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Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Titel: Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)
Autoren: Laurin Wittig
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Mädchen doch nur zu zeigen, dass du immer noch derselbe Mann bist, in den sie sich verliebt hat. Sie liebt dich, aye, aber sie braucht noch einen kleinen Schubs.«
    Bilder ihrer Reise blitzten in Taygs Kopf auf. Diese erste Nacht in der Höhle, wie sie neben Dolag stand, als er dieses schreckliche Lied …
    Er grinste. »Mir ist gerade etwas eingefallen. Entschuldigt mich.« Er stand auf. »Ich muss mit dem König sprechen.«

    Cat saß auf dem Bett, genau dort, wo sie gesessen hatte, als Tayg gegangen war. Irgendwie wusste sie, dass dies seine Kammer, das Bett sein Bett war. Sie wollte sich einerseits ebenso sehr auf dieses Bett werfen und sich die Seele aus dem Leib weinen wie sie andererseits diesen Raum verlassen und nicht mehr an den dunkeläugigen Mann denken wollte, der sich durch ihren Panzer hindurchgearbeitet und in ihrem Herzen eingenistet hatte. Ihr Herz schmerzte, und sie war überzeugt, dass nichts je diesen Schmerz stillen könnte. Alles, was sie gewollt hatte, war hier und zum Greifen nahe, es wurde ihr dargeboten, und doch konnte sie es nicht ergreifen, konnte Tayg und seine Familie nicht hineinzerren in den schwarzen Morast, der das Joch aller MacLeods war – dank ihres Bruders und dieses Idioten, Hundsgesicht.
    Hier gab es nichts mehr für sie. Sie konnte nicht bekommen, was sie sich wünschte, also war es so, als existierte es nicht. Hätte sie Assynt doch nur nie verlassen. Hätte sie Tayg nie kennengelernt. Hätte sie sich nie in diesen aufwühlenden Mann verliebt.
    Aber sie hatte das alles getan, und wenn sie ehrlich zu sich selbst war, wusste sie, es wäre für alle nur noch schlimmer geworden, wenn sie sich nicht begegnet wären, hätten sie nicht zusammengeholfen, um die Intrige Brocs und Hundsgesichts zu vereiteln, hätten sie nicht zusammengeholfen, um den König zu warnen. Und es wäre auch für sie schlimmer geworden, denn sie wäre jetzt mit Hundsgesicht verheiratet, und das wäre eine noch trostlosere Zukunft geworden als jene, in die sie nun blickte.
    Es klopfte leise an die Tür.
    »Herein.«
    Die Tür ging auf, und ihr Herz hüpfte einen Moment lang, weil sie glaubte, Tayg sei zurückgekommen, um sie anzuflehen, ihre Meinung zu ändern. Aber es war nicht Tayg. Es war Ailig.
    »Man hat uns in den Saal bestellt, Cat«, sagte er.
    Erschrocken sah sie auf. »Warum nennst du mich so?« Ihre Stimme klang leise, und sie zuckte unter dem Zittern darin zusammen.
    »Weil der Name zu dir passt«, antwortete er zärtlich. »Du hast Zähne und Krallen, und doch bist du, wie ich gehört habe, süß und sanft, und du beschützt die Deinen.«
    »Das stimmt nicht.«
    »Aye, Mädchen. Und trotzdem bist du wütend auf deinen Barden …«
    »Er ist nicht …«
    »Er ist dein, Cat, ob du das nun einsiehst oder nicht, er ist dein und du bist sein. Siehst du denn nicht, wie du dich verändert hast unter seiner Fürsorge und seinem Einfluss?«
    »Ich habe mich verändert, das kann ich nicht leugnen, und es ist unbestritten, dass er etwas damit zu tun hatte.« Ihr Leib erinnerte sich nur zu gut daran, wie seine Hände ihn berührt hatten. Ihr Atem ging schneller, und Panik wallte in ihr auf. Sie durfte nicht vergessen, dass er sie belogen und betrogen hatte. Dass er sie benutzt hatte. Er hatte sie als Geisel mitgenommen, nicht um ihr zu helfen. Lügen, alles Lügen. Aye, aber Lügen für einen höheren Zweck. Keine Lügen, die sie verletzen sollten.
    »Wir müssen gehen«, sagte Ailig und wies zur Tür.
    Sie nickte, stand auf, richtete das wunderschöne Kleid und ging dann vor ihrem Bruder aus der Kammer hinaus. Der Gang draußen war kalt, aber sie mussten nur zur Treppe und ins nächste Stockwerk hinuntersteigen. Von der Treppe aus traten sie direkt in den Saal. Er war dicht gefüllt mit Menschen, viel mehr als bei ihrer Ankunft zusammen mit Tayg vor ein paar Stunden. An einer der Längswände brannte ein Feuer, und zwei lange Reihen von Holztischen füllten den Raum. Die Kammer, in der sie dem König gegenübergetreten waren, befand sich an diesem Ende des Saals, doch nun saß der König auf der anderen Seite auf einem Podium und dort oben wiederum an einem Tisch.
    Ailig legte ihr eine Hand auf den Rücken und dirigierte sie an der Wand entlang, wo man einen Gang frei gelassen hatte.
    »Was glaubst du, warum der König uns sehen will?«, fragte sie Ailig im Flüsterton.
    »Ich weiß es nicht, Schwester. Hab keine Angst. Ich bin sicher, das ist nur eine Formalität, bevor er uns nach Assynt
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