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Rheingrund

Rheingrund

Titel: Rheingrund
Autoren: S Kronenberg
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Marika ihrem Mann Bernhard ankündigte, dass sie sich von ihm trennen und fortan mit Martin Reber, dem Vater ihrer Tochter Inga, zusammenleben wollte. Außerdem lag in der Tasche die Goldkette, die Marika im Kampf vom Hals gerissen wurde. Der Täter hatte die Kette und den Brief in die Handtasche gesteckt und zu Marika ins Grab geworfen. Im Labor ließen sich Inkens Fingerabdrücke auf dem Brief und DNA-Spuren und Marikas Blut auf der Kette nachweisen, jedoch keinerlei Spuren von Reber. Aufgrund dieser Indizien gab Inken schließlich auf und gestand, seine Frau Marika im Streit getötet und, unter Einsatz des Baggers, im Terrassenbeet des Weinguts verscharrt zu haben.
    Der Rechtsmediziner kümmerte sich um Ruth. Bevor sie in die Untersuchungshaft zurückgebracht wurde, bat sie um ein kurzes Gespräch mit Norma.
    »Sie hatten Bernhard von Anfang an in Verdacht. Ich selbst bin niemals auf diesen Gedanken gekommen.«
    »Mit Abstand sieht man manches deutlicher.«
    »Immerhin bleibt mir ein Trost. Meine Tochter war all die Jahre in meiner Nähe.«
    Der Wind strich durch die Baumkronen. Doch im Schutz des Holzstoßes hielt sich die Wärme. Unentschlossen drehte Norma den Brief in den Händen, bis ein Rascheln ihren Blick auf den Boden lenkte. Sie erstarrte. Keinen halben Meter neben ihrem Fuß lag eine Schlange. Der Ton der schimmernden graubraunen Haut verschmolz mit dem trockenen Laub, nur der helle Streifen, der sich an der Seite des Tieres entlangzog, hob sich deutlich von der Umgebung ab. Als suchte sie die Wärme der Sonne, reckte die Schlange den anmutigen Kopf in das Licht. Norma hielt still und freute sich an der Nähe des scheuen Reptils, bis es den Kopf senkte und mit einer Schlängelbewegung vorwärts glitt.
    Norma wartete ab und behielt die Stelle im Blick, an der die Schlange ins Unterholz geschlüpft war. Als das Tier nicht zurückkehrte, öffnete sie den Umschlag und faltete drei eng beschriebene Blätter auf.
    Endlich begann sie zu lesen.
     
     
    E N D E
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