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Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung

Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 040 - Flammende Begeisterung
Autoren: Achim Hiltrop
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Rettungskreuzer noch immer an ihrer künstlichen Nabelschnur folgte.
»Festhalten!« Ein leichter Ruck ging durch die Ikarus , als Trooid endlich die Verbindungsbolzen des Andocktunnels löste. Auf dem Brückenbildschirm waren nun nur noch die ineinander verkeilten Raumschiffwracks zu sehen, die rasch kleiner wurden.
An'ta schälte sich aus ihrem klobigen Raumanzug und nahm auf dem Kommandosessel Platz, ein grimmiges Lächeln auf den Lippen. »Das war brillant, Mister Trooid.«
»Danke, Captain.«
»Dann sollten wir jetzt vielleicht zurückkehren und uns um die Verwundeten kümmern«, schlug Thorpa vor.
An'ta drehte sich langsam zu dem Pentakka um und sah von oben auf ihn herab. Hätten Blicke töten können, wäre Thorpa nicht nur tot umgefallen, sondern in Flammen aufgegangen. »Ich habe keinen Notruf von diesen Verbrechern empfangen. Sie etwa?«
Thorpa sah verdutzt zu dem Brückenbildschirm. Die Reliant und das zerstörte Piratenschiff waren kaum noch mit bloßem Auge zu erkennen. Hilflos rang er nach Worten. Einerseits wünschte er Aleric Dommelsch und seine Verbrecherbande geradewegs in das nächst beste Schwarze Loch, aber andererseits waren dort drüben jetzt Raumfahrer in akuter Lebensgefahr, und die Ikarus war das einzige Schiff im Sektor, das diese Leute retten konnte. War An'ta wirklich so herzlos, die Schiffbrüchigen hier zurück zu lassen?
»Thorpa hat Recht«, kam ihm Arthur Trooid zu Hilfe. »Die Statuten der Rettungsabteilung besagen eindeutig-«
»Die Statuten der Rettungsabteilung gelten in diesem Fall nicht«, schnitt ihm An'ta das Wort ab. Trooid verstummte und sah Hilfe suchend zu seinem Erbauer. Darius Weenderveen zuckte ratlos mit den Schultern.
Die peinliche Stille, die plötzlich auf der Brücke herrschte, wurde von dem Signal eines eingehenden Funkspruchs beendet.
Thorpa räusperte sich verlegen. »Ja... äh... Nachricht von Vortex Outpost , Miss An'ta.«
Die Grey wandte sich brüsk von ihm ab. »Auf den Schirm.«
Das Bild der davon driftenden Raumschiffwracks wurde durch ein vertrautes Gesicht ersetzt. Doktor Jovian Anande sah müde in die Kamera. Es hatte den Anschein, als habe der Arzt seit Tagen nicht geschlafen.
»Guten Tag, Doktor«, sagte An'ta steif.
»Hallo, Miss An'ta«, sagte Anande. »Ich fürchte, ich habe schlechte Neuigkeiten.«
»Schlechte Neuigkeiten?«, echote An'ta. In ihrer Stimme klang echte Besorgnis mit, als sie fort fuhr: »Wie geht dem Captain und Chief DiMersi?«
Anande zuckte bei der Nennung der Namen sichtlich zusammen. Er atmete tief durch, ehe er antwortete. »Ihr Metabolismus spielt verrückt. Wir haben eine Therapie versucht, die klinisch noch nicht erprobt ist... Um es kurz zu machen: Ich weiß nicht, wie es ausgehen wird.«
An'ta trommelte mit den manikürten Fingernägeln auf die Sessellehne. »Gibt es etwas, das wir tun können, Doktor?«
Anande massierte sich die Schläfen. »Sie sollten vielleicht zurück nach Vortex Outpost kommen. So schnell es geht. Nur für den Fall, dass...«
»Wir sind bereits unterwegs. Mister Trooid?«
»Schon dabei.«
Thorpa schluckte. Aleric Dommelsch war vergessen. Sollte dieser Verbrecher doch zusehen, wie er sich aus der Affäre zog; schließlich hatte er sich seine Notlage selbst eingebrockt. Jetzt zählten für den Pentakka nur noch Roderick Sentenza und Sonja DiMersi.
Und zu seiner Überraschung schien An'ta diesmal die gleichen Prioritäten zu setzen wie er.
     
     

Epilog
    »Vince?«
Keine Antwort.
»Vince!«
Wieder keine Antwort.
Noel Botero stapfte mürrisch durch das haifischförmige Raumschiff, das er von den Outsidern – seinen ehemaligen Verbündeten – gekapert hatte, und suchte nach seinem Assistenten. Der pummelige kleine Synthetoid war mal wieder unauffindbar. Ab und zu machte sich Vince scheinbar einen Spaß daraus, sich vor seinem Schöpfer zu verstecken. Botero schüttelte missbilligend den Kopf. Dass ein so hochwertiges Geschöpf solch kindische Anwandlungen haben konnte, war selbst für ein Genie wie Botero nur schwer zu begreifen. Immerhin waren sie nur zu zweit an Bord des Raumschiffs, und die Anzahl der möglichen Verstecke war begrenzt.
Mitten in der Bewegung hielt Botero inne, als ihm ein überraschender Gedanke kam. Ob es möglich war, dass Vinces Drang, sich vor ihm zu verstecken, von einer irrationalen Angst vor Boteros Experimenten herrührte? In der letzten Woche hatte Botero ihm immerhin die Arme verkürzt, damit Vince sich nicht mehr beim Laufen die Handgelenke auf dem Boden aufschürfte.
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