Rettungskreuzer Ikarus Band 042 - Gesandtschaften

Folge hatte. Vielleicht funktionierte auch komplette Arbeitsverweigerung,
die sicherlich nicht im Sinne ihrer Reisegruppe war. Sie würde es nicht
ausprobieren.
    Das erinnerte sie daran, dass ihre Schicht gleich begann, und sie musste kurz
lächeln, als sie merkte, dass der Gedanke ihr noch immer gefiel.
    »Es wird Zeit«, sagte sie zu Anande, der nickte und sich vom Fenster
abwandte, wieder ganz sein altes, ruhiges Selbst.
    An'ta warf einen letzten Blick hinaus.
    Sie hatten die Werft nun fast komplett verlassen, die Steuerdüsen der Asteroidenteile
flammten wieder auf, die Halle begann sich zu schließen. Irgendwo außer
Sicht wartete die Ikarus darauf, die Verfolgung aufzunehmen, ihr Schutzengel
mit den zu kurzen Flügeln, denn wenn etwas schief ging, würden sie
nie rechtzeitig bei ihnen sein können.
    Gerade als An'ta sich abwenden wollte, sah sie etwas aus den Augenwinkeln. Es
war nur ein Schemen, aber er genügte, um eine Welle von Adrenalin durch
ihre Adern zu peitschen, noch ehe sie überhaupt wusste, was sie gesehen
hatte. Eine vertraute Form. Ein verhasster Schatten.
    Den es hier nicht geben konnte.
    »Was ist?«, hörte sie Anande alarmiert fragen, aber sie starrte
nach draußen und schüttelte schließlich den Kopf.
    »Ich habe mich geirrt«, behauptete sie über das laute Hämmern
ihres Pulses hinweg. »Ich dachte, ich hätte etwas gesehen, dort am
Rand der Werft. Nur für einen Augenblick. Aber da ist nichts.«
    »Und was war es?«
    An'ta musterte noch eine Weile Dunkelheit und Sterne, dann zwang sie sich, den
Blick abzuwenden.
    »Ein Hairaumer«, antwortete sie verspätet. Dann ging sie an dem
Arzt vorbei hinein in die Arche.
     
ENDE
     

 
    RETTUNGSKREUZER IKARUS
    Band 43
     
     
    KASERNENWELT
     
    von Dirk van den Boom
     

 
     
     
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