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Richtig verbunden

Richtig verbunden

Titel: Richtig verbunden
Autoren: Alison Grey
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*
    Linda spähte durch das Fenster ihrer Wohnung im zweiten Stock auf die gut beleuchtete Straße. Jeden Augenblick würde das Taxi vorfahren.Ich kicherte und schlenderte auf sie zu.
    Zwei Wochen waren vergangen, seit sie Christina von der Telefonsexhotline für heute Nacht engagiert hatte. Ich kann es nicht glauben. Heute Nacht werde ich Sex haben. Mit einer Wildfremden. Aber ich will‘s ja nicht anders. Wen scherte schon das Geld? Aber was, wenn sie es doch nicht tun konnte oder sich blamierte? Was, wenn diese Christina es sich mittendrin anders überlegte? Und was, wenn …
    Ein Taxi hielt vor Lindas Haus.
    Oh Gott, sie ist da. Ich kann das nicht tun. Ob ich es absagen soll? Quatsch. Linda traute sich nicht zu schauen, wie Christina aussah. Stattdessen eilte sie zur Tür, um aufzudrücken.
    Wenige Sekunden später sah sie durch den Türspion, dass das Licht im Hausflur angemacht wurde, und hörte Schritte. Ein letztes Mal betrachtete sich Linda im großen Spiegel neben der Eingangstür. Mit zittriger Hand strich sie sich eine Haarsträhne hinters Ohr. Ihre Haare waren dafür gerade lang genug. Ob Christina ihre blauen Augen wohl gefielen? Vielleicht hätte ich nicht auch noch dieses blaue Cocktailkleid anziehen sollen. Es hatte ein viel zu tiefes Dekolleté, oder? Und die blauen Pumps … Oh Gott, sie wird denken, ich bin eine dieser Tussis mit nichts im Kopf.
    Die Schritte im Flur entfernten sich und verstummten schließlich.
    »Mist«, zischte Linda.
    Christina war scheinbar an ihrer Wohnung vorbei bis zur dritten Etage gegangen.
    Linda holte tief Luft und riss die Tür auf. Fast zeitgleich ging das Licht aus. Sie drückte den Schalter und der Flur war wieder beleuchtet. »Äh, hier unten«, rief Linda.
    Wieder waren Schritte zu hören. Erst lief Christina die Treppe hinunter, doch als sich ihre Blicke begegneten, blieb sie stehen.
    »Christina?«
    Ein langsames Nicken war die einzige Antwort.
    Sie starrten einander regungslos an. Christina sah unglaublich gut aus. Traumfigur, schulterlange blonde Haare und ein wunderschönes Gesicht raubten Linda den Atem. Sie sieht so … unschuldig aus. Nie im Leben hätte sie gedacht, dass eine Frau, die ihr Geld mit Telefonsex verdiente, so aussehen könnte.
    Mit zögernden Schritten kam Christina auf sie zu und blieb etwa einen Meter vor ihr stehen.
    Linda war etwas größer als Christina und so musste sie ein bisschen nach unten schauen, um den Blickkontakt zu halten. Oh Gott, hoffentlich denkt sie nicht, ich schaue auf sie herab.
    Christina trug eine verwaschene Bluejeans und ein weißes Tanktop. In einer Hand hielt sie eine schwarze Sporttasche. »Hi«, sagte sie. War das ein Zittern in ihrer Stimme?
    »Hi.« Linda trat zurück. »Komm doch rein. Bitte.«
    Leuchtend grüne Augen musterten Linda. Dann senkte Christina den Blick und betrat die Wohnung.
    Mit beiden Händen schloss Linda die Tür.
    Christina verharrte im Eingangsbereich und betrachtete Linda von Kopf bis Fuß.
    Die räusperte sich. »Das zweite Zimmer auf der rechten Seite ist das Bad. Dort habe ich deine Kleidung für heute Abend hingelegt.« Nach einer kurzen Pause fragte sie: »Größe vierzig, richtig?«
    Christina nickte und verschwand, ohne sich umzusehen, im Badezimmer.
    * * *
    Was mach ich hier eigentlich? Christina starrte in den großen Badezimmerspiegel. Das Gesicht vor ihr schien ihr fremd. Sie schaute zu Boden. Denk einfach nicht darüber nach.
    Nicht im Traum hätte sie damit gerechnet, dass ihr eine so gut aussehende Frau die Tür öffnen würde. Gut aussehend? Wen willst du verarschen? Die Frau ist ein Traum. Endlos lange Beine, schlank, blaue Augen, dunkle kinnlange Haare - Linda wirkte wie ein Model. Und dieses Kleid … Niemand sah im wirklichen Leben so gut aus. Christinas Blick fiel auf den Kleiderbügel, der an der Duschkabine hing. Mit zusammengekniffenen Augen kontrollierte sie das Größenschild am Cocktailkleid. Sieht mehr aus wie eine Achtunddreißig. Christina schüttelte den Kopf. Als ob das jetzt eine Rolle spielte. Eng oder nicht eng, unter anderen Umständen hätten sie keine zehn Pferde dazu gekriegt, ein Kleid anzuziehen. Und so ein knappes Stück Stoff schon mal gar n…
    »Ähm, möchtest du was trinken?«
    Lindas Frage durch die Tür riss Christina aus ihren Gedanken. »Ja, vielleicht ein Glas Wasser.« Ihr Mund war staubtrocken.
    »Okay, es … es wartet auf dich, wenn du rauskommst.«
    Wow, Lindas Stimme zitterte. Sie ist genauso nervös wie ich. Christina holte tief
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