmal ein Kacker .«
    Shit, das hatte ich schon fast verdrängt!
    »Deshalb möchte ich mich besonders bei dir, Rick, ent schuldigen. Stubenarrest zu verhängen, ist tatsächlich eine Kacker methode.«
    Alle lachten. Erleichtert. Befreit. Total happy eben.
    Doch dann wurde Pa wieder ernst. Er räusperte sich und fuhr fort: »Ich bleibe ein Sesselpupser in Hannover. Ich brauche meine Familie Tag für Tag um mich. Sonst bin ich unglücklich und nicht zu ertragen.«
    Mary nickte. »Dem kann ich nur zustimmen«, grinste sie ihn an.
    Pa war noch nicht fertig. Da war etwas, das er unbedingt loswerden musste.
    »Ich habe schon mal jemanden aus beruflichen Gründen alleingelassen, weil ich die große, große Karriere machen wollte. Direkt nach der Geburt meines kleinen Sohnes.«
    Nun schaute er keinen mehr an. Nur seine Hände. »Meine Frau.«
    »Philipp, das ist Unsinn!«, widersprach Mary ihm empört. »Das weißt du genau. Du hättest den Unfall nicht verhindern können. Selbst, wenn du in Hannover gewesen wärst. Niemand konnte das. Außer dem besoffenen Autofahrer. Und deshalb ist auch keiner von uns daran schuld. Du hast Ute nicht im Stich gelassen. Niemals. Ganz im Gegenteil, sie wäre stolz auf dich, wie gut du dich um euren Sohn kümmerst. Und jetzt will ich kein Wort mehr darüber verlieren. Feierabend mit der Lebenskrise. Lach mal wieder, Junge.«
    Einen Moment lang herrschte Stille. Verdammt, man hätte glatt ’ne Stecknadel fallen hören. Pa und Mary sahen sich an.
    Bis ein übergewichtiger Kater ins Wohnzimmer mar schiert kam und im Gehen einen von seinen berühmt-be rüchtigten Katerfürzen abließ.
    »Oh Gott«, stöhnte Wutz. »Was bist du bloß für eine Stinkbombe, Gismo!«
    Da lachten wir wieder. Auch mein Pa. Endlich.



Eigentlich hasse ich es in der Sauna. Ich bin eher der kühlere Typ, der nicht gern schwitzt. Außerdem finde ich es ultrapeinlich, mich vor anderen nackig zu machen. – Also so richtig.
    Aber Finn ließ sich nicht davon abbringen, den Gut schein einzulösen. Immerhin war dafür sein komplettes November-Büchergeld draufgegangen. Tja, und nachdem bei Linda und Pa wieder alles paletti war, brauchten die den Wellnesstag nicht mehr. Stattdessen sollten wir es uns so richtig gut gehen lassen. Nach dem Chaos der letzten Tage, meinte er, hätten wir das echt nötig.
    Okay, unter es sich gut gehen lassen verstand ich amt lich was anderes. Doch der Junge blieb hartnäckig.
    Nun stand ich, in ein mächtig großes Handtuch einge wickelt, vor dem Metallspind und war zunächst tierisch erleichtert, dass Finn und ich hier allein waren.
    Allerdings nicht besonders lange. Die Tür wurde schwungvoll aufgestoßen und eine Truppe jüngerer Typen stürmte quatschend und lautstark lachend in die Um kleide. Fußballer, keine Frage! Bei den Sprüchen und den einheitlichen O-Beinen …
    Die Knaben hatten übrigens null Schamgefühl, denn ihre Klamotten flogen nur so durch die Kabine. Voll die Mus kelpakete. Alle miteinander. Schlagartig kam ich mir un sicher, schüchtern und nackt vor. Was daran lag, dass ich auch nackt war. Finn meinte nämlich, man dürfte die Un
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