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Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte
Autoren: Irene Salzmann
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Fläche aus dunkelgrauem Hartplaststahl, weiter hinten einige Gebäude, mehrere kleinere Raumschiffe und Shuttles, dazwischen etliche Fahrzeuge, Wartungs- und Lademaschinen – und unzählige Menschen, die vor den Schotten der Passagier-Shuttles und denen von vier oder fünf Frachtern Schlange standen.
Die Kamera zoomte auf einem kleineren Schirm das Bild heran. Frauen und Männer in ziviler Kleidung warteten in Doppelreihen vor den Luken eines Schiffs. Die meisten Reisenden führten handliche Taschen mit sich; das übrige Gepäck befand sich auf den Wagen, die die Laderäume ansteuerten. Die Fahrzeuge beförderten nur kleine Koffer, die auf einen kurzen Ausflug schließen ließen, und hautsächlich verschiedene Güter. Bei den anderen Raumern war es dasselbe.
»Das ist in der Tat sonderbar«, stellte Jason fest. »Gestern war nicht so viel los. Man könnte wirklich meinen, dass die Leute nur das Notwendige gepackt haben und vor etwas fliehen.« Er dachte kurz nach. »Meines Wissens gibt es auf Tirlath VII keine saisonalen Vorkommnisse, die die Kolonisten zwingen könnten, ihr Heim vorübergehend zu verlassen. Falls eine Seuche grassiert oder etwas anderes passiert ist, wären wir informiert worden. So viele Menschen … und dann so plötzlich? Hm … Könnte es sich um einen groß angelegten Arbeitseinsatz auf der anderen Hemisphäre handeln? Nein, das sind die Shuttles von Passagierschiffen und Frachtern, aber keine interplanetaren Großraumgleiter. Haben mehrwöchige Werksferien angefangen?«
»Schau dir mal die Leute an«, forderte Taisho Jason auf.
Jason wählte die nächste Vergrößerung. Anders als konventionelle Reiselustige, die einen kurzen Trip geplant hatten und sich entspannt dem Check-In unterzogen, wirkten die Wartenden unruhig – nein, verbesserte sich Jason: eher hektisch, nervös, mitunter sogar gereizt und als würden sie vor Energie regelrecht überschäumen. So mancher trat von einem Bein aufs andere, scherte aus der Schlange aus und wurde vom Stewart prompt an den Platz zurückgeschickt. Andere unterhielten sich angeregt mit ihren Nachbarn, reckten immer wieder die Hälse, um zu überprüfen, wie viele noch vor ihnen standen, wandten sich dem nächsten zu und sprachen oder schimpften weiter. Wieder welche zupften an ihrer Kleidung, wühlten in ihren Taschen und stopften die Lesegeräte oder was sie sonst herauszogen gleich wieder hinein. Die Leute waren quirlig wie Ameisen, die eine Tasse Zucker entdeckt hatten.
»Als ob sie zu viele Energieriegel gegessen hätten«, meinte Jason, »oder high wären.«
»Das meine ich nicht. Fällt dir denn gar nichts auf?« Taisho deutete auf die Gesichter. »Das sind nur Erwachsene, zwischen schätzungsweise 20 und 55 Jahren. Siehst du irgendwo Kinder? Oder Alte? Und es sind nur Menschen, keine Angehörigen anderer Völker.«
»Jetzt, wo du es sagst …« Jason schüttelte verblüfft den Kopf. Natürlich war Taisho sensibilisiert für solche Dinge – im Nexoversum hatte es so gut wie keine Wesen gegeben, die älter als 35 Jahre waren. »Die Eltern könnten ihre Kinder bei den Großeltern gelassen haben, um sich einige Tage ohne Krakeele zu gönnen, und es gibt sicher nette Reiseziele für Paare und Singles ohne Anhang. Aber dass ausschließlich Erwachsene in den besten Jahren unterwegs sind, ist … nicht natürlich.«
»Und auch nicht, wie wild sie darauf sind, den Planeten zu verlassen«, ergänzte Taisho. »Während du geschlafen hast, haben wir mehrere Anfragen erhalten, ob sich die Celestine chartern ließe.«
In Jasons Kopf machte es ›Klick‹. Da war doch etwas … Hatte er es gehört? Oder gelesen? Was es auch war, es fiel ihm nicht ein. Er seufzte. »Haben sie gesagt, wohin sie wollen?«
»Nein. Ich habe auch nicht gefragt. Spielt das Ziel überhaupt eine Rolle, wenn jemand einfach nur weg will? Jedes Schiff fliegt doch gewiss eine andere Route.«
Jason zuckte mit den Schultern. »Haben deine gestrigen Bekanntschaften vielleicht etwas erwähnt?«
»Kein Wort.«
»Nicht einmal ansatzweise etwas, das dies hier erklären könnte?«
»Du weißt selber, dass in einer feucht-fröhlichen Runde gern übertrieben wird und man nicht alles glauben darf. Tatsächlich lassen sich keinerlei Bezüge herstellen zwischen dem, was die Leute erzählten, und dem, was sich gerade da draußen abspielt.«
»Was erzählen sie denn?«, fragte Jason beharrlich. »Hat es in jüngster Zeit … Vorkommnisse gegeben?«
Taisho setzte zu einer Erwiderung an, hielt dann aber
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