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Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues

Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 009 - Seer'Tak City-Blues
Autoren: Dirk van den Boom
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Station hat sich dann im Verlaufe der
Jahre zu dem entwickelt, was wir heute als Seer'Tak City kennen.«
    »Die Anomalie ...«, erinnerte Weenderveen neugierig, um allzu große
Abschweifungen Thorpas zu verhindern.
    »Ach ja, richtig. Es hat natürlich seitdem einiges an astronomischen
Untersuchungen gegeben. Hammet selbst hat Erträge aus seinen ... ehm ...
Unternehmungen in solche Forschungen investiert, wenngleich sicher nicht aus
wissenschaftlichem Altruismus – mehr, um alle Informationen über seinen
sicheren Schlupfwinkel zu haben, damit er weiterhin ungestört –«
    »Die Anomalie ...«, warf Weenderveen erneut ein.
    »Sicher. Die Ringsonne hat alle Strahlungscharakteristika eines Sterns
des G-Typs. Die Schwerkraftverhältnisse sind ebenfalls ähnlich. Wäre
nicht der suspekte optische Eindruck eines flammenden Ringes, könnte man
die Anomalie vom Anschein der Messergebnisse für eine ganz normale Sonne
halten«, dozierte Thorpa mit sichtlicher Begeisterung.
    »Aber?«, erkundigte sich Weenderveen.
    »Wieso aber ?«, fragte der Pentakka zurück.
    »Na ja, wo ist der Haken?«
    »Das ist der Haken! Es gibt nichts außer dem rein optischen Anschein,
der die Anomalie zur Anomalie macht. Es gibt nichts Vergleichbares in der erforschten
Galaxis oder in alten Aufzeichnungen. Man sieht den Ring. Man kann ihn aber
nicht anderweitig wahrnehmen.«
    Weenderveen schwieg, was Anande zu einer Zwischenfrage veranlasste. »Hat
man Sonden hindurchgeschickt?«
    Thorpa nickte. »Mehrmals. Viele. Große und kleine. Sie sind verglüht,
genauso, wie es jeder anderen Sonde in der unmittelbaren Nähe jeder anderen
Sonne ergangen wäre. Keine Erkenntnisse – außer, dass auch die
optischen Sensoren der Sonden den Ring wahrnahmen, ansonsten aber die exakt
gleichen Ergebnisse wie die Fernuntersuchungen lieferten.«
    »Aber wenn alles so normal wirkt, warum können dann große Raumschiffe
das System nur unter Schwierigkeiten anfliegen? Und warum funktionieren Waffensysteme
im Weltraum nicht oder nicht richtig?«, ergänzte nun Weenderveen.
    Thorpa hob einige seiner Zweigarme. »Ich habe nicht die geringste Ahnung
– niemand hat das. Es ist so.«
    Alle runzelten etwas verwirrt die Stirn. Nur Trooid hatte den Ausführungen
völlig ungerührt zugehört. Da er eine komplette Datenbank mit
allen relevanten Informationen in sich trug, gab es für ihn in der erforschten
Galaxis keine Neuigkeiten mehr.
    Sentenza blickte in die Runde. »Ist damit dieser Teil der Fragestunde beendet?
Gut. Für alle stehen detaillierte astronomische und astrophysikalische
Daten in den Speichern des Bordrechners zur Verfügung. Ich rate Ihnen,
sich damit vertraut zu machen. Auch die Missionsspezifika sind bereits eingespeist.
Abflug ist in zwei Stunden. Also, treffen Sie Ihre Vorbereitungen!«
    »Moment!« Sonja DiMersis Stimme durchschnitt die allgemeine Aufbruchsstimmung
wie ein Messer. »Damit ist die Diskussion, ob wir Derartiges überhaupt
machen und uns das von Sally gefallen lassen, also beendet?«, fragte sie
mit bitterem Unterton.
    Sentenza hob die Hände und zeigte ihr seine Handflächen. »Es
gibt zwei Möglichkeiten, Chief«, antwortete er leicht resigniert.
»Die eine ist, dass wir tun, was uns aufgetragen wurde. Die andere ist,
dass wir gefeuert werden. Haben Sie mal einen Blick in unsere Arbeitsverträge
geworfen?«
    DiMersi schluckte trocken. »Aber warum wir? Wir sind keine verdammten Agenten!«,
wandte sie schon etwas kraftlos ein.
    »Da kann ich nur zitieren, was mir Sally auf diese Frage geantwortet hat
– ich hatte nämlich genau das Gleiche gefragt!«, erwiderte Sentenza.
    »Und?«
    »Weil es kein flexibleres und furchtloseres Team im gesamten Corpsgeheimdienst
gäbe. Und weil sie eine Ahnung habe, was hinter alledem steckt und was
sich da zusammenbraut.«
    DiMersi lachte freudlos auf. »Flexibel und furchtlos. Und ihre Ahnung hat
sie wohl für sich behalten!«
    Sentenza senkte die Hände und blickte in die Runde. »Na, was denkt
ihr denn?«

    »Einen Moment noch ...« Nachdem die anderen Besatzungsmitglieder den
Besprechungsraum verlassen hatten, hielt Sentenza An'ta zurück.
    Die hochgewachsene und extrem muskulöse Grey hatte ohne Gegenwehr auf die
Berührung reagiert, obwohl das leichte Zusammenzucken Sentenza durchaus
aufgefallen war. Grey mochten Berührungen anderer Spezies nicht, und ihre
xenophobe Verhaltensweise hatte wenig mit Rassendünkel
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