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Rettungskreuzer Ikarus Band 032 - Vor der großen Stille

Rettungskreuzer Ikarus Band 032 - Vor der großen Stille

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 032 - Vor der großen Stille
Autoren: Dirk van den Boom
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können wir nicht vermeiden, wir wollen es nicht einmal, da wir
die Technologie der Hyperbombe dringend benötigen. Aber wir sollten trotzdem
vorsichtig sein. Ich bin aber auch relativ ratlos, was genau die richtige Vorgehensweise
wäre.«
    »Was ist Ihre persönliche Interpretation?«, fragte nun Thorpa.
    »Wie gesagt, ich bin kein Fachmann ...«
    »Nicht als Wissenschaftler. Als Geistlicher der Kirche.«
    Panettone blickte den Pentakka überrascht an. Er sah sich fragend um, aber
niemand schien ihn von der Beantwortung der Frage abhalten zu wollen. Er räusperte
sich.
    »Nun – meine persönliche Überzeugung ist, dass die Alten
Völker es zu verhindern wüssten, wenn ihre Geschöpfe etwas anstellen
würden, dass dem Sinn der allgemeinen Existenz widerspräche. Wenn
es uns gelingt, in der Zeit zurück zu reisen und die Technologie zu erbeuten,
die wir suchen, dann hat dies den Segen der Alten Völker. Was immer auf
diesem Wege geschieht, wird dieser Erkenntnis letztendlich unterzuordnen sein.
Vielleicht sind wir auch ein Werkzeug, Fehler in der Vergangenheit durch unser
Eintreffen zu korrigieren.«
    »Vielleicht sind wir auch ein Werkzeug, Entwicklungen in der Vergangenheit
durch unser Eintreffen überhaupt erst zu ermöglichen«, ergänzte
Thorpa. Panettone senkte zustimmend den Kopf, dann breitete er die Arme aus,
wie zu einem nunmehr abschließenden Segen. Sentenza verkniff sich jede
Bemerkung. So lange der Prior keinen Choral anstimmte, wollte er ihm diesen
Habitus lassen.
    »Letztendlich hilft uns diese Diskussion natürlich nicht weiter«,
räumte er ein. »Der Captain wird in Situationen geraten, in denen
er Entscheidungen treffen muss. Wir alle können in solche Situationen kommen.
Niemand wird uns das abnehmen können und möglicherweise werden wir
spontan und schnell handeln müssen. Im Endeffekt muss jeder von uns selbst
wissen, wie er handeln will und soll und was er für richtig hält.
Ich glaube nicht, dass wir nach unserer Rückkehr merken werden, ob wir
tatsächlich etwas Wichtiges verändert haben oder nicht. Möglicherweise
werden wir über manche Dinge, die wir dort vorfinden, sogar sehr überrascht
sein und uns fragen, was nun Vorsehung und was unser eigener Einfluss ist.«
    »Hauptsache, wir haben die Hyperbombe«, bekräftigte Sally.
    Alle nickten.
    Das war etwas, auf das sie sich leicht einigen konnten.

    »Ich habe es mir kleiner vorgestellt.«
    »Es kommt nicht auf die Größe an, sondern darauf, was man damit
macht.«
    Sentenza warf Sonja einen langen Blick zu, doch diese wirkte völlig unschuldig.
Er hatte sich aber auch wirklich nichts anmerken lassen! Diese Bemerkung musste
reiner Zufall sein.
    Er verscheuchte den Gedanken und widmete sich wieder dem Zeitgenerator. Das
Gerät war in den Mehrzwecklagerraum der Ikarus installiert worden.
Armdicke Energieleitungen verbanden das konisch geformte Produkt imperialer
und movatorischer Technik miteinander. Die Tatsache, dass ausgerechnet die Schluttnick
über eine Quelle alter imperialer Technologie verfügten, war den Verantwortlichen
des Raumcorps zwar ein Dorn im Auge gewesen, doch die Hilfe, die dies letztendlich
für die Entwicklung des Zeitgenerators bedeutet hatte, war dann doch ausschlaggebend
gewesen. Außerdem war die Verärgerung rein akademischer Natur: Die
Kooperative gehörte zu den Verbündeten in der Allianz und würde
außerdem niemals auf die wichtigste Quelle ihres ökonomischen Erfolges
verzichten. Die Tatsache allein, dass das Husarenstück eines Schluttnick-Technikers
dazu geführt hatte, das Geheimnis zu lüften, war für die fettleibigen
Händler frustrierend genug. An der Attraktivität ihrer Produkte würde
das jedoch nichts ändern. Und so lange die Schluttnicks Geld verdienen
und fett werden konnten, waren ihre zentralen Bedürfnisse befriedigt.
    »Und du weißt ganz genau, wie man damit umgeht, ja?«, fragte
Sentenza noch einmal nach. Sonja seufzte.
    »Rod, ich wurde so gründlich geschult, wie es nur ging. Ebenso Darius.
Wir sind keine Temporalingenieure, wenn es diesen Berufsstand überhaupt
gäbe. Trooid wurde ebenfalls mit vielen wichtigen Daten gefüttert
und An'ta hat auch eine Einweisung in die Bedienungselemente bekommen. Wir müssen
den Generator exakt zweimal aktivieren: Für Hin- und Rückreise. Und
bevor du fragst: Nein, wenn er ernsthaft beschädigt werden würde,
dann wüsste ich nicht, wie ich ihn zu
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