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Richard Castle

Richard Castle

Titel: Richard Castle
Autoren: Frozen Heat
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Dezernatspolitik, die mit der ganzen Angelegenheit einherging, hatte Heat die Aussicht auf eine Beförderung madig gemacht. Ihr war klar geworden, wie sehr sie die unmittelbare Polizeiarbeit auf der Straße vermissen würde, also hatte Nikki es nicht nur abgelehnt, Irons Kommando von ihm zu übernehmen, sondern auch die Beförderung ausgeschlagen. Dennoch sorgte die Tatsache, dass sie um ein Haar diejenige auf der anderen Seite dieses Schreibtischs gewesen wäre, für eine unausgesprochene, aber deutliche Anspannung zwischen Detective Heat und ihrem Vorgesetzten. Aus ihrer Sicht war er ein organisierter Überlebenskünstler, dem es mehr um seine Karriere als um Gerechtigkeit ging, jemand, den sie ständig überlisten und umgehen musste, um ihre Arbeit richtig machen zu können. Für Irons war Nikki Heat sein persönlicher Pakt mit dem Teufel. Sie war eine unglaublich wertvolle Polizistin, deren Verbrechensaufklärungsrate dafür sorgte, dass seine Statistiken im Hauptquartier bestens aussahen, doch diese verdammte Kompetenz ließ ihn im direkten Vergleich auch gleichzeitig geringer erscheinen. Kurz gesagt stellte Nikki Heat für ihn eine tägliche Erinnerung an alles dar, was er nicht war. Ochoa hatte ihr erzählt, dass er kürzlich mitgehört hatte, wie Irons Detective Hinesburg in der Küche zuflüsterte: „Wissen Sie, wie es ist, mit Heat zusammenzuarbeiten? Es ist, als ob man eine Footballmannschaft mit zwei Cheftrainern hätte.“ Nikki tat den Kommentar als unbedeutend ab und erinnerte Ochoa daran, dass sie nichts von Tratsch hielt. Außerdem hatte sie das ohnehin schon irgendwie gewusst und hätte es nicht von ihm hören müssen. Man musste kein besonders fähiger Ermittler sein, um die vorherrschende Paranoia zu bemerken. Dafür reichten auch Irons’ Fähigkeiten in diesem Bereich.
    „Es heißt, Sie hätten heute Morgen eine ziemlich ungewöhnliche Entdeckung gemacht“, sagte er, ohne besonders an der eigentlichen Entdeckung interessiert zu klingen. Es schien ihm eher darum zu gehen, seine Fähigkeiten der Informationsbeschaffung in den Vordergrund zu stellen. Nikki konzentrierte sich auf die Fakten und stellte den Fall als Mehrfachmord dar, der nach besonderer Beachtung und vor allem von Anfang an nach zusätzlichen Einsatzkräften verlangte. Der Captain hob beide Hände. „Okay, okay, lassen Sie uns nichts überstürzen. Ich verstehe, dass Sie aufgrund der persönlichen Komponente des Falls sofort Alarmstufe Rot einleiten wollen, aber diese zusätzlichen Ressourcen müssen irgendwie begründet werden.“
    „Captain, Sie kennen meine Zahlen. Sie wissen, dass ich unter normalen Umständen kein Befürworter von Überstunden bin, aber …“
    „Herrgott, Überstunden?“ Er schüttelte den Kopf. „Sie wollen also nicht nur zusätzliche Officers und Detectives aus anderen Einheiten einziehen, sondern auch Ihr eigenes Team Überstunden schieben lassen? Oh Mann …“
    „Es wäre gut angelegtes Geld.“
    „Sie haben leicht reden. Sie wissen nicht, wie es ist, diesen Job zu haben und …“ Er erkannte seinen Fehler und ruderte sofort zurück. „Sie haben leicht reden, das ist alles.“
    „Captain, das ist eine ganz große Sache. Zum ersten Mal seit zehn Jahren habe ich eine frische Spur für den Mord an meiner Mutter.“ Sie hatte gelernt, seine Beschränktheit niemals als selbstverständlich anzusehen, also erklärte sie ihm genau, was sie meinte. „Der gestohlene Koffer ist eine direkte Verbindung zwischen den beiden Fällen. Ich bin zuversichtlich, dass ich, wenn es mir gelingt, den Mörder dieser Frau zu fassen, auch den Mörder meiner Mutter finden kann.“
    Sein Gesicht wurde zu einer teigigen Grimasse, mit der er wohl Mitgefühl ausdrücken wollte. „Hören Sie, ich weiß, dass Ihnen dieser Fall persönlich sehr nahe geht.“
    „Das kann ich nicht leugnen, Sir, aber ich versichere Ihnen, dass ich bei den Ermittlungen genauso gründlich vorgehen werde wie immer, ungeachtet meiner …“
    „Klopf, klopf?“ Detective Sharon Hinesburg steckte den Kopf zur Tür herein. „Schlechter Zeitpunkt?“
    Captain Irons strahlte Hinesburg an und wandte seine abgelenkte Aufmerksamkeit dann wieder Nikki zu, die er mit einem nüchternen Blick fixierte. „Detective Heat, lassen Sie uns diese Besprechung auf später verschieben.“
    „Aber mit einem einfachen Ja wäre es doch schon getan.“
    Er kicherte. „Sie geben sich wirklich sehr viel Mühe, das muss ich respektieren. Aber Sie haben mich noch nicht
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