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Rettungskreuzer Ikarus Band 018 - Präludium

Rettungskreuzer Ikarus Band 018 - Präludium

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 018 - Präludium
Autoren: Martin Kay
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ließ den eingehenden Funkspruch über
die Lautsprecher der Brücke abspielen. Es folgte Sentenzas Stimme – eindeutig Sentenzas Stimme, doch das, was er sagte, ergab keinen Sinn.
Monoton leierte der Chef der Rettungsabteilung eine Zutatenaufstellung für
das Rezept der berüchtigten, feurigscharfen Naujoksauce herunter und gab
dazu ein paar Serviertipps mit entsprechenden Beilagen.
    Weenderveens Kinnlade klappte herunter. Thorpa kicherte und raschelte mit seinen
Zweiextremitäten. Er schien das wohl sehr lustig zu finden, im Gegensatz
zu An'ta, die eher Weenderveens Reaktion teilte.
    »Erinnern Sie mich daran, dass ich Sentenza zu Anande schicke, wenn wir
ihn jemals wieder sehen«, sagte An'ta leise.
    Losian lachte. Es war das erste Mal, dass die Grey ihn herzhaft auflachen sah.
Der alte Corpskapitän zwinkerte ihr zu und bedeutete Trooid dann, fort
zu fahren. Der Android bestätigte kurz und justierte über das Sensorfeld
vor sich auf den Armaturen das Frequenzband. Ein schneidendes Geräusch
erklang, dann war Sentenzas Stimme erneut zu hören, mit einem gänzlich
anderen Text.
    Doppelte Codierung , dachte An'ta. Da scheint jemand auf Nummer Sicher
zu gehen.
    »Losian, mein alter Freund, wir haben wenig Zeit. Am Ende dieser Nachricht
finden Sie Koordinaten zu einem Sonnensystem am Rande des Outbacks. Der Planet
ist instabil geworden, wundern Sie sich nicht, wenn Sie ein Asteroidenfeld orten.
In der Nähe der Sonne dieses Systems hat Prinz Joran eine Flotte gesammelt,
deren Kampfkraft ich Ihnen mit der angehängten Datei übermittle. Joran
hat einen Weg gefunden, einen Stern in ein Sprungtor zu verwandeln, das die
Entfernung zu anderen Galaxien überwindet. Er schlägt eine Brücke
zur Heimatgalaxis und öffnet seinen Outsider-Freunden die Tür in unsere
Milchstraße. Wir müssen um jeden Preis verhindern, dass das Sonnentor
aktiviert wird. Senden Sie einen Notruf zum Corpsdirektorat, man soll alle verfügbaren
militärischen Einheiten hierher beordern. Bitten Sie die Sternenmächte
um Hilfe, die uns bereits bei Pronth geholfen haben. Die Sache ist von höchster
Dringlichkeit! Wenn die Outsider erst einmal eingefallen sind, steh uns Gott
bei! Sentenza, Ende.«
    An'ta war bei den Worten des Captains von ihrer Station aufgestanden. Wie beiläufig
hatte sie die interne Kommunikation aktiviert, damit auch Dr. Anande die Nachricht
mithören konnte. Neben dem Sessel des Kommandanten blieb sie stehen und
sah Losian ratlos an.
    »Jetzt wissen wir, wo sich Sentenza und DiMersi aufhalten«, sagte
sie. »Scheint, als würde die Operation Flitterwochen bereits in einen
Rosenkrieg münden.«
    »Ab jetzt ist es nicht mehr witzig, An'ta!« Losian nagte an seiner
Unterlippe. Offenbar hatte er auch nicht mit Komplikationen dieser Tragweite
gerechnet.
    »War es je witzig?« An'ta bereute ihre Worte sofort wieder, doch Losian
ging ohnehin nicht darauf ein. Die antrainierten Reflexe des Captains erwachten
in derselben Sekunde. Losian stand auf und deutete auf Trooid.
    »Kurs setzen, Sprung berechnen und Hyperraumfenster öffnen!«
    »Aye, Sir!« Der Androide wandte sich nach vorn, um die Befehle auszuführen.
    »Aber Captain, wir sind die Einzigen weit und breit!«, warf Weenderveen
ein. »Haben Sie sich die taktischen Referenzen angesehen, die Sentenza
übermittelt hat? Drei Schlachtkreuzer, fünf dieser Hairaumer und ...«
    »Ich weiß!«, sagte Milton Losian gepresst. »Wir gehen rein.
Weenderveen, Notruf an Vortex Outpost absetzen. Übermitteln Sie Sentenzas
Nachricht. Separaten Funkspruch an die Phönix. Commander Hellerman
soll sich schnellstens auf den Weg zu uns machen.«
    Weenderveen nickte.
    »Sir?« An'ta sah Losian in die Augen. »Wäre es nicht besser
... wenn ich das Kommando übernehmen würde. Wir werden in Kampfhandlungen
verwickelt werden.«
    Ein amüsiertes Zucken umspielte Losians Mundwinkel. »Ich war nicht
immer freier Handelskapitän, An'ta. Haben Sie je vom Milton-Wendemanöver
gehört, das von Einmannjägern bei Ausfall von Triebwerken unter Gefechtsbedingungen
ausgeführt wird?«
    »Nein.«
    Für einen Moment zeigte Losians Miene Überraschung, doch er war Profi
genug, diese sofort mit einem Lächeln zu überspielen. »Sie sollten
davon gehört haben, es könnte eines Tages Ihr Leben retten. Ich war
sieben Jahre lang Pilot beim Sicherheitsdienst der Lebensspender Incorporation.
Danach trat ich in den
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