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Rettungskreuzer Ikarus Band 012 - Verschollen im Nexoversum

Rettungskreuzer Ikarus Band 012 - Verschollen im Nexoversum

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 012 - Verschollen im Nexoversum
Autoren: Irene Salzmann
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Prinz Joran nie begegnet.
Die politischen Intrigen des Multiperiums, des Freien Raumcorps und all den
anderen betreffen weder dich noch dein Volk. Was ist los? « Jason
brach ab, selbst überrascht von seinem Ausbruch.
    Keine Antwort. Mit gesenkten Lidern saß Shilla vor ihm.
    »Was ist auf Seer'Tak mit dir passiert?«, fragte er und zwang sich
zur Ruhe. »Du warst ... verändert. So habe ich dich noch nie erlebt.«
    Die Vizianerin blieb weiterhin stumm.
    »Wir haben nie viel geredet, nicht wahr?«, fuhr Jason sanft fort.
Ȇber uns, meine ich. Wahrscheinlich war das ein Fehler. Jeder von
uns behielt seine Geheimnisse für sich, und keiner stellte dem anderen
Fragen – es gab kein wirkliches Vertrauen. Als Du entführt wurdest
und ich befürchten musste, dich nicht mehr lebend wieder zu sehen, dachte
ich, wenn wir eine zweite Chance bekommen würden, werde ich es besser machen.
Das hier ist unsere zweite Chance. Ich will sie nicht verstreichen lassen.«
Jason ließ seinen Appell kurz wirken. »Wer und was bist du? Woher
kommst du? Wonach suchst du? Im Gegenzug bin ich bereit, all deine Fragen zu
beantworten. Ist das ein faires Angebot?«
    Zögernd hob Shilla den Kopf. In ihren tief violetten Augen schimmerten
Tränen, die Jason am liebsten fort geküsst hätte. »Ich wünschte,
ich könnte dir alle Antworten geben, die du hören möchtest –
aber ich kenne sie selbst nicht. Ich ... ich weiß wirklich nicht, was
auf Seer'Tak mit mir geschehen ist.«
    Endlich sprach sie mit ihm! Spontan ergriff Jason ihre verkrampften Fäuste
und drückte sie ermutigend. Eine intimere Geste hätte bloß die
mühsam kontrollierte Xenophobie der Vizianerin die Oberhand gewinnen lassen
und zur Folge gehabt, dass sie sich umso mehr verschloss. »Das glaube ich
dir sogar, frag mich nur nicht warum. Aber ... kannst du mir denn gar nichts
sagen?«
    Shilla seufzte und erlaubte Jason, ihre Fäuste zu öffnen.
    »Meine Worte werden wenig Sinn ergeben, doch ich will dir alles erzählen.
    Vor einiger Zeit registrierten wir Vizianer eine Veränderung . Da
war etwas, das einerseits eine Begierde in uns weckte, uns andererseits jedoch
abstieß – ein Gefühl, das jeder von uns empfand, es sich jedoch
nicht erklären konnte, weil es eine völlig neue Erfahrung war.
    Schon bald bildeten sich zwei Parteien, von denen eine verlangte, diese merkwürdigen
Emotionen zu ignorieren, während die andere forderte, die Ursache für
das Phänomen zu erforschen. Die Repräsentanten der zweiten Fraktion
stützten ihr Ersuchen auf alte Aufzeichnungen, in denen von einem Feind
die Rede ist, der unser Volk schon einmal manipulierte. Sie wiesen auf die Gefahren
hin, die uns drohen, wenn sich unser Aufenthaltsort als nicht sicher genug erweist
und wir unvorbereitet mit diesem Gegner konfrontiert werden.
    Man schloss einen Kompromiss: Ein einziges Schiff wurde ausgesandt, um Informationen
zu sammeln.«
    »Das war also deine Mission«, erriet Jason. »Aber weshalb haben
sie nur dich geschickt?«
    »Es war ein Kompromiss«, nahm Shilla den Faden auf. »Ein Schiff,
ein Wissenschaftler – mehr wurde nicht benötigt für diese Aufgabe.
Die Wahl fiel auf mich, da ich nicht nur über die notwendigen Qualifikationen
verfüge, sondern weniger ...«, die Vizianerin sprach höchst ungern
über diese Eigenart ihres Volkes, »xenophob bin als die meisten von
uns. Ich sollte den Planeten, auf dem wir die Präsenz lokalisiert
hatten, untersuchen und mit Fakten nach Vizia zurückkehren. Aber ... ich
wurde ... angegriffen ..., mein Schiff vernichtet.«
    Jason schluckte. »Wer hat dich angegriffen? Als ich dich fand, warst du
das einzige lebende Wesen auf dieser Welt.«
    » Sie waren bereits wieder fort.«
    Sein Instinkt raunte Jason zu, dass Shilla ihm etwas verschwieg. Doch was? »Wer?
Wer war fort?«
    »Ich weiß nicht, wer sie sind. Ich kann sie nur fühlen .
In den alten Schriften haben sie keinen Namen.«
    Teils schien Shilla den Fragen auszuweichen, teils schien sie wirklich nicht
mehr zu wissen. Jason entschied, das Thema vorläufig fallen zu lassen.
»Weshalb hast du mich nie darum gebeten, dich nach Hause zu bringen?«
    »Meine Mission ist noch nicht beendet, deshalb kann ich nicht nach Vizia
zurückkehren.«
    Und obendrein darf niemand die Position deiner Heimat erfahren, ergänzte
Jason in Gedanken. Zweifellos waren Besucher auf einer Welt voller Xenophoben
so erwünscht wie
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