Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Richtig verbunden

Richtig verbunden

Titel: Richtig verbunden
Autoren: Alison Grey
Vom Netzwerk:
ansahen. Scheiße, wie peinlich. Jetzt hat sie mich beim Gaffen erwischt. Christina sah nach vorne. Ach, was soll‘s? Das ist es doch, was sie will. Oder?
    * * *
    Hat sie gerade etwa auf meine Beine gestarrt? Linda schüttelte den Kopf. So ein Quatsch.
    Christinas Blick war wie eingefroren auf das Armaturenbrett gerichtet.
    Ob sie sich unwohl fühlt? Linda hatte in ihrem ganzen Leben noch nie ein Date gehabt. Irgendwie hatte sie es sich anders vorgestellt. Wie, wusste sie zwar auch nicht genau, aber so nicht. Was erwartest du denn? Du bezahlst sie dafür, dass sie hier ist. Linda schluckte. Und du bezahlst sie dafür, dass sie nachher mit dir schläft. Linda schloss die Augen. Erst mal haben wir jetzt eine Reservierung. Sie öffnete ihre Augen wieder und startete den Wagen. Von da an konzentrierte sie sich voll auf den Samstagabendverkehr.
    Christina gab keinen Ton von sich. Sie wirkte, als sei sie in eine Starre verfallen.
    »Du hast recht. Wir sind beide sehr nervös und das ist normal«, sagte Linda in die Stille hinein. »Stell dir doch vor, ich sei ein One-Night-Stand. Vergiss das Geld.» Sie schaute flüchtig zu Christina, dann wieder auf die Straße. »Wenn du dir vorstellen könntest, mit einer Frau wie mir auch ohne Geld ins Bett zu steigen.« Linda sprach nun etwas leiser. Ob Christina sie attraktiv fand? Was, wenn sie vorhin bloß auf ihre Beine gestarrt hatte, weil sie dachte, es würde von ihr erwartet? Quasi als Teil des Jobs.
    Christina schwieg.
    Wie hatte Linda nur glauben können, es würde anders sein? Christina war nicht hier, weil sie das gerne wollte, sondern weil sie dafür bezahlt wurde. Das war der einzige Grund.
    Linda parkte den Wagen auf einem der zahlreichen freien Plätze vor dem Restaurant. Es gab genug Platz für alle Gäste, egal an welchem Tag und egal wie spät es war. Das schätzte sie hier.
    Linda machte den Motor aus. Die folgende Stille klang in ihren Ohren lauter als ein Presslufthammer. Ignorier es . Linda schnappte sich die Handtasche von der Rückbank und öffnete die Tür. Anschließend schwang sie sich aus dem Wagen und warf die Tür etwas zu schwungvoll wieder zu. Sie spurtete um den BMW herum, musste jedoch feststellen, dass Christina die Beifahrertür bereits selbst geöffnet hatte und dabei war, auszusteigen. Linda streckte ihr die Hand entgegen, um zu helfen.
    Zögerlich ergriff Christina Lindas Hand und zog sich daran hoch. Kaum stand sie, ließ sie Lindas Hand wieder los, als ob sie sich verbrannt hätte.
    Ist es so schlimm für sie, mich zu berühren? Linda drückte den Knopf auf ihrem Schlüssel. Ein Klack, gefolgt von einem Piepen, erklang. Sie drehte sich zu Christina um und versuchte erfolglos, sich ein Lächeln abzuringen.
    Christina sah sie eindringlich an. Dann streckte sie die Hand aus und lächelte unsicher.
    Linda starrte auf die ihr hingehaltene Hand und ergriff sie schließlich. Erst jetzt bemerkte sie, dass Christinas Hand genauso eiskalt war wie ihre. Linda straffte die Schultern und Hand in Hand gingen sie auf den Eingang des Restaurants zu.
    * * *
    Durch die Glastür hatte Christina einen guten Blick auf den Eingangsbereich. Ein Kellner im Anzug stand vor einem etwas erhöhten Tisch, auf dem sich ein geöffnetes Buch befand, das seine ganze Aufmerksamkeit hatte.
    Als Linda die Tür öffnete und für sie aufhielt, trat Christina zögerlich ein. Dieses Restaurant war definitiv nicht mit dem Italiener bei ihr um die Ecke zu vergleichen.
    Linda beugte sich zum Kellner vor und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
    Er nickte, ging ihnen voraus und führte sie zu einem Tisch, der sich etwas abseits von den anderen in einer Nische befand.
    Schätze, der Platz ist für spezielle Gäste.
    Der Kellner zog einen Stuhl zurück und sah Christina an.
    Sie schaute zwischen Sitz und Kellner hin und her und sank schließlich in den Stuhl. Wow, was für ein Service.
    Bevor der Kellner zu Linda eilen konnte, hatte diese sich bereits Christina gegenüber hingesetzt.
    Beide nahmen die vom Kellner angebotenen Speisekarten entgegen und studierten sie so intensiv, als würden darin alle Weisheiten der Welt stehen.
    Christina hielt den Atem an. Sie hatte sich schon gedacht, dass es hier teuer war, aber das günstigste Gericht auf der Karte, das sie finden konnte, lag bei knapp zwanzig Euro. Das teuerste lag bei weit über hundert Euro. »K… kommst du öfter hierher?«
    Linda sah auf. »Nur zu besonderen Anlässen.« Sie betrachtete Christina. »Mach dir keine Sorgen wegen der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher