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Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues

Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues
Autoren: Dirk van den Boom
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gekehrte verbissene Workaholic. Dann zumindest zeigte
sie einmal ein echtes Gefühl.
    An'ta eine Regung zu entlocken, war ungleich schwieriger.
    Sie ignorierte das empörte Gemurmel, das von Weenderveen und Anande als
Reaktion auf ihre Äußerungen kam. Thorpa sagte nichts, was sehr ungewöhnlich
war. Erst, als wieder Ruhe eingekehrt war und Sentenza das Wort ergreifen wollte,
mischte sich der Pentakka ein.
    »Captain, habe ich das richtig verstanden: Wir sollen in der Nähe
von Seer'Tak City eine Havarie vortäuschen, zur scheinbaren Reparatur dort
landen, Kontakt mit den örtlichen Agenten des Corpsgeheimdienstes aufnehmen
– und nach Vermissten suchen helfen?«
    Sentenza nickte nur.
    »Was für Vermisste?«, hakte Thorpa nach.
    »Zwei Agenten des Corpsgeheimdienstes. Drei seiner Informanten. Zwei enge
Mitarbeiter des Corpsresidenten in der Stadt. Sieben nähere Bekannte und
Verwandte von Mitarbeitern. Das unerklärliche Verschwinden von Personen
beunruhigt die Leute dort seit einigen Wochen«, erklärte der Captain.
    »In Seer'Tak City verschwinden dauernd Leute«, warf Anande respektlos
ein. »Was ist daran so verwunderlich? Wer dort lebt, lebt mit einem unkalkulierbaren
Risiko.«
    »Das ist korrekt«, bestätigte DiMersi. »Die Metropole ist
eine der schlimmsten Ecken des bekannten Universums. Warum sich noch keiner
der Sternenstaaten oder das Corps dessen angenommen hat, ist mir schleierhaft.«
    »Oh, das kann ich erklären«, meinte nun Anande und spreizte die
Finger. »Es gab seit der Gründung der Stadt drei Versuche, diese militärisch
zu übernehmen. Der erste und der dritte kamen vom Multimperium. Der Captain
kann darüber vielleicht mehr berichten. Tatsache ist, dass die Anomalie
eines der größten Rätsel der galaktischen Astronomie ist und
sowohl den Einsatz großer Schiffe, wie auch den der meisten Raumwaffen
behindert oder unmöglich macht.«
    »Anande hat es auf den Punkt gebracht«, bestätigte Sentenza.
»Seer'Taks Anomalie ist der Schlüssel zur Unberührbarkeit der
Stadt. Und mittlerweile hat Kefir Hammet ein dermaßen gut durchdachtes
und effektives Sicherheitssystem aufgebaut, dass Infiltration und Invasion fast
unmöglich sind – oder nur unter massiven Verlusten. Nun, so wichtig
wird dieser Sündenpfuhl dann doch nicht genommen, da er offiziell auch
außerhalb aller regierten Sphären liegt. Das Raumcorps wirft traditionell
ein Auge auf die Machenschaften Hammets, daher gibt es auch eine starke Dependance
des Corpsgeheimdienstes. Es scheint aber, als seien die am Ende ihres Lateins.«
Sentenza lehnte sich zurück.
    Weenderveen machte ein nachdenkliches Gesicht. »Diese Anomalie – was
genau ist das?«
    Ehe Sentenza es verhindern konnte, sprang Thorpa auf. »Das weiß ich!
Ich weiß es! Es ist alles sehr kompliziert!«
    Weenderveen grunzte. »Dann kann ich es gerne ein andermal ...«
    »Aber nein! Das ist wichtig! Wir müssen uns vorbereiten! Jeder gute
Geheimagent ist vorbereitet! Alle Informationen sind entscheidend für den
Erfolg einer Undercover-Mission in das Zentrum der Feinde, im Widerstreit mit
Intrige und Korruption, einer feindlichen sozialen Umgebung, umzingelt von –«
    »Jaja!«, unterbrach Weenderveen halbherzig. Ihn beschlich die Ahnung,
dass der Pentakka diesen neuen Auftrag genoss und er außerdem zu viele
schlechte Agentenholos gesehen hatte – natürlich alles nur, um seine
Studien voranzutreiben.
    »Die Anomalie!«
    Thorpa hatte offenbar auf dieses Stichwort nur gewartet. Auf einer Holografie
über dem Tisch des Besprechungsraumes wurde eine Abbildung deutlich. »Einige
Astronomen nennen sie auch die Seer'Tak-Ringsonne.«
    Jeder erkannte auf Anhieb, warum das so war. Die Sonne des Systems war kein
glühender Ball wie jeder andere vergleichbare Stern, sondern ein vom Fusionsfeuer
leuchtender Ring aus hochverdichteter Sonnenmaterie, dessen Loch durch erhitzte
Gase und permanente Protuberanzen gefüllt wurde. Hin und wieder jedoch
konnte man mit geeigneten Messinstrumenten die Dunkelheit des Alls durch den
Ring hindurch wahrnehmen.
    »Die Anomalie wurde vor rund 45 Jahren von Kefir Hammet entdeckt; das war
im Jahr 405. Hammet war damals auf der Flucht vor den Behörden des Multimperiums
... Erzschmuggel oder so etwas. Hammet errichtete eine Station auf einem der
größten Asteroiden des Systems, das sonst nur noch einen gigantischen
Gasriesen als Trabanten besitzt. Hammets
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