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Rettungskreuzer Ikarus Band 015 - Die abwartende Dominanz

Rettungskreuzer Ikarus Band 015 - Die abwartende Dominanz

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 015 - Die abwartende Dominanz
Autoren: Dirk van den Boom
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belegter Stimme. »Bitte,
tun Sie Ihr Bestes!«
    Die Ärztin schenkte dem Faktotum ein feines Lächeln. »Verlassen
Sie sich darauf!«
    Kurze Zeit, nachdem die Ärztin den Raum verlassen hatte, traf der Kommandant
der Leibgarde ein.
    Shuran hatte jetzt keine Zeit mehr, sich Sorgen zu machen.

    »Du kannst mich mal!«
    Roderick Sentenza sah in das gerötete Gesicht Sonja DiMersis und suchte
nach Worten.
    »Sonja, echt, ich habe doch nur ...«
    »Das war MEINS! Ich hatte es mir aufgehoben! Ich schufte den ganzen Tag,
um für die Nullen von Technikern auf Vortex Outpost die Scharten auszuwetzen,
die während unserer Abwesenheit geschlagen wurden – und komme nach
Hause, todmüde, hungrig, gefrustet ..., und was muss ich sehen? DAS!«
    Sentenza seufzte. Natürlich hatte Sonja erst einmal Recht. Seitdem sie
von ihrer letzten Mission zurückgekehrt waren, hatte die Mannschaft der Ikarus zwei Wochen auf der Station zugebracht: Zusätzliches Training
für die Einen, Verwaltungskram für Sentenza und Arbeit für Sonja
DiMersi, die von der technischen Abteilung der Station um Hilfe gebeten worden
war. Dann die Tatsache, dass An'ta überraschend – schockierend überraschend!
– zurückgekehrt war und sich in einem Maße verändert hatte,
das Sentenza ... nun, wie wohl jeden entsprechend situierten humanoiden Mann
auf der Station ... auf Gedanken brachte, die er Sonja gegenüber nicht
äußern sollte. Dazu kam die Indienststellung der Phönix, die
für alle eine weitere Belastung gewesen war, denn gemeinsames Training
und die Einarbeitung der neuen Crew hatten zusätzliche Anstrengungen von
der Ikarus -Mannschaft erfordert – wenngleich sich diese Arbeit letztendlich
als angenehm erwiesen hatte. Dann war seine Lebensgefährtin am Abend in
die erst vor kurzem bezogene gemeinsame Wohnung auf der Station zurückgekehrt
und hatte entdecken müssen, dass ihr Geliebter die letzten beiden antarianischen
Mandelpralinen verputzt hatte, die sie noch von ihrem Ausflug nach Schluttnick
Prime überbehalten hatte. Die Pralinen waren nicht nur sehr schmackhaft,
sie waren auch selten und hier auf Vortex sündhaft teuer. Sonjas Wut war
berechtigt, und Sentenza schalt sich einen Narren, dass er der Versuchung nachgegeben
hatte ... Seit ihrem Abenteuer mit den Schluttnicks hatte er eine seltsame Liebe
für Süßigkeiten entwickelt, die nur langsam nachgelassen hatte.
Sonjas latente Süßwarensucht war durch die mentalen Manipulationen,
derer sie sich auf Schluttnick Prime ausgesetzt gesehen hatten, völlig
ausgebrochen. Würde sich die Chefingenieurin der Ikarus nicht einem
harten und kontinuierlichen Trainingsprogramm unterziehen, sie wäre bereits
aufgegangen wie ein Hefekuchen. Nach ihren Erlebnissen hatte sie nur wenige
Wochen Zurückhaltung geübt, bis sie ihr Idealgewicht wieder erlangt
hatte. Seitdem aber ...
    »Also – was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?«, herrschte
Sonja den kläglich dreinblickenden Mann an.
    Dieser hatte, und das wussten beide, nichts vorzubringen außer schlechten
Ausreden und sinnlosen Versuchen, das Thema zu wechseln. Sentenza seufzte innerlich
und wappnete sich für die Standpauke, während er langsam einen Schritt
zurück machte, um unauffällig unter Sonjas beginnender Kanonade zu
dem kleinen Päckchen zu greifen, das in der Tasche auf dem Tisch lag, zu
dem er sich unmerklich bewegte.
    Sonja DiMersi, die gerade damit befasst war, möglichst viele Variationen
der Worte »Gierhals«, »rücksichtslos« und »von
allen guten galaktischen Geistern bereits vor Jahren als völlig hoffnungsloser
Volltrottel für unheilbar erklärt worden« zu suchen, bemerkte
davon nichts. Erst, als Sentenza den Kasten mit einem Schwung hervorholte und
unter die Nase der sich ereifernden Frau hielt, versiegte der Wortschwall und
ein verzücktes Lächeln glitt über Sonjas Gesicht.
    »Oh, Rod!«
    Sie nannte ihn glücklicherweise nicht »Roddy«, dachte Sentenza
bei sich. Für eine Sekunde verspürte er einen schmerzhaften Stich.
Die Person, die ihn in schnoddriger Manier immer so angesprochen hatte, der
Schmuggler und Taugenichts Jason Knight, war seit der Auseinandersetzung in
Seer'Tak City verschollen, wahrscheinlich tot. Ein schmerzhafter Gedanke, der
sich immer wieder heranschlich und den Sentenza zu verdrängen versuchte,
so gut er konnte. Als sich die warmen Lippen Sonjas auf die seinen pressten
und er ihren
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