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Rettungskreuzer Ikarus Band 005 - Requiem

Rettungskreuzer Ikarus Band 005 - Requiem

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 005 - Requiem
Autoren: Dirk van den Boom
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Rechtfertigung noch etwas hinauszuzögern,
Captain.«
    Sentenza blickte auf und runzelte die Stirn. »Was genau meinen Sie?«
    Der Pentakka genoss die plötzliche Aufmerksamkeit und sonnte sich förmlich
darin. »Nun, wenn ich meine spärlichen galaktographischen Kenntnisse
richtig nutze, dann befinden wir uns in einem Sektor, der nicht allzu weit von
der Welt entfernt ist, deren Koordinaten wir von diesen beiden mysteriösen
Fremden erhalten haben, als der Captain mit Hilfe von Shilla das Spiel gewann.«
    Sentenza stutzte. »Wohl eher Shilla trotz meiner dummen Kommentare. Doch
generell ist das korrekt, Thorpa. Sie haben gut aufgepasst ... In der Tat, wir
sind nicht weit von dieser Welt entfernt. Angeblich würden wir dort auf
etwas Ungewöhnliches stoßen ... Unseren ... hm ... Gewinn. Wie sieht
unser Zeitplan aus, Chief?«
    Sonja DiMersi befragte ihr Pad. Sie machte ein zufriedenes Gesicht, auch wenn
ihr das etwas schwer fiel. »Wir haben noch genug Luft. Wenn wir einen einzigen
Hypersprung programmieren, sind wir trotzdem nach Plan auf Vortex Outpost. Die
Tatsache, dass die beiden Rettungsmissionen gescheitert sind, bringt uns zumindest
etwas Zeit ein. Wir werden so schnell nicht zurück erwartet.«
    »Zu bedenken wäre aber, dass wir uns aus dem einigermaßen erforschten
Gebiet der Randzone herausbewegen und außerdem für eventuell dringende
Rettungsmissionen nicht zur Verfügung stehen. Wir dürften zwar noch
in Hyperfunkreichweite sein – zumindest knapp –, aber eine schnelle
Reaktion wäre bei der Entfernung und ohne ein nahe gelegenes Sprungtor
weit und breit kaum möglich«, warf Dr. Anande die Gegenargumente ein.
    »Damit haben Sie natürlich recht«, erwiderte der Captain zögernd,
der von Thorpas Idee offensichtlich sehr angetan war. »Dennoch sollten
wir diese Expedition wagen. Das Corps kennt die Koordinaten nicht, nur wir sind
informiert. Es könnte sein, dass dieser Preis den Aufwand mehr als lohnt.
Ich bin jedenfalls bereit, dieses Risiko einzugehen, wenn die Aktion innerhalb
eines vertretbaren Zeitrahmens bleibt.«
    Hilfreich war in diesem Zusammenhang sicher die Tatsache, dass die Ikarus zu den rund fünfundzwanzig Prozent der Raumschiffe gehörte, die über
einen autonomen Schneller-Als-Licht-Antrieb, kurz SAL genannt, verfügte.
Die Mehrzahl der Raumfahrzeuge in der bekannten Galaxis benutzte nur die Sprungtore,
die es ermöglichten, größere Strecken in Nullzeit zurückzulegen
und keinen zusätzlichen Energieaufwand für ein derartiges Antriebssystem
benötigten. Doch diese Sprungtore gab es nur in bekannten Systemen –
sei es, dass diese besiedelt waren, als Knotenpunkte im Leerraum dienten oder
als solche in ansonsten ungenutzten Systemen errichtet worden waren. Die Entaxa ,
die erste Mission der Ikarus , hatte in der Nähe eines solchen Knotenpunktes
ihr Schicksal ereilt. Frachter wie die Entaxa verfügten im Regelfalle
über keinen eigenen SAL-Antrieb. Die meisten Militäreinheiten und
Explorationskreuzer jedoch hatten einen eigenen Antrieb, genauso wie die Ikarus .
Da dieser jedoch nicht nur langsamere Fortbewegung bedeutete – Sprünge
in Nullzeit waren dem Konstruktionsprinzip der Tore vorbehalten –, sondern
auch reparaturanfällig und teuer im Unterhalt waren, benutzten auch Schiffe
wie die Ikarus immer dann Sprungtore, wenn sich dies irgendwie ermöglichen
ließ. In diesem Falle jedoch war die autonome SAL-Fähigkeit des Rettungskreuzers
die Vorbedingung für die getroffene Entscheidung.
    Anande schwieg zu den letzten Ausführungen des Captains. Er wusste, dass
seit den Ereignissen im Elysium-System die Gedanken Sentenzas immer wieder auf
den Chip mit den Koordinaten gerichtet waren. Wenn sich nun eine vertretbare
Gelegenheit ergab, dieses Geheimnis zu lüften, würde der Captain sie
wahrnehmen.
    Anande musste zugeben, dass auch er ausgesprochen neugierig war. So enthielt
er sich weiterer Einwände.
    Sentenza sah sich um und niemand sagte etwas. Er erhob sich. »Dann ist
es so beschlossen. Ich lasse Trooid sofort den Kurs berechnen. Ich wünsche,
dass alle Stationen besetzt sind. Ich erwarte Ihre Klarmeldungen in zehn Minuten.«

    »Das sind hochinteressante Daten«, bemerkte Weenderveen und ließ
die farbige Abbildung des Oberflächenreliefs durch den Kartentank gleiten.
Alle anderen Besatzungsmitglieder hatten sich ebenfalls über die breitflächige
Computerdarstellung
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