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Rettungskreuzer Ikarus Band 007 - Netzvirus

Rettungskreuzer Ikarus Band 007 - Netzvirus

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 007 - Netzvirus
Autoren: Sylke Brandt
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Ingenieuren abbrach, sind sie dran und versuchen, sie
zu erreichen. Dabei können sie allerdings nur sehr wenige Leute einsetzen
– für die Sicherheit der Station ist es unabdingbar, dass die Code-Red-Daten
wiederhergestellt werden.«
    »Der Datenverlust war also kein Unfall? Steht das schon fest?«
    »Nicht ganz. Aber wenn das ein Unfall ist, dann hat er ein paar echte Zufälle
im Schlepp.«
    »Also? Was können wir von der Ikarus tun?« Thorpa konnte
seine Ungeduld nicht wirklich verhehlen.
    »Doktor Anandes umfassendes Wissen und einige der modernen Ausrüstungsteile
der Ikarus , die wir noch nicht auf unserer Station haben, werden genug
sein, um die beiden Ingenieure lange genug am Leben zu erhalten.«
    »Lange genug für was?« Weenderveens angespannt Stimme verriet,
dass er die Antwort bereits ahnte.
    »Lange genug für Sie, um selber ins Netzwerk zu gehen und nach den
Ursachen für den Zustand zu forschen. Wir werden Sie mit der nötigen
Interface-Technologie ausstatten, aber wenn Sie einmal unterwegs sind, sind
Sie auf sich allein gestellt – außer einer Überwachung können
wir Ihnen nichts bieten. Und dass die allein wenig bringt, dafür haben
wir hier den besten Beweis.«
    Jovian Anande atmete tief ein und ließ die Luft langsam wieder aus seinen
Lungen strömen, während sich seine Gedanken ordneten. Um in das Netzwerk
von Vortex Outpost einzutauchen, musste mit der Interface-Technologie ein Zugang
zu den Gehirnfunktionen des Ingenieurs – oder, in diesem Fall, zu denen
eines Besatzungsmitgliedes der Ikarus – geschaffen werden. Diese
Technik war sehr kompliziert, weniger in der Anwendung, als vielmehr in ihrer
Struktur, denn sie griff nicht nur auf den bewussten, sondern auch auf den unbewussten
Teil der Psyche zu, damit eine flüssige, intuitive Nutzung der Daten innerhalb
des Netzwerks möglich wurde – so weit die offizielle Kurzbeschreibung.
Er war Arzt, kein Techniker, und hatte sich nie die Mühe gemacht, sich
intensiver mit diesem Verfahren zu beschäftigen, zumal die Wahrscheinlichkeit,
damit in Kontakt zu kommen, sehr gering war. Aber jetzt bot sich diese Gelegenheit,
und trotz seiner beruflichen Sorge um die beiden Ingenieure und auch die Sicherheit
von Vortex Outpost, faszinierte ihn ein plötzlicher Gedanke: Wenn die Interface-Technologie
auf das Unterbewusstsein zugriff – konnte sie dann ein Schlüssel sein?
Ein Schlüssel zu seinen eigenen, verlorenen Erinnerungen?

    Die Beleuchtung in dem schmalen, langen Raum war eine Art von Un-Licht, denn
sie schuf ein seltsames Dämmerdunkel, das alles gleichermaßen zu
erhellen wie in Schatten zu hüllen schien. Nur vereinzelt bildeten farbige
Lämpchen einen Punkt, an dem das Auge sich festhalten konnte.
    Die Gestalten in den dunkelgrauen Kampfanzügen waren in der fahlen Beleuchtung
fast unsichtbar und verschmolzen mit der Umgebung, den vom Gebrauch gezeichneten
Andrucksesseln, den schmucklosen Metallwänden des Raumschiffkörpers
und dem verschmierten Plastboden, auf dem Schritte kaum zu hören waren.
Das kleine Gefährt war nur nach militärischer Funktionalität
ausgerichtet und bot keinerlei Bequemlichkeit – nicht einmal die Schallabschirmung
von den Triebwerken war ausreichend, so dass ein zermürbendes Dröhnen
in der Luft lag, das die Idee einer Unterhaltung schon im Keim erstickte. Zudem
vibrierten die Raumschiffzelle, der Boden und sogar die Sitze durch die Energie
des Antriebs, eine Tatsache, die unerfahrene Passagiere in fast jedem Fall in
Übelkeit stürzte, was mehr als einen Fleck auf dem Bodenbelag erklärte.
Bei diesem Einsatz gab es jedoch fast keine unerfahrenen Leute und so wusste
jeder an Bord, was die starken Vibrationen zu bedeuten hatten: Das Schiff flog
mit maximaler Geschwindigkeit, schoss so schnell und doch unauffällig wie
möglich seinem Ziel entgegen. Das hieß, dass sie das letzte Okay
für die Aktion bekommen hatten.
    Die Graugekleideten lehnten sich in den Sesseln zurück, warfen prüfende
Blicke auf ihre tadellos gewarteten Waffen und lauschten dem Dröhnen der
Triebwerke. Es würde nun nicht mehr lange dauern ...

    »Sie fragen sich, warum wir nicht eigene Leute reinschicken?«
    Doktor Schumann bewies, dass er gut unterrichtet war, als er erst Arthur Trooid
einen Blick zuwarf und sich dann an Weenderveen wandte. »Die beiden hier,
Melodie und Ohboy, sind mit die Besten , die die Abteilung hat – und sie
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