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Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte
Autoren: Irene Salzmann
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halbwegs passende Hose, eine locker sitzende Bluse und eine sportliche Jacke. Ohne aufgehalten zu werden verließ er den Raumer in dieser Verkleidung. Bestimmt würde die Frau ihn verfluchen, wenn sie das Durcheinander entdeckte und auch noch feststellte, dass ihr außer diesen Dingen ein Büstenhalter fehlte und jemand ihre Kosmetika einschließlich des Blondiershampoos benutzt hatte. Als Entschädigung hatte er einige Creds zurückgelassen, mehr als die Sachen vermutlich gekostet hatten. Ob die Unbekannte hübsch war? Zumindest hatte sie sehr hübsche Wäsche …
Ein freundlicher Offizier nahm ihn mit in die Stadt und flirtete während des ganzen Weges heftig mit seiner vermeintlichen Begleiterin. Cornelius glaubte, die feuchte Hand des Mannes noch immer auf seinem Knie zu spüren. Widerlich! In einem Einkaufscenter erstand er das blaue Kleid, Schuhe und einige andere Sachen. Im Waschraum des Kaufhauses legte er seine ursprüngliche Kleidung an und spazierte hocherhobenen Hauptes an dem Offizier vorbei, der ihn nicht erkannte. Inzwischen hatte der Mann sicher begriffen, dass er versetzt worden war.
Mit der Magnet-Bahn fuhr Cornelius einige Stunden kreuz und quer durch die Gegend, tauschte seine teure Designer-Jacke gegen die abgetragenen Weste eines verdutzten Teenagers, dem er noch einige Creds zusteckte, für die er auch dessen fettige Tsalim-Corc -Fan-Kappe mit dem Holo-Button bekam.
Dann war Cornelius eine Weile zu Fuß unterwegs und gab an verschiedenen Stellen mehrere hastig geschriebene Briefe auf. Unter falschem Namen reservierte er eine Kabine auf der Punia , die in Kürze nach Biblos II starten würde. In jenem Restaurant am Stadtrand zog er sich erneut um und versteckte die grässlichen Klamotten des Jungen in einer Kammer neben dem Waschraum, in dem Reinigungsutensilien lagerten.
Bevor Cornelius Pollux Magnus verließ, musste er noch einige letzte Dinge besorgen, die er unbedingt brauchte, und das alles würde er in dem Laden bekommen, vor dem das Taxi hielt.

    Jason schlug die Augen auf. Ein Kaffeebecher hing über seiner Nase. Von ihm ging der Duft aus, der ihn geweckt hatte.
»Guten Morgen.« Taisho saß am Rand von Jasons Bett.
Etwas Unverständliches grummelnd nahm Jason das heiße Getränk entgegen. Er nippte vorsichtig: heiß! Gut. Fast so gut wie Shillas Kaffee. Aber ans Bett hat sie ihn mir nie gebracht. Er fühlte sich gerädert und hatte in seiner Kleidung geschlafen. Komisch, das waren nur vier Bier … »Sind wir nun wieder ansprechbar?«, erkundigte sich Taisho sanft, aber überhaupt nicht geduldig.
»Nein. Was ist los? Geht das ganze Universum unter – oder willst du mir bloß von deinen neuen Eroberungen erzählen?«
Taisho ignorierte die schlechte Laune seines Gegenübers. Bisher war der Syridaner stets pünktlich in die Celestine zurückgekehrt, egal wo und wie er seine freien Stunden verbracht hatte, und nie hatte er ein Wort darüber verloren. Er wusste auch, dass Jason keine Antwort erwartete. »Hier ist etwas faul.«
Jason roch an seinem zerknitterten Hemd, konnte aber kein allzu unangenehmes Odeur feststellen. »Die Fracht?«
»Du bist wirklich noch nicht richtig wach. Natürlich nicht die Fracht. Der einfache Crewman wäre dem erlauchten Captain sehr verbunden, würde er sich von seiner Ruhestatt erheben und einen Blick nach draußen werfen.«
»Rede nicht so geschwollen, sondern sag mir endlich, was los ist.«
Taisho seufzte. »Du wirst es nicht glauben, wenn du es nicht mit eigenen Augen gesehen hast.«
»Dir glaube ich.« Muss ich wirklich aufstehen? »Na, schön. Um uns herum …auf dem ganzen Flughafen … da herrscht eine ungewöhnliche Aktivität.«
Jason nahm einen weiteren Schluck Kaffee und verbrannte sich prompt die Zunge. Ungewöhnlich ? »Vielleicht eine Übung oder ein Alarm. Wäre es etwas Ernstes, über das wir uns Gedanken machen müssten, hätten wir von den Behörden bestimmt eine Warnung erhalten. Worum es sich auch handeln mag: Es geht uns nichts an, also mischen wir uns nicht ein. Wir bringen unsere Fracht nach Vortex Outpost und haben einmal keinen Ärger. Ist das nicht schön?«
»Meldungen liegen keine vor, nur eine Menge Anfragen. Und was sich draußen abspielt, es ist … – wie soll ich sagen? –,… als fände eine Massenflucht statt.«
»Eine Massenflucht ?« Nun schwang Jason doch die Beine aus dem Bett und schlüpfte in seine Stiefel, bevor er Taisho in die Zentrale folgte.
Der Panoramaschirm zeigte Jason das Raumhafengelände: eine weite, plane
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