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Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung

Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung
Autoren: Achim Hiltrop
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philosophieren, fand Thorpa. Und ein Androide, der versuchte, so menschenähnlich wie möglich zu sein, war für einen Xenopsychologen wie den Pentakka obendrein ein faszinierendes Studienobjekt.
Leider hatten sie keine Zeit für eine ausgiebige Unterhaltung, denn schon nach wenigen Schritten hatten sie Färbers Büro erreicht. Die Tür wurde geöffnet, und Thorpa und die anderen betraten den dahinter liegenden Raum, in dem schon Doktor Jovian Anande, Doktor Saldor Ekkri und der Stationskommandant Heinrich Färber warteten.
Färber saß an seinem Schreibtisch und sah auf, als die Neuankömmlinge eintraten. Seine Augen wurden beim Anblick von Thorpas Blütenpracht groß. »Was ist denn mit Ihnen passiert?«, platzte er heraus. »Sie sehen ja aus, als sei der Frühling ausgebrochen.«
Thorpa raschelte verlegen mit den Zweigen. »Das... äh... das ist im Urlaub passiert. Ich kann Ihnen aber versichern, dass mein Zustand keinerlei Beeinträchtigung meiner Dienstfähigkeit darstellt. Ich bin zwar in voller Blüte, aber durchaus einsatzfähig.«
»So lange Sie Ihren Pollen bei sich behalten«, brummte der Commodore.
»Wir sind so schnell gekommen, wie wir konnten«, beeilte sich Weenderveen zu sagen. »In Ihrer Meldung hieß es, es sei wichtig. Wo sind denn der Captain und Chief DiMersi?«
Färber vertiefte sich demonstrativ in das Studium der Fingernägel seiner linken Hand und tat so, als habe er die Frage nicht gehört. Anande fasste sein Schweigen korrekt als Aufforderung auf, das Wort zu ergreifen, und räusperte sich verlegen. »Sieh mal, Darius, genau da liegt das Problem. Ich fürchte, Rod und Sonja sind krank.«
Verstohlen suchte Thorpa in An'tas Gesicht nach Anzeichen von klammheimlicher Freude. Die Grey machte kein Geheimnis daraus, dass sie ein Kapitänspatent hatte und eigentlich in den Kommandosessel eines eigenen Schiffes gehörte. Wenn nun sowohl der Captain als auch seine Stellvertreterin aus Krankheitsgründen ausfielen, rückte An'ta zwangsläufig an die vakante Stelle auf. Nichts in ihrer Miene ließ jedoch irgendeine Regung erkennen. An'tas Gesicht war eine ausdruckslose Maske. »Ist es schlimm?«, fragte sie, und ihre Besorgnis schien ehrlich zu sein.
»Das ist eine gute Frage«, sagte Färber nachdenklich. »Aber bevor wir in die Details gehen, möchte ich Sie alle daran erinnern, dass die Inhalte dieses Gesprächs strengster Geheimhaltung unterliegen. Haben wir uns verstanden?«
»Sie kennen uns. Sie können sich auf uns verlassen.« An'ta sprach für alle; sie fand mit Leichtigkeit in ihre Rolle als temporäre Chefin des Teams hinein. Thorpa fragte sich nur, ob sie diese auch genauso mühelos wieder abgeben konnte, wenn es an der Zeit war.
Färber schürzte die Lippen und nickte Anande wortlos zu. Der Arzt rutschte unruhig in seinem Stuhl herum und wünschte sich offensichtlich an einen anderen Ort. »Es ist so«, begann er, »vor knapp einer Woche kehrten Roderick, Sonja und Freddie von ihrem Urlaubsdomizil auf Shahazan nach Vortex Outpost zurück. Unmittelbar vor ihrem Abflug hatten sie Unterstützung von der Rettungsabteilung angefordert, weil sie auf Shahazan merkwürdige Vorgänge beobachtet hatten, die auf eine Art Epidemie hindeuteten. Captain Hellermann ist jetzt mit der Phoenix dort, um sich der Sache anzunehmen.«
»Was waren das für Vorgänge?«, erkundigte sich Trooid.
»Auf den ersten Blick so etwas ähnliches wie eine Grippeepidemie. Allerdings zeigen die Patienten, nachdem sie scheinbar wieder gesund sind, ein abnormes Sozialverhalten.«
Thorpa beugte sich neugierig vor. Abnormes Sozialverhalten von humanoiden Lebensformen interessierte ihn. Das war in jedem Fall ein interessantes, weil unerschöpfliches, Forschungsgebiet. »Inwiefern?«
»Dazu komme ich gleich. Roderick, Sonja und Freddie trafen jedenfalls vor einer Woche hier ein. Da ich sie über ihre Beobachtungen auf Shahazan interviewen und auch vorsichtshalber untersuchen wollte, sprach ich direkt nach ihrer Ankunft mit ihnen. Roderick und Sonja berichteten übereinstimmend, dass sie während ihres Urlaubs eine kurze Phase mit Fieber und Unwohlsein durchlebt hatten. Genau das gleiche Krankheitsbild wie bei den anderen also.«
Thorpa dachte nach. Es gab, das wusste er, eine Reihe von Beschwerden dieser Art, an denen Menschen erkranken konnten. Am häufigsten waren Infektionskrankheiten wie die durch Influenzaviren ausgelöste Grippe, wenn er sich nicht irrte. Falls es nur das war, bestand eigentlich kein Grund zur Besorgnis.
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