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Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung

Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung
Autoren: Achim Hiltrop
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Familien auseinander gerissen worden. Gleiches berichtete die Crew der Celestine III von Tirlath VII. In der letzten Nacht wurde Shahazan daher komplett unter Quarantäne gestellt.«
Es war Thorpa, der die plötzliche Stille nach einer Weile zaghaft unterbrach. »Bitte? Der ganze Planet?«
Färber nickte ernst. »Und das ist nicht der erste Fall. Vor vier Tagen hat Direktorin McLennane bereits Tirlath VII und vorsorglich auch Tulani VI und Wayfar III abriegeln müssen. Die Zahl der – ich nenne sie mal: 'Infizierten' – geht inzwischen in die Hunderttausende. Und zwar auf jedem der vier Planeten, wohlgemerkt. Insgesamt haben wir mit dem Ausbruch des Syndroms auf Shahazan die Millionengrenze passiert.«
»Übelkeit, Unruhe, Fieber«, wiederholte Weenderveen. »Und das dringende Bedürfnis, fort zu gehen. Aber wohin?«
»Ich sagte doch, das ist noch nicht erforscht«, rief Anande ungeduldig.
»Ja, ich weiß. Ich meine: wohin will jemand gehen, dessen Planet unter Quarantäne gestellt wurde? Irgendwann sind die Möglichkeiten erschöpft. Und dann?«
»Von Wayfar wurden bereits erste Konflikte gemeldet«, bemerkte Färber. »Und auch auf Tulani brennt die Luft.«
Thorpas Gedanken rasten. Während er sich auf die Ausführungen des Arztes konzentrierte, irrte ein undeutlicher Gedanke durch sein Gehirn. Woran erinnerte ihn das alles? Was hatte der Notarzt im Raumhafen von Shallia Prime doch gleich gesagt? Die Farmer hatten wie auf ein geheimes Kommando hin begonnen, den Planeten fluchtartig zu verlassen und dabei sogar ihre Kinder hilflos zurückgelassen. Und selbst der Arzt hatte davon gesprochen, dass er am liebsten alles hinter sich lassen und fort gehen wollte... Er räusperte sich verlegen. »Ich glaube, Sir, ich habe auf Shallia Prime eine Beobachtung gemacht, auf welche die Beschreibung dieses so genannten Wanderlust-Syndroms zutrifft.« Er berichtete von seiner Begegnung mit Danilo Tesmer und dem kleinen Timmi sowie von der Bemerkung des Mediziners in der Ambulanz.
Als er geendet hatte, wurde das Gesicht des Stationskommandanten fahl. Mit zitternden Fingern rief er auf seiner Kommunikationskonsole Corpsdirektorin Sally McLennane an. Nach einer kurzen Begrüßung berichtete er ihr von dem bisherigen Verlauf der Besprechung. McLennanes Abbild auf dem Bildschirm wirkte noch zerknitterter als in natura. Sie stellte eine Konferenzschaltung zu dem zuständigen Ressortleiter her. »Perkins, lassen Sie Shallia Prime sofort unter Quarantäne stellen. Und orten Sie die Meteo-Ingenieure, die den Planeten zuletzt besucht haben. Ich will alles über diese Leute wissen: wo sie vor ihrem Einsatz auf Shallia Prime waren und wo sie jetzt sind. Und lassen Sie sich die Exit-Vektoren aller Flüge geben, die Shallia Prime in den letzten vier Wochen verlassen haben.«
»Sofort, Ma'am.«
»Danke.« Sally McLennane wandte sich wieder Heinrich Färber und der Ikarus -Crew zu. »Ich darf gar nicht daran denken... Wie viele Bewohner hat Shallia Prime nach dem letzten Zensus?«
»Zwei Milliarden sechshunderteinundfünfzig Millionen einhundertdreiundsiebzigtausend fünfhundertzwölf«, antwortete Arthur Trooid wie aus der Pistole geschossen.
»Gütiger Himmel.« Heinrich Färber vergrub das Gesicht in den Händen.
»Eine Bevölkerung von zweieinhalb Milliarden bedeutet nicht automatisch zweieinhalb Milliarden Infizierter«, beschwichtigte Anande ihn. »Die Krankheit verläuft nicht bei allen Patienten gleich schnell.«
»Die Kinder auf Shallia Prime schienen zum Beispiel gar nicht betroffen zu sein«, warf Thorpa ein.
Anande stutzte. »Stimmt. Jetzt, wo Sie es sagen... In den Unterlagen, die uns von Tirlath VII übermittelt wurden, stand auch so etwas in der Art. Und dem kleinen Frederick fehlt auch nichts. Das ist in der Tat interessant. »
»Dann sollten Sie der Sache unverzüglich nachgehen, Doktor Anande«, beschloss McLennane. »Ich richte eine Stabsstelle ein, die Sie leiten werden.«
»Ich?« Anande riss die Augen auf.
»Kennen Sie einen Besseren?«
»Nun...« Anande wechselte einen Blick mit Doktor Ekkri, der bisher schweigend zugehört hatte und nun abwehrend die Hände hob.
»Dann sind wir uns ja einig«, fuhr sie fort. »Sie bekommen jede nur erdenkliche Unterstützung. Ich erwarte in einer Stunde einen Konzeptentwurf. Schreiben Sie mir auf, welche Spezialisten Sie in Ihrem Team haben wollen, und in spätestens achtundvierzig Stunden haben Sie jeden beliebigen Wissenschaftler der bekannten Galaxis in Ihrem Labor. Koste es, was es
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