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Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 039 - Ehrliche Geschäfte
Autoren: Irene Salzmann
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Visitenkarte in seiner Rechten, auf der in schlichten, kursiven Buchstaben stand:
›Adriana Fabia – Agentur‹. Darunter die Adresse und die Nummer ihres Anschlusses.
Das war Adriana Fabia? Obwohl er sich mehr für das Aussehen der Models als der Modelle, die sie trugen, interessierte, hatte er von der Mode-Zarin gehört, deren Eskapaden die Klatschspalten ebenso beschäftigten wie ihre Haut Couture die Modemagazine. Irgendwie hatte er sich diese Frau … schrill und nicht so distinguiert vorgestellt.
Was tat sie an einem Ort wie diesem?
Blöde Frage … »Ah … Aber ich …«
Doch Adriana Fabia war schon fort.
Nach einem zweiten verwunderten Blick auf die Karte, die ihn belehrte, dass er sich die kurze Szene nicht eingebildet hatte, steckte er die Adresse ein und verließ ebenfalls den Waschraum. Im Restaurant war Adriana Fabia nirgends zu sehen. Anscheinend hatte sie wie er lediglich die Toilette aufsuchen wollen.
Auf Cornelius' Winken hin hielt ein kleines Boden-Taxi vor der Tür des Lokals. Er ließ sich mit seiner Tasche auf den Rücksitz sinken und nannte die Stelle, an der er abgesetzt werden wollte. Das Fahrzeug fuhr langsam an, fädelte sich in den Verkehr ein und beschleunigte sanft.
Cornelius lehnte sich zurück, schlug die Beine übereinander und sah zum Fenster hinaus. Die kleine Verschnaufpause tat gut.
Seit dem Moment, in dem Sky das Gespräch beendet hatte, befand er sich auf der Flucht. Nirgends hatte er sich für längere Zeit aufgehalten. Ständig war er in Bewegung geblieben, um etwaige Verfolger abzuschütteln. Zeit zum Überlegen, was er da eigentlich tat und warum , hatte er keine gehabt. Jetzt erst fragte er sich, ob es richtig war, sich an belebten Orten aufzuhalten. Einerseits mochten die Attentäter zögern, in der Öffentlichkeit anzugreifen, wenn es um die Erfolgschancen schlecht bestellt war, aber auf der anderen Seite hatten sie mit der Bombe bewiesen, dass sie keine Skrupel kannten, auch Unbeteiligte zu opfern.
Wann immer sich jemand Cornelius genähert hatte, hatte er die Person voller Argwohn gemustert, die Hand an dem kleinen, entsicherten Strahler in der Jackentasche, bis der Betreffende vorüber geschlendert war. Selbst die Großmutter, die ihm in der Magnet-Bahn gegenüber gesessen und von ihrem Enkel erzählt hatte, für den sie einen warmen Schal strickte, weil der arme Junge auf eine Relais-Station auf irgendeinem namenlosen Asteroiden versetzt worden war und es dort doch so bitter kalt sein sollte, hatte ihn immer wieder dazu veranlasst, nervös auf die klimpernden, langen und vor allem spitzen Nadeln zu schielen.
Aber wie es aussah, hatte sich Cornelius noch rechtzeitig abgesetzt und seine Spuren gut genug verwischt, um eine gesunde Distanz zwischen sich und alle etwaigen Verfolger zu bringen. Einige Male hatte er das Gefühl gehabt, in der Menge immer dasselbe Gesicht zu sehen – einen Mann, der bewusst nicht in Cornelius' Richtung schaute –, aber irgendwann hatte er den Unbekannten nicht mehr ausmachen können. Wahrscheinlich hatte er sich das auch nur eingebildet.
Während die Kulisse der Stadt und andere Fahrzeuge an dem Taxi vorbei zogen, ließ Cornelius die Ereignisse der letzten Stunden in seinen Gedanken Revue passieren.
Obgleich Sky ihm nichts Wichtiges hatte verraten wollen, hatte sie ihm eine Warnung zukommen lassen. Warum, das wusste er nicht. Vielleicht weil sie so lange auf seiner und der Lohnliste seines Vorgängers gestanden hatte und sie sich ihm in gewisser Weise verpflichtet fühlte? Weil sie immer gut bezahlt worden war und die lukrative Einnahmequelle ungern verlieren mochte? Oder weil sie es ehrlich bedauern würde, falls ihm etwas zustieß?
- Netter Gedanke, aber sicher nicht zutreffend. Was erwartete er? Sie waren keine Freunde, nicht einmal Bekannte … Ob sie sich jemals begegnet waren? Wenn ja, dann wusste bloß Sky davon.
Wie ist sie wohl wirklich? Und wie sieht sie aus? Im Nachhinein war es Cornelius immer noch peinlich, dass sie ihm wer weiß wie lange zugeschaut hatte, während er nackt durch sein Apartment spaziert war. Warum hatte sie seine Wohnung verwanzt? Es konnte erst vor kurzem geschehen sein, denn Cornelius kontrollierte seine Räume regelmäßig. Diesmal hatte er es versäumt, da er nach dem Anschlag und der Befragung durch die Polizei ziemlich verwirrt gewesen war. Ein sehr, sehr dummer Fehler. War dies im Auftrag eines Kunden geschehen?
Weshalb hatte sie diesem nicht genauso eine Absage erteilt wie Cornelius?
Sky und die
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