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Rick 6: Shit happens! (German Edition)

Rick 6: Shit happens! (German Edition)

Titel: Rick 6: Shit happens! (German Edition)
Autoren: Antje Szillat
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terhose in der Sauna unterm Handtuch nicht anbehalten.
    Finn und ich sahen uns an und dachten beide dasselbe: sofort raus aus der Umkleide! Also steuerten wir so pfeil schnell, wie es möglich war, wenn man sich vom Hals bis zu den Knöcheln in ein Riesenhandtuch eingewickelt hatte, zur Tür.
    Draußen atmete ich erst einmal durch und hoffte instän dig, dass die Typen nicht in dieselbe Sauna wollten wie wir.
    »Ich denke, wir fangen zunächst langsam an«, schlug Finn vor. »Im Prospekt steht, dass es verschiedene Saunen gibt. Auch eine für Anfänger. In der soll es nicht ganz so heiß sein.«
    Prima Idee, mein Blassbackenfreund. Eine Anfänger-Sauna war hundertpro nichts für die Fußball-Mucki-Typen.
    Ich nickte wie ein Wackeldackel und wir folgten dem Schild »ZU DEN SAUNEN«.
    Der Wellnessclub am Maschsee war einer der größten Hannovers und superedel eingerichtet. Wände aus hellem Naturstein, ab und zu ein Blumenkübel oder eine weiße Skulptur. Und überall roch es nach so ’nem Blütenkrams. Der Duft war eindeutig besser als Lindas Räucherstäbchen. Ganz so übel war es hier nicht, musste ich schon zugeben.
    Wir bogen um die nächste Ecke und gelangten in einen gigantischen Bereich mit vielen Saunen und einem kreis runden Pool in der Mitte.
    Ich ließ meinen Blick schweifen. Wunderte mich, dass hinter den einzelnen Türen männliche wie weibliche Ge stalten verschwanden.
    »Das ist ja komisch«, sagte ich zu Finn.
    Doch er hörte mir gar nicht zu, sondern schritt die ver schiedenen Saunaräume ab und guckte mal hier hinein, mal dort hinein.
    Das brachte ihm dann allerdings nach der vierten Tür ordentliches Gemeckere von ’nem Typen im Bademeister look ein.
    »Hey, lass das mal sein, Junge. Entweder gehst du rein oder nicht. Aber überall durch die Scheiben gaffen, das mögen wir nicht.«
    Hitzige Pest, hielt der uns etwa für Spanner?!
    Ich konnte mir das Kichern nicht verkneifen und Finn sprintete in die erstbeste Schwitzstube. Und weil der Typ nun auch mich so muffelig anstierte, folgte ich ihm lieber.
    Während ich die Tür aufzog und eintrat, dachte ich noch darüber nach, was wohl »Finnische Sauna – gemischt« be deutete. Das hatte ich im Vorbeiflitzen gerade so auf dem Türschild lesen können.
    Aber dann, oh, du feurige Schamesröte, entdeckte ich Finn ganz oben in der Ecke. Er starrte stur auf seine nack ten Füße, das Badetuch fest um seinen dürren Körper ge schlungen.
    So ’ne Lusche, schoss es mir leicht schadenfroh durch den Kopf. Nicht mal neun Sekunden hier drinnen und schon glühte seine Birne wie ein Feuermelder.
    Ich eierte zu ihm rüber. Machte drei Schritte, schaute kurz nach links, bekam Schnappatmung und war mit einem Satz neben Finn auf die Bank gekrabbelt.
    »Frauen, Finn!«, würgte ich fassungslos hervor. »Da sind auch Frauen!«
    Er nickte, ohne dabei von seinen Füßen aufzublicken. »Ich hatte doch keine Ahnung …«, flüsterte er zurück. Seine Stimme klang nach Panikattacke.
    »Wir sind verkehrt, Finn«, zischte ich und wollte auf springen.
    Doch ein älterer Mann mit einer unglaublichen Wampe brummte: »Nun beruhigt euch mal, ihr beiden Grünschnä bel. In einer gemischten Sauna halten sich nun mal Männ lein und Weiblein auf. Was habt ihr denn gedacht?«
    »I-ich dachte«, stotterte ich, »gemischt bedeutet ver schiedene Fichtensorten oder so.«
    Alle lachten. Echt wahr! Mindestens sechs Männer und FRAUEN (nackte – MIERDA!).
    Rick Michalski, wie doof kann man eigentlich sein?!
    Der Saunatyp von eben kam rein und faselte irgendwas von neuem Aufguss herum. Ich wollte die Gunst des Augen blicks nutzen und mich vom Acker machen. Doch mein blö des, blödes Handtuch hatte sich irgendwie an der Saunabank verheddert. Ich war fast an der Tür, da merkte ich, dass ich komplett ohne dastand.
    Im nächsten Moment saß ich wieder. In der Ecke hin term Ofen. Wo mich keiner sehen konnte – und wo es am allerallerheißesten war. 90 Grad zeigte das Thermometer an. Heilige Hölle!
    Zwei Bänke über mir schnaufte Finn: »Rick, ich gehe raus. Ist mir zu heiß.«
    Und schon war er weg. Während ich hinterm Ofen hockte. Ohne Handtuch.
    Die Zeit schritt im Nacktschneckentempo voran. Das Thermometer zeigte unverändert 90 Grad, aber es fühlte sich an wie 120. Ich kriegte kaum Luft. Dann endlich wurde es auch den Frauen zu warm und eine nach der anderen schleppte sich zur Tür hinaus. Blieben nur der Wampen mann und ein jüngerer Typ. Das war die Gelegenheit, um vorsichtig zu
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