Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Richard Castle

Richard Castle

Titel: Richard Castle
Autoren: Frozen Heat
Vom Netzwerk:
das vielleicht aufschreiben?“
    „Nein, das kann ich mir merken.“ Und dann überlegte Hinesburg kurz und fügte hinzu: „Wenn der Fahrer den Notruf getätigt hat, kommt er vermutlich nicht als Täter infrage, oder? Ist das dann nicht irgendwie nur Beschäftigungstherapie?“
    Wenn Gedankenblasen im wahren Leben sichtbar gewesen wären, hätte in der über Heats Kopf „Darauf können Sie Gift nehmen“ gestanden. Nikki hatte auf die harte Tour gelernt, dass man den Schaden, den Sharon Hinesburg bei einem Fall anrichten konnte, am besten gering hielt, indem man ihr Aufgaben gab, bei denen ihre Faulheit und ihre schlampige Arbeitsweise am wenigsten ausmachten. „Schätze, das werden wir wohl erst wissen, nachdem Sie sich damit beschäftigt haben, Detective.“ Sie ließ den Blick durch den Raum schweifen. „Detective Feller.“
    „Ja.“ Er hatte aufmerksam mit vorgebeugtem Oberkörper und auf den Oberschenkeln aufgestützten Ellbogen dagesessen. Als er seinen Namen hörte, richtete er sich auf und zückte seinen Stift.
    „Sie übernehmen die Lieferroute. Das bedeutet, dass Sie nicht nur die Mitarbeiter der Restaurants und Weinstuben überprüfen, die der Wagen angefahren hat, sondern auch alle weiteren Eventualitäten einbeziehen. Hat der Fahrer angehalten, um zu tanken? Hat er den Wagen verlassen, um zur Toilette zu gehen? Hat er eine Affäre und seine Tour kurz mal für einen Quickie unterbrochen? Schröpft er heimlich seine Lieferungen und lädt Calamari bei seinem Onkel ab, ohne die Ladeklappe zu verschließen? Sie verstehen sicher, worauf ich hinauswill.“
    „Bin schon dran.“
    „Schließen Sie sich mit Raley kurz. Als unser König sämtlicher Überwachungsmedien, wird er alle Überwachungskameras auf der Lieferroute finden. Und Rales?“ Der Detective hob sein Kinn in ihre Richtung und signalisierte damit seine vollkommene Aufmerksamkeit. „Natürlich hoffen wir darauf, Aufnahmen des Koffers und der Person oder Personen zu finden, die ihn in den Lieferwagen geschafft haben, aber durchsuchen Sie das Video auch nach Augenzeugen. Fußgänger, Zeitungsverkäufer – Sie wissen, was ich will.“
    „Jeden, der den Lieferwagen oder irgendetwas gesehen hat, das sich in dessen Nähe abspielte, und zwar auf der gesamten Strecke“, erwiderte Detective Raley und ließ es gleichzeitig Respekt einflößend und machbar klingen.
    „Detective Ochoa, Sie jagen die Fingerabdrücke durchs System, sobald wir sie erhalten. Und kontaktieren Sie das Echtzeitverbrechenszentrum. Schauen Sie mal, was deren Datenbank bezüglich Anrufen wegen Ruhestörung ausspuckt, vor allem Meldungen über schreiende Frauen, auch wenn sie als häusliche Auseinandersetzungen eingestuft wurden.“
    „Für welchen Zeitrahmen?“, fragte Ochoa.
    „Wir können den Zeitpunkt des Todes noch nicht festsetzen, bis die Gerichtsmedizin Gelegenheit hatte, nach dem Auftauen der Leiche weitere Untersuchungen durchzuführen, also sollten wir den Zeitraum vorsichtshalber für die letzten achtundvierzig Stunden ansetzen und ihn später ausweiten, falls nötig.“
    Während sie das auf dem Mordfallbrett notierte, fragte Feller: „Denken Sie, es könnte sich um einen Serienmörder handeln? Ich hätte nichts dagegen, die Vorgehensweise mal durch die Datenbank zu jagen. Außerdem könnte ich versuchen, herauszufinden, in welchem Verhältnis die beiden Morde zu Gefängnisentlassungen stehen und so weiter.“
    „Gute Idee, Randy, tun Sie das.“
    „Was, wenn es nur ein Zufall ist?“, wollte Sharon Hinesburg wissen. Die anderen Detectives rutschten unruhig auf ihren Stühlen herum. Sogar Ochoa schlug die Hände vors Gesicht.
    „Ich glaube, Sie wissen, was ich von Zufällen halte, Sharon“, sagte Nikki.
    „Aber es gibt sie, nicht wahr?“
    „Ich bitte Sie“, sagte Feller, dem es nicht gelang, seine Verachtung zu verbergen. „Sie meinen, ein anderer Mörder mit der gleichen Vorgehensweise taucht zufällig entgegen jeder Wahrscheinlichkeit auf und steckt die Leiche in den Koffer, der dem ersten Opfer gehörte? Wenn das der Fall ist, kaufe ich mir einen Lottoschein.“
    Als das hämische Lachen verstummte, sagte Heat: „Ich hätte einen Vorschlag. Nur um alles abzudecken, sollten wir eBay und die örtlichen Secondhandläden überprüfen, um herauszufinden, ob wir die Spur des Koffers zurückverfolgen können.“ Und dann machte Nikki deutlich, wie viel Vertrauen Sie in diese Idee setzte, indem sie hinzufügte: „Sharon, warum übernehmen Sie diese
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher